Ja, es kann funktionieren und ist immer indivduell. Wie erwähnt, habe ich schon ein paar Großeltern in meinem Bekanntenkreis, die immer noch Sport machen und das auch schon intensiv taten, als ihre eigenen Kinder ganz klein waren.
Ausschlaggebend sehe ich Triathlon nicht, wenn die Ehe auseinander geht. Möglicherweise als den Tropfen, der das Faß zum Überlaufen bringt.
Du verwechselst hier imho jahrelang eingespielte Partnerschaft mit am Anfang der Lebens-/Familienplanung stehenden Protagonisten, wo eine Hälfte sich ne langfristige Perspektive bereitet, zu bereiten versucht, während die andre gerade in erster Linie an Triathlon interessiert ist.
Vielleicht übertrieben formuliert, aber es trifft den Kern. Wie ich oben schon schrieb kenne ich einige Paare, wo die Dame in so ner Situation nen Full Stop reingehauen und alles auf Anfang (mit irgendwann nem neuen Partner) gesetzt hat.
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Erinnerst du dich an die Zeit vorm Internet, als wir dachten, die Ursache für Dummheit wäre der fehlende Zugang zu Informationen? DAS war es jedenfalls nicht!
Du verwechselst hier imho jahrelang eingespielte Partnerschaft mit am Anfang der Lebens-/Familienplanung stehenden Protagonisten, wo eine Hälfte sich ne langfristige Perspektive bereitet, zu bereiten versucht, während die andre gerade in erster Linie an Triathlon interessiert ist.
Vielleicht übertrieben formuliert, aber es trifft den Kern. Wie ich oben schon schrieb kenne ich einige Paare, wo die Dame in so ner Situation nen Full Stop reingehauen und alles auf Anfang (mit irgendwann nem neuen Partner) gesetzt hat.
Ja, das stimmt. In meinem Bekanntenkreis ist es eher so, dass der Partner das seltsam finde würde, säße der Partner nun abends und am Wochenende daheim rum. Wenn der liebe Herr meint, am Sonntag 6h auf dem Rad zu hocken, kann er ja in der Zeit daheim nicht rumnerven.
Ja klar, alles geht irgendwie. Aber es hat auch seinen Preis. Will man wirklich Woche um Woche, Tag um Tag, morgens um 5 auf dem Rad sitzen oder durch den Wald laufen um dann irgendwie den Rest des Tages mit der Familie zu schaffen? Geht genauso wie jahrelang 60h und mehr pro Woche zu arbeiten, man schafft es schon irgendwie. Körper und Geist haben aber Grenzen, die man nicht unbedingt immer austesten sollte.
Sehr richtig. Gibt es überhaupt etwas im Leben, was man so hoch priorisieren muß, daß man dafür andere sehr wichtige Sachen opfert? Für viele offenbar schon, sonst hätten wir nicht so viele geschiedene Paare im Bekanntenkreis (meist keine Triathleten).
Unser Weg in der Familie war und ist ein anderer: wir machen alles, was uns wichtig ist, aber immer nur so viel, daß es in der Summe nie zu viel Belastung für den Partner ist. Hawaii Quali konnte ich mit so an das restliche Leben angepasste Training nie schaffen, aber viel Freude hatte ich trotzdem. Den tollen Führungsjob hat keiner von uns erreicht, aber da wir beide in Teilzeit arbeiten seit 30 Jahren, konnten wir immer Zeit für berufliches Engagement, Kind, Hobbies und füreinander ausreichend ausbalancieren, um hoch zufrieden zurückschauen zu können. Partnerschaft ist immer auch Kompromiß - ist wohl eher eine Frage der inneren Einstellung, ob der Kompromiß als Einschränkung empfunden wird, oder mehr als Gewinn an Lebensqualität und Zufriedenheit durch Gemeinsamkeit.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Bei 12h Netto Training dreht sich mehr oder weniger die gesamte Freizeit um den Sport, falls man Vollzeit arbeitet. So ehrlich sollte man schon sein. Das merkt man erst, wenn man diese 12h Netto nicht mehr investiert.
Ja, das ist schon ein Brett- und bei mir gelang das nur durch flexible Arbeitszeiten, gut genutzte Mittagspausen und ein Großteil des Trainings unter der Woche (denn am Wochenende ist Familienzeit). Ich mag mich nicht mehr so verbiegen müssen. Es geht auch anders (und macht mehr Spaß).
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Sehr richtig. Gibt es überhaupt etwas im Leben, was man so hoch priorisieren muß, daß man dafür andere sehr wichtige Sachen opfert? Für viele offenbar schon, sonst hätten wir nicht so viele geschiedene Paare im Bekanntenkreis (meist keine Triathleten).
Ja, im wesentlichen ist das doch der Kern. Es ist ja nicht nur der Triathlon, sondern auch der Job und vielleicht auch andere Dinge, die man vorher im Leben so hatte. Wieviel Zeit da eigentlich war, merkt man erst, wenn die Kinder da sind. Für mich selbst war es leichter zu rechtfertigen, meine berufliche Karriere weiter zu verfolgen, als meine (nun knappe) Zeit in weitere LD-Vorbereitungen zu stecken. Und alles auf einmal geht halt nicht.
