Ein letztes Mal in der Saison dröhnte ein ganz bestimmtes Lied durch meine Ohren. Zwei Mal hatte ich mich zuvor schon für diesen Halbmarathon gemeldet und zwei Mal kam etwas dazwischen. 2013 riss mir in der Vorbereitung der Meniskus und letztes Jahr seuchte ich den ganzen Herbst mit Atemproblemen herum. Obwohl das Knie auch heuer gegen Ende wieder etwas zwickte, normalisierte es sich während des Taperns. Und für das Asthma, auch wenn gelegentlich noch spürbar, habe ich mittlerweile einen Inhalator. (Obwohl mir dieser in der Garderobe jeweils etwas unangenehm ist. TUE braucht es dafür aber nicht
).
Umso mehr schätzte ich es heute, dass ich mit guter Form am Start stand. Mein bisher einziger Halbmarathon hatte über 2000 Höhenmeter, also war mal wirklich Zeit für einen Versuch auf der Strasse. Hügel hat es zwar auch hier, aber nicht so wie aufs Schilthorn.
Die ersten Kilometer liefen sich wirklich flüssig. Ziel war unter 1:15 heimzukommen und daher startete ich mit einer Pace von ungefähr 3:30. Ich wusste, dass einige Anstiege kommen und diese etwas Zeit fressen würden, weshalb ich in der Fläche ein Polster erarbeiten musste.
Die Hügel kamen dann ab 4 Kilometer und ich fragte mich, ob ich das wirklich durchziehen kann. Viele der insgesamt 100 Höhenmeter schienen sich auf die ersten 8 Kilometer zu verteilen und das lies den Schnitt etwas sinken.
Ich nahm aber wie geplant ein bisschen von einem Gel und fand dann wieder einen guten Rhythmus. 10 Kilometer passierte ich in 35:41 und danach konnte ich es auf der Fläche schön rollen lassen.
Die Positionen waren bis zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich bezogen und ich lief ziemlich einsam. Ein Läufer war ein paar Meter hinter mir, einen anderen überholte ich, aber das wars dann auch in Sachen Begleitung. Dafür hatte es unglaublich viele Zuschauer und die feuerten einen richtig stark an.
Oft hatte ich schon im Gästesektor des Fussballstadions gestanden. Nun durfte ich mal unten dem Platz entlang laufen. Ein schönes Gefühl.
Nachdem ich auf dem ersten Drittel einen Rhythmus suchte und fand und es danach recht gut lief, wurde es ab 14, 15 Kilometer langsam hart. Das Arbeiten begann.
Beim Bahnhof sah ich einen Kollegen und fühlte mich wieder stärker, doch bei Kilometer 18, in der Altstadt, bekam ich eine kleine Kriese und verlor overall Platz 10.
Ich versuchte mich aufzuraffen und die 20m wieder zurückzuholen. Ich war auch nicht sooo auf dem Zahnfleisch wie zum Beispiel nach 8km bei einem Zehner. Doch hier ging es nicht um die Pumpe sondern die Beine. Und diese haben zuvor eben noch nie nach 20 Kilometer Asphalt noch Positionskämpfe geführt. So sehr ich auch wollte, weniger als 3:26 war auch auf den letzten Tausend Metern nicht mehr möglich. Mit 1:14:54 erreichte ich aber dennoch mein Ziel und Gesamtrang 11.
Der Abschluss einer wirklich erfreulichen Saison verlief also ganz ordentlich.
Nun bin ich ziemlich bedient und gebe meinem Körper mal vier Wochen Pause. Im Dezember beginnt dann der Aufbau für 2017.
Grüsse, hat Spass gemacht