Hier werden auch diverse pro- und con- Argumente gegeneinander gehalten. Meine Quintessenz ist die, daß nur eine Unabhängigkeitserklärung von Taiwan ein echtes Problem darstellen würde. Vielleicht reicht auch die Tendenz in diese Richtung. Hier ist nicht relevant, ob das aus Taiwan heraus oder von außen forciert wird. Daher ist die aktuell hochkochende Situation wirklich brandgefährlich.
China hätte dann die Optionen zuzuschauen, wirtschaftlich zu sanktionieren oder auch militärisch zu intervenieren. Letzteres birgt ein hohes Risiko. Wirtschaftssanktionen wären sicher genauso wirksam und mit weniger Kosten (relatives Risiko) für China verbunden. Da das auch die Taiwanesen wissen, rechne ich aber nicht mit einer Unabhängigkeit.
Den erfragten Willen der taiwanesischen Bevölkerung hatte qbz ja weiter oben verlinkt :
" [...] Die Studie brachte zudem zutage, dass 82,3 Prozent die Beibehaltung des Status Quo über die Taiwanstraße von keiner Wiedervereinigung, keiner Unabhängigkeit und keiner Gewaltanwendung befürworteten."
Bleibt zu hoffen, daß auch die USA und Frau Baerbock diesen respektieren ...
(Wohlgemerkt im Rahmen der oben von Genussläufer skizzierten "Quintessenz")
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Geändert von Flow (18.04.2023 um 17:31 Uhr).
Grund: orthographische Optimierungsmaßnahme
Den erfragten Willen der taiwanesischen Bevölkerung hate qbz ja weiter oben verlinkt
Ich wollte hier nochmal unterstreichen, daß es noch mehr Argumente in diese Richtung gibt.
Zitat:
: Bleibt zu hoffen, daß auch die USA und Frau Baerbock diesen respektieren ...
(Wohlgemerkt im Rahmen der oben von Genussläufer skizzierten "Quintessenz")
Ist ja wirklich nur meine persönliche Einschätzung. Allerdings würde ich auf dieser auch eher zum gleichen Schluss wie Du kommen. Das Gleichgewicht könnte eher von außen gestört werden. Zumindest habe ich Dich so verstanden.
Ich wollte hier nochmal unterstreichen, daß es noch mehr Argumente in diese Richtung gibt.
Ich hatte dich so interpretiert, daß du zu folgender vorläufigen Einschätzung kommst :
China wird (tendentiell) an seinem (erklärten) Ziel der "peaceful reunification" festhalten, solange keine Unabhängigkeitsbestrebungen wahrgenommen werden.
Zitat:
Allerdings würde ich auf dieser auch eher zum gleichen Schluss wie Du kommen. Das Gleichgewicht könnte eher von außen gestört werden. Zumindest habe ich Dich so verstanden.
Schluß habe ich noch keinen gezogen, lediglich zur Kenntnis genommen und wiedergegeben, daß laut obiger Umfrage die Taiwanesen eben keine solchen Unabhängigkeitsbestrebungen hegen.
Bleibt im Ganzen zu hoffen, daß einerseits die VR China sich an ihr "peaceful" hält, solange Unabhängigkeitsbestrebungen ausbleiben, sowie andererseits weder Taiwan noch ausländlische Kräfte dementsprechende Provokationen liefern, die als Auslöser oder Vorwand für militärisches Vorgehen dienen können.
Auf der gestrigen Pressekonferenz des Sprechers des chinesischen Außenministeriums hat Wang Wenbin eine Frage zum Besuch von Annalena Baerbock beantwortet und den Standpunkt der VR China zu Taiwan zusammengefasst:
Zitat:
(Google-Übersetzung)Pressefrage: "Berichten zufolge sagte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock in einem Interview mit deutschen Medien, sie habe China während ihres Besuchs vor der Anwendung von Gewalt über Taiwan gewarnt. Unter Berufung auf Baerbocks Äußerungen sagte das deutsche Außenministerium in den sozialen Medien, dass die Destabilisierung in der Taiwanstraße schwerwiegende Folgen für alle Länder und die Weltwirtschaft haben werde. „Die Schockwelle einer solchen Weltwirtschaftskrise würde auch China und Deutschland treffen … Eine einseitige und gewaltsame Änderung des Status quo wäre für uns Europäer nicht hinnehmbar“, fügte sie hinzu. Haben Sie einen Kommentar?"