Am Ende ist wahrscheinlich die Gleichberechtigung das wichtigste- wenn ein Mann viel arbeitet und nebenher eine LD-Vorbereitung absolviert, die Frau aber zu Hause auf die Kinder aufpasst, dann ist die Scheidung doch vorprogrammiert. Wenn der Mann aber in Teilzeit geht, um sich zeitliche Freiräume zu schaffen, die Frau auch genauso ihre Freiheiten bekommt, sei es zum Sport, zum Arbeiten oder was auch immer, dann kann es gehen (Achtung, das geht auch alles andersherum, entspricht aber so einfach dem noch aktuellen Bild).
Der Tag hat 24h, für alle. Man muss sich gut überlegen, wofür man diese verwendet.
Ich brauche meine gute Stunde Sport am Tag- was ich (glaube ich) nicht mehr brauche, sind 5 stündige Radfahrten am Wochenende oder Trainingslager.
Und wenn man, so wie ich, den Ehrgeiz nicht abschalten kann, dann lohnt es sich darüber nachzudenken, ob man nicht ein paar Jahre nur eine Disziplin trainiert? Man überlege sich mal, wieviel 8-10h Laufen pro Woche wäre...
Ich war neugierig und habe von verschiedenen Leuten, die mit auf der Insel waren, auf Strava ihre Trainingszeiten in diesem Jahr "gegoogelt".
Überwiegend AK 35 - AK 45 /50
Ergebnis: 15 - 18h pro Woche im Mittel seit Jahresbeginn bis zum IM Hawaii.
Es ist logisch, dass man dieses Niveau nicht von heute auf morgen schaffen kann, sondern es wird auch in Jahren zuvor ähnlich sein.
Nur mal so als Info über welche Zahlen wir hier reden.
Ich wage zu behaupten, dass Scheidungen jederzeit und jedem Paar passieren können, das ist wie bei Krankheiten oder Unfällen teilweise ein schicksalhafter Verlauf, der nur bedingt und auch bei besten Absichten beider Beteiligten nicht automatisch zu dauerhaftem Paarglück führt.
Natürlich gibt es Faktoren, die das begünstigen, bei Krankheiten zB Übergewicht, Rauchen etc., bei Unfällen riskante Fahrweisen o.ä., bei Paaren egoistische Selbstverwirklichung etc., aber zu glauben man habe seine Partnerschaft im Griff ist illusorisch...
Dazu Altmeister Kästner:
Sachliche Romanze
Als sie einander acht Jahre kannten
(und man darf sagen: sie kannten sich gut),
kam ihre Liebe plötzlich abhanden.
Wie andern Leuten ein Stock oder Hut.
Sie waren traurig, betrugen sich heiter,
versuchten Küsse, als ob nichts sei,
und sahen sich an und wußten nicht weiter.
Da weinte sie schließlich. Und er stand dabei.
Vom Fenster aus konnte man Schiffen winken.
Er sagte, es wäre schon Viertel nach Vier
und Zeit, irgendwo Kaffee zu trinken.
Nebenan übte ein Mensch Klavier.
Sie gingen ins kleinste Cafe am Ort
und rührten in ihren Tassen.
Am Abend saßen sie immer noch dort.
Sie saßen allein, und sie sprachen kein Wort
und konnten es einfach nicht fassen.
Meine Frau macht gerne Sport, aber halt nicht leistungsorientiert und am liebsten zusammen (was bei uns was den Triathlon angeht nur langsam laufen wäre).
Sie dagegen findet die Idee egoistisch und unverantwortungsvoll dies noch „reinzudrücken“ wenn sie dann schwanger sein sollte.
Hattet ihr mal eine ähnliche Situation und wie habt ihr dies zusammen gelöst?
Und falls das Feedback grundsätzlich „happy wife – happy life“ ist – welche Challenge könnte ich mir noch suchen? Ich muss halt sagen, dass sowohl die LD Teilnahme als auch dieses Jahr die Teilnahme an Alpe d’Huez & Oetzaler coole „Challenges“ waren, die mich richtig motiviert haben, eben weil man nicht weiss, ob und wie man es tatsächlich schafft. Eine weitere MD zu machen um eine andere Strecke kennenzulernen oder ggfs. die Zeit etwas zu verbessern motiviert mich zumindest aktuell eher weniger.
Hallo quick-nick,
seit Tagen überlege ich, ob ich zu Deiner Frage etwas schreiben soll oder nicht. Du hast schon viele gute Antworten bekommen, vielleicht war die eine oder andere Inspiration dabei.
Mir fehlt aber noch ein wichtiger Punkt, den ich für mein Lebensglück verantwortlich mache. Dazu gibt es eine „Kurzempfehlung“ oder ein etwas „längeres Geschreibsel“ von mir.
„Kurzempfehlung“: Lese mit Deiner Frau zusammen (laut vorlesen) das Buch: „Der Alchimist“ von Paulo Coelho
Das wird Eure Beziehung auf ein neues Level heben.