Update zum Thema:
das Rad ist wieder da!
War fast ein bisschen spektakulär:
Ich stehe Mittwoch abend im Büro eines Kollegen, wir diskutieren über ein Rö-Bild und im Unterbewusstsein schaue ich aus dem Fenster, wo in rund 50m-Entfernung der Radweg nach Bernau zu sehen ist. Plötzlich radeln zwei Burschen vorbei, der eine auf einem für Ihn ziemlich großen Rennrad und weil gerade die Abendsonne tief am Himmel steht, leuchten die Felgen des Rennrads rötlich (mein gestohlenes RR hatte rot eloxierte Rolf Vector pro-Felgen).
Ich springe mit den Worten "ich glaub, da hinten ist gerade mein Rad vorbeigefahren" aus dem Zimmer, renn zum Ausgang und beim Laufen fällt mir ein, dass die Radler ja mittlerweile längst schon zu viel Vorsprung haben, als dass ich sie laufend zumal mit Klinik-Croqs einholen könnte.
Da bei uns an der klinik aber direkt der Chiemseeradweg vorbeiführt, gibt es bei guten Wetter aber immer noch ständig andere vorbeifahrende Radler.
Ich halte also hochgradig hektisch einen Moutainbiker an, deute auf mein Namensschild, das er sich den merken soll und dass ich dringend sein MTB ausleihen muss um damit jemanden mit meinem gestohlenen Rennrad zu verfolgen-- und er gibt es mir auch offensichtlich etwas überrumpelt und perplex (ihr kennt die Situation aus US-Krimis, wo bei Verfolgungsjagden der Inspector nachdem er sein eigenes Polizeiauto zu Schrott gefahren hat mal eben einen Privat-PKW anhält, seine Polizeimarke vorzeigt, den Fahrer aus dem Auto zieht und die Verfolgungsjagd der fliehenden Gangster mit dem konfiszierten PKW fortsetzt... in einer so skurrilen Situation fand ich mich auch plötzlich wieder)
Ich sprinte also mit dem MTB in die Richtung, in die mein Rennrad ursprünglich gefahren ist (das natürlich längst nicht mehr zu sehen ist), aber nach etwa 1 km Fahