...will auch keiner, aber die Menschenrechte sollten auf der ganzen Welt gelten!
Auf diese Aussage hatte ich bereits geantwortet bevor sie gestellt wurde:
Zitat:
Zitat von MarcoZH
Wo überall gibt es Menschenrechtsverletzungen im viel grösseren Rahmen die nicht annähernd ein solches Aufsehen erregen?
Edit: und als keines Beispiel: wenn ich hier nach "Boko" oder "Haram" suche, heisst es: 1.Ihre Suchanfrage erzielte keine Treffer. Bitte versuchen Sie es mit anderen Suchbegriffen.
Bewusst sehr polarisierend:
Ist es richtig, dass sich fremde Kulturen bei uns anpassen müssen, aber wir kritisieren und verlangen eine Änderung des "Rechts" in fremden Ländern, Kulturen, Religionen??...
Was gibt uns das Recht, unsere Wertvorstellungen auf die ganze Welt zu übertragen?
Wo überall gibt es Menschenrechtsverletzungen im viel grösseren Rahmen die nicht annähernd ein solches Aufsehen erregen?
Nur mal so in die Runde geworfen.
Edit: und als keines Beispiel: wenn ich hier nach "Boko" oder "Haram" suche, heisst es: 1.Ihre Suchanfrage erzielte keine Treffer. Bitte versuchen Sie es mit anderen Suchbegriffen.
Der Faden "Terroranschlag in Paris" hat aktuell 261 Antworten und 13.709 Hits.
Hätte es beim letzten Hexenprozess u. der -hinrichtung von A. Göldi in Glarus nach dem dortigen Rechtssystem im Jahre 1782 keine europaweiten Proteste gegeben, wäre es vielleicht nicht die letzte Hexenhinrichtung in Glarus und anderen Kantonen geblieben. Offiziell als Opfer eines Justizmordes rehabilitiert wurde Göldi erst 2008. http://www.swissinfo.ch/ger/hexen-in...apitel/7462548
Beendet Saudia Arabien die willkürliche Unterdrückung und Gewalt gegen eigene Staatsbürger und führt eine unabhängige Justiz statt der Scharia ein, hätte das IMHO entscheidenden Einfluss auch auf Boko Haram, die Islamisten in Mali. imTschad und auf den IS.
... wäre es vielleicht nicht die letzte Hexenhinrichtung in Glarus und anderen Kantonen geblieben.
Du behauptest also, es gibt heute keine Hexen mehr??...
Zitat:
Zitat von qbz
Beendet Saudia Arabien die willkürliche Unterdrückung und Gewalt gegen eigene Staatsbürger und führt eine unabhängige Justiz statt der Scharia ein, hätte das IMHO entscheidenden Einfluss auch auf Boko Haram, die Islamisten in Mali und den IS.
Beendet Saudia Arabien die willkürliche Unterdrückung und Gewalt gegen eigene Staatsbürger und führt eine unabhängige Justiz statt der Scharia ein, hätte das IMHO entscheidenden Einfluss auch auf Boko Haram, die Islamisten in Mali. imTschad und auf den IS.
Zumindest würde es Finanzströme trocken legen.
Allerdings ist die Saat leider schon gelegt. Die IS und Boko HAram haben leider ein Eigenleben entwickelt, dass man jetzt erst mal wieder aus der Welt bringen müsste.
Saudie Arabien trägt aber sicher ne große Schuld am Entstehen dieser Bewegungen, in dem der Staat bzw. auch reiche Bürger des Landes Terrororganisationen finanzieren.
Darf ein Fußballklub so etwas ignorieren? Für den Gastauftritt in dem wahhabitischen Königreich steht der FC Bayern in der Kritik. Saudi-Arabien ist zwar ein enger Verbündeter des Westens, wird aber wegen zahlreicher Menschenrechtsverletzungen immer wieder angeprangert. In dem Land gilt die Todesstrafe, unter anderem für Drogenschmuggel und "Hexerei". Regierungskritiker werden verfolgt, ausländische Arbeiter misshandelt, die Frauenrechte sind unzureichend, klagt Amnesty International.(....)Aber gerade der FC Bayern gefiel sich bisher als Vorbildverein - nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich und sozial. Sich selbst für ein Testspiel anzubiedern, während nebenan ein Mann mit Stockschlägen für seine Meinung bestraft wird, passt nicht zum Selbstverständnis des Rekordmeisters.
Die kulturelle Andersartigkeit Saudi-Arabiens, auf deren wahhabitische Lehre sich nicht zuletzt Salafisten beziehen, drückt sich derzeit auch in der öffentlichen Auspeitschung des Bloggers Raif Badawi aus. Die Strafe von tausend Stockhieben, verteilt über zwanzig Wochen, die Badawis Tod bedeuten könnten, hat weltweit Proteste hervorgerufen. An dem Tag, als die Bayern in Riad kickten, teilte Amnesty International mit, Badawi habe die ersten Hiebe körperlich so schlecht verkraftet, dass der weitere Vollzug der Strafe vorläufig ausgesetzt sei. (...)Man darf jedoch schon wünschen und auch erwarten, dass sich der FC Bayern München als wichtigster und reichster Repräsentant des deutschen Klubfußballs eine Haltung zu Menschenrechten leistet. Und nicht wie schon beim umstrittenen Trainingslager in Qatar immer denselben bayerisch-arabischen Doppelpass spielt: Hand aufhalten, Mund halten.
Kann man sich selbst seine Meinung zu bilden, was der FC Bayern mit seiner Popularität und Medienpräsenz vielleicht hätte machen können oder müssen. Ggfs. ist hier wirklich eine gute Chance verpasst worden, ein Zeichen zu setzen.
...will auch keiner, aber die Menschenrechte sollten auf der ganzen Welt gelten!
Ich weiß nicht ob das schon vorher thematisiert wurde...
Saudi Arabien ist seit 1945 Mitglied der UN, 1948 wurde die UN-Menschenrechtscharta verkündet. Als Reaktion auf die Verbrechen gegen die Menschlichkeit im 2. Weltkriegs.
Das Problem ist nur, dass diese Charta kein völkerrechtlicher Vertrag ist und somit rechtlich nicht verbindlich ist. Moralisch muss sich aber jedes UN Mitgliedsland an dieser Charta messen lassen.
Es gibt auch eine abweichende arabische Charta der Menschenrechte mit abweichendem Inhalt ( z.B. gleiche Rechte für Männer und Frauen, Relegionsfreiheit etc... )
Quellen sind leicht zu finden in Wikipedia.
Es kam ja auch die Frage auf, wie geholfen werden kann. Amnesty International hat im Dezember einen Briefmarathon durchgeführt, an dem auch Raif Badawi Thema war, der leider nicht annähernd in den Medien ein so großes Echo hervorgerufen hat wie die ersten Peitschenhiebe...