Da habe ich persönlich andere Erfahrungen gemacht.
Ich auch. Die Flüchtlingskrise hat doch gezeigt, wie weit es bei gewissen Ostländern mit dem europäischen Gedanken ist. Schon vergessen, wie sich ua Ungarn in der Frage positioniert hat ?
Dass die Leute generell EU-kritisch sind, dürfte in großen Teilen damit zusammenhängen, dass unpopuläre Entscheidungen gerne über die EU-Hintertür durchgesetzt werden und man sich in den lokalen Parlamenten unschuldig gibt - "da können wir nichts machen, Brüssel".
Man versucht zwar im EU-Prozess die Anmutung demokratischer Entscheidungsfindung zu bewahren, aber letztendlich läuft es auf Geschacher und Powerplay hinaus. Kein Wunder, dass die EU-Bürger da wenig begeistert sind.
Frei reisen, frei handeln, mit einer Währung zahlen, oder einheitlich hohe Lebensmittelstandards schrecken niemanden ab. Es ist der ausufernde, undurchdringliche, korrupte, maßlose, gierige Sumpf, der viele - auch mich - anekelt.
Den eigenen Sumpf kennt man halt genauer wie den entfernten. :-) .
Die Versuche, über Brüssel unpopuläre Entscheidungen einzuführen (Landwirtschaft z.B.), bleiben wohl eher im Gedächtnis hängen wie die positiven. Sehe ich auch so.
Frei reisen, frei handeln, mit einer Währung zahlen, oder einheitlich hohe Lebensmittelstandards schrecken niemanden ab. Es ist der ausufernde, undurchdringliche, korrupte, maßlose, gierige Sumpf, der viele - auch mich - anekelt.
Wenn man -wie die Briten mit Milliarden an EU-Fördergeldern formlich zugeschmissen wird und davon sehr direkt profitiert- sollte man auch bereit sein mal eine Kröte zu schlucken.
Die Briten werden schon bald mit einem Riesenkater nach den Feiern der nächsten Tage aufwachen.
Was mich bei den Europa rein-/rausdiskussionen am meisten von Seiten der EU-Befürworter stört ist, dass es für sie nur eine richtige Meinung gibt.
Man muss doch pro Europa sein, es ist praktisch en-vouge pro Europa zu sein. Die Medien sind pro Europa, obwohl sie eigentlich neutral berichten sollten. Über Politiker, die gegen Europa sind wird total schockiert berichtet.
Man fällt aus allen Wolken, wenn Jemand gegen Europa ist, das sind ja schon bald Zustände, die man sonst eher kommunistischen oder diktatorischen Regierungen unterstellt. Fehlt nur noch, dass man dafür ins Gefängnis kommt...
Bisher hat noch kein Großreich dauerhaft überlebt, die Menschen sind einfach zu verschieden.
Zu den Folgen des Brexit: warten wir doch erst einmal ab. Die Befürworter des Brexit haben doch die Europafans dafür kritisiert, dass es keine wirklichen Studien darüber gibt, wass im Falle des Austritts tatsächlich passieren wird!
Soweit würde ich nicht gehen. Aber eine Gefährdung sehe ich auch. Und das ist schon schlimm genug.
Beängstigend zu sehen, wie Demagogen und Populisten es heute noch schaffen, ein ganzes Land und darüber hinaus eine ganze Region wirtschaftlich zu destabilisieren.
Ja, leider erhalten sie dadurch Auftrieb auch in den anderen Ländern.
Wegen der historischen Rivalität und Kriege England-Frankreich-Deutschland sehe ich ohne England die Europäische Union als gescheitertes Projekt an, da ab jetzt eines der wichtigsten Länder in der Union fehlt. EU - England = FU (Festland-Union)
Bisher hat noch kein Großreich dauerhaft überlebt, die Menschen sind einfach zu verschieden.
Also die USA gibts schon ziemlich lange soweit ich weiß. Und die sind als klassisches Einwandererland der Schmelztiegel schlechthin für Menschen mit völlig unterschiedlichem kulturellen Hintergrund. Im Vergleich dazu ist die EU ziemlich homogen.
Zitat:
Zitat von su.pa
Zu den Folgen des Brexit: warten wir doch erst einmal ab. Die Befürworter des Brexit haben doch die Europafans dafür kritisiert, dass es keine wirklichen Studien darüber gibt, wass im Falle des Austritts tatsächlich passieren wird!
Na ja, das Pfund ist jetzt schon auf den Stand von 1985 gefallen. Und dazu (und für anderes) brauchte niemand irgendeine Studie. Das wurde vorausgesagt.
Was mich bei den Europa rein-/rausdiskussionen am meisten von Seiten der EU-Befürworter stört ist, dass es für sie nur eine richtige Meinung gibt.
Man muss doch pro Europa sein, es ist praktisch en-vouge pro Europa zu sein. Die Medien sind pro Europa, obwohl sie eigentlich neutral berichten sollten. Über Politiker, die gegen Europa sind wird total schockiert berichtet.
Man fällt aus allen Wolken, wenn Jemand gegen Europa ist, das sind ja schon bald Zustände, die man sonst eher kommunistischen oder diktatorischen Regierungen unterstellt. Fehlt nur noch, dass man dafür ins Gefängnis kommt...
Bisher hat noch kein Großreich dauerhaft überlebt, die Menschen sind einfach zu verschieden.
Zu den Folgen des Brexit: warten wir doch erst einmal ab. Die Befürworter des Brexit haben doch die Europafans dafür kritisiert, dass es keine wirklichen Studien darüber gibt, wass im Falle des Austritts tatsächlich passieren wird!
So ähnlich hat man auch in DE vor 1848 und während der Reichsgründungsepoche argumentiert, als es darum ging, die einzelnen Fürstentümer zu einem deutschen föderalen Nationalstaat zusammenzubringen. Die Fürstentümer wären wirtschaftlich nicht überlebens- und konkurrenzfähig gewesen.
Heute konkurriert ein in Nationalstaaten zersplittertes Europa mit den grossen Wirtschafts- und Machtblöcken wie USA (auch hier entstand zwischen Süd-/Nordstaaten ein Staatenbund) und China. Ohne England wird das BIP der EU wieder kleiner wie das der USA. Die heutige Abwertungen der Währungen (Pfund, Euro) nimmt diese erwartete Schwächung vorweg.
Die weltweite Entwicklung verläuft über immer weitere Vergesellschaftung, welche sich auch in grösseren Staatenbildungen, Bündnissen niederschlagen wird. Entscheidend für die Mitnahme der Bevölkerung scheint mir, dass diese einen stark föderalen Charakter tragen und die ethnischen Eigenheiten erhalten.
Die Schweiz kann wirtschaftlich als Sonderfall kaum als Modell dienen, weil dort im Verhältnis zu den Einwohnern (unverschämt) überproportional mächtige Großkonzerne angesiedelt sind im Vergleich zu anderen Ländern und im Kanton Zug große Firmen (Rohstofffirmen z.B.) ihren Hauptsitz aus steuerlichen Gründen haben, die alle im Ausland produzieren. Die mittelständischen Schweizer-Unternehmer hingegen, die ins Ausland exportieren, und der Tourismus "kämpfen" mit dem hohen Frankenkurs.