Wang Wenbin: Bei einem Pressegespräch mit der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock hat Staatsrat und Außenminister Qin Gang Chinas Position in der Taiwan-Frage deutlich gemacht. Ich möchte noch einmal betonen, dass Taiwans Rückkehr nach China ein wichtiger Teil der internationalen Nachkriegsordnung ist. Der eigentliche Status quo der Taiwanfrage ist, dass beide Seiten der Taiwanstraße zu ein und demselben China gehören. Taiwan gehört zu China. Chinas Souveränität und territoriale Integrität wurden nie gespalten. Die Taiwan-Frage steht im Mittelpunkt der Kerninteressen Chinas. Die Lösung der Taiwan-Frage ist Sache der Chinesen selbst. Keine ausländischen Kräfte sollten versuchen, sich in die Taiwan-Frage einzumischen oder erwarten, dass China unter äußerem Druck Zugeständnisse in Fragen seiner Souveränität und territorialen Integrität macht.
Die Spannungen in der Taiwanstraße in den letzten Jahren werden im Wesentlichen von Separatisten der „Unabhängigkeit Taiwans“ in Taiwan verursacht, die mit Unterstützung und Duldung ausländischer Streitkräfte an separatistischen Aktivitäten beteiligt sind. „Unabhängigkeit Taiwans“ und Frieden und Stabilität über die Taiwanstraße sind so unvereinbar wie Feuer und Wasser.Um die Straße von Taiwan und den Rest der Region friedlich und stabil zu halten, ist es unerlässlich, sich der „Unabhängigkeit Taiwans“ und ausländischer Einmischung unmissverständlich entgegenzustellen. Wir fordern die relevanten Parteien auf, die Geschichte und Fakten zu respektieren, und hoffen, dass bestimmte deutsche Politiker das Wesen der Taiwan-Frage richtig verstehen, sich ernsthaft an das Ein-China-Prinzip halten und aufhören werden, unverantwortliche Bemerkungen zu machen. "
Ich hatte dich so interpretiert, daß du zu folgender vorläufigen Einschätzung kommst :
China wird (tendentiell) an seinem (erklärten) Ziel der "peaceful reunification" festhalten, solange keine Unabhängigkeitsbestrebungen wahrgenommen werden.
Das hast Du sogar besser formuliert als ich es mir selbst vorgestellt habe. Besser schon deshalb, weil Du zu meiner Überlegung in Klammern ein tendenziell hinzugefügt hast. Das macht die Fragilität der Situation sehr deutlich
Zitat:
Schluß habe ich noch keinen gezogen, lediglich zur Kenntnis genommen und wiedergegeben, daß laut obiger Umfrage die Taiwanesen eben keine solchen Unabhängigkeitsbestrebungen hegen.
Danke für die Richtigstellung. Da habe ich sicher interpretiert, was ich lesen wollte
Die Grünen verlieren aktuell und scheinen wieder auf das Niveau ihrer Stammwähler zurück zu fallen: urbane Menschen mit überdurchschnittlichem Einkommen.
Davon abgesehen: wenn es dumm läuft, würden Sanktionen aus DE China gar nicht mehr groß jucken: das BIP der BRICS-Staaten nähert sich dem von G7. Wie ich die Tage aus den Nachrichten sehen konnte, lassen unsere Chefdiplomaten gar schon den erhobenen moralischen Zeigefinger unten, wenn sie in entsprechenden Ländern auf Auslandsreisen sind.
Wie ich die Tage aus den Nachrichten sehen konnte, lassen unsere Chefdiplomaten gar schon den erhobenen moralischen Zeigefinger unten, wenn sie in entsprechenden Ländern auf Auslandsreisen sind.
Keine Sorge. Das juckt die schon. Leider kostet uns der leichte Juckreiz in China eine ausgewachsene Neurodermitis bei uns. Daß der Drang zu Unabhängigkeit von uns dabei größer wird ist ein Nebeneffekt für die Zukunft. Dieser nun wieder ist nur für uns schlecht.