Aber vielleicht sollte man in dieser Hinsicht einfach mal Parallelen ziehen. Sobald für Dopingvergehen Freiheitsstrafen ausgesprochen würden, wären die Namen uninteressant, weil im Knast gibts ja eh nix zum Starten.
Also jeder steuerhinterzieher, jeder Mundraub gehört auf den Marktplatz und am besten öffentlich ausgepeitscht?
So sehr ich Doping zum kotzen finde, bei dem Thema kommt so manch... spannendes rechtsverständnis ans Licht
Vermutlich hintergeht niemand aber Steuerhinterziehung oder Mundraub mit der Hauptmotivation, dafür öffentliche zu erhalten.
Seh es mal so: Als Doper stimmst du ja zu, dass deine Wettkampfergebnisse veröffentlicht werden, bzw. möchtest es vermutlich sogar um entsprechende Anerkennung zu erhalten. Eine (vllt auch nachträgliche) DSQ wegen eines Regelverstoßes ist auch eine Veröffentlichung des Rennergebnisses. Nur ist man halt mit seinem Regelverstoß blöderweise nicht durchgekommen.
Was machst du denn mit einem Fußballer, der mitten auf dem Platz vor allen anderen ne rote Karte vom Schiri gezeigt bekommt (und tlw. danach für mehrere Spiele gesperrt ist), weil er sich regelwidrig verhalten hat? Ist das nicht auch unfair? Sowas wird tlw. für Millionen Menschen sichtbar im Fernsehen übertragen. Vllt hatte er ja vor sich zu bessern und wird jetzt aber für immer als Rüpel abgestempelt .
Ich denke ich weiß, worauf du hinaus möchtest."Einfach so" eine Liste mit Namen/ bösen Buben veröffentlichen ist in unserem Rechtssystem sicherlich zurecht eine schwierige Angelegenheit.
Der Captain ist ja schon öfter darauf eingegangen, was man selbst als sauberer Sportler zwangsläufig alles unterschreiben und an rechten abtreten muss, wenn man in nen Kontrollpool aufgenommen wird. So gesehen wäre es mal eine Überlegung Wert, direkt an den Erwerb des Starpasses oder eines Startplatzes bei WK noch mal explizit das Einverständnis zu knüpfen, dass im Sinne der Transparenz Verstöße gegen das Regelwerk veröffentlicht werden dürfen. Gerade im Amateursport gibt es sonst ja kaum noch ein Druckmittel, um Doping vorzubeugen, abgesehen halt vom Anspruch, den man an sich selbst hat.
Die Frage erinnert mich generell an die Diskussion um den Schutz von Opfern und Tätern. Da sehe ich die Opferseite in jedem Fall als stärker zu beachten als einen Täter.
Denn letztlich hat dieser eigenverantwortlich und bewusst gehandelt, während sich ein Opfer seine Rolle nicht aussuchen kann.
Ich fühle mich nicht als Opfer, obwohl ich vermutlich auch bereits durch das Doping von anderen einen Nachteil erfahren habe.
Natürlich finde ich das extrem unfair und solche Leute gehören lange gesperrt, aber wir sprechen immer noch von Sport und nicht von Gewaltorgien oder dergleichen.
Ich habe es nrgendwo erlebt, dass Doper stigmatisiert wurden, weder bei den Profis, noch bei den Amateuren.
Auch nicht bei Ullrich, der nie Reue gezeigt hat oder ehrlich war. Die Ulle Fans sind noch reichlich vorhanden, die wenigsten wollen nichts mit ihm zu tun haben. Ebenso ist das bei vielen anderen Profis, die heute noch ihr Geld verdienen. Ein Kappes war noch immer wohl gelitten, ebenso ein Aldag, etc.
Und bei den Amateuren/Hobbies gibt es keinen finanziellen Anreiz zu dopen, da ist kein finanzieller Anreiz, sondern nur der Anreiz selber besser dazustehen, Eine Sperre, die niemand mitbekommt und die nach 1- 4 Jahren abgesessen ist, ist denen egal. Die starten dann unter unbekannten Namen bei Hobbyrennen, etc. munter weiter oder wechseln etwas die Sportart, etc.
Eine Abschreckung erfolgt nur da, wo es weh tut, beim Profi über den Verdienstausfall, beim Amateur und Hobby darüber, dass das gute Bild, was man durch den Betrug in der Öffentlichkeit abgeben wollte nicht mehr vorhanden ist.
Dass diese Leute andere um einen Platz auf dem Treppchen, eine Hawaii Quali, etc. bringen sollte dann auch dem anderen zumindest die Genugtuung bringen, dass er sieht, dass der vor ihm es sauber nicht geschafft hat.
Und wie gesagt: woher soll ansonsten ein Veranstalter wissen, dass jemand gesperrt ist? Wie soll dann diese Sperre kontrolliert und eingehalten werden?
Vorschläge?
Du bist doch auch in der Radszene unterwegs, die Geschichte von Bernd Fuhrmann kennst Du ja sicher. Der hat seine Lizenz nicht abgegeben und ist einfach weiter Rennen gefahren. Die Veranstalter wussten nicht, dass er gesperrt ist. Und es hat sich keiner getraut am Start zu sagen, dass er nicht mit dem Doper fährt oder ihm gesagt, dass der nichts beim Rennen zu suchen hat.
Das ist die Realität.
Dass gesperrte Athleten trotzdem starten bzw. starten können, ist natürlich nicht ok. Das muss unterbunden und bestraft werden.
Was mir da spontan als Lösung einfällt, wäre eine öffentliche Blacklist mit der Passnummer, die nicht zu einem Namen zugerodnet werden kann. Ich hatte jetzt länger keine Lizenz mehr, aber meine mich zu erinnern, dass da eine drauf stand.* Oder man nimmt eine extra ID, die auf den Pass gedruckt wird. Da ist zu achten, dass diese ID nicht mit dem Namen irgendwo veröffentlicht wird.
Diese Nummer könnte bei der Anmeldung des Athleten kurz mit der Blacklist gegen gecheckt werden.
* Hab meinen alten Pass gefunden: Da steht eine ID XX XXX XXX XXX drauf.
Was mir da spontan als Lösung einfällt, wäre eine öffentliche Blacklist mit der Passnummer,
In der Leichtathletik benötigt man nur für Meisterschaften einen Startpass. Für Volksläufe..... nicht.
LA-Meisterschaften und andere Sportarten:
Wenn ich als Zeitnehmern eine Blacklist mit Nummern bekomme, dann kann ich meine Datenbank damit nach den zugehörigen Namen (von vergangenen Veranstaltungen) gegenchecken. Dann kann man die Namen auch gleich veröffentlichen.
In der Leichtathletik benötigt man nur für Meisterschaften einen Startpass. Für Volksläufe..... nicht.
LA-Meisterschaften und andere Sportarten:
Wenn ich als Zeitnehmern eine Blacklist mit Nummern bekomme, dann kann ich meine Datenbank damit nach den zugehörigen Namen (von vergangenen Veranstaltungen) gegenchecken. Dann kann man die Namen auch gleich veröffentlichen.
Ein Arzt kann seine Krankenakten auch veröffentlichen, dafür ist das aber nicht gedacht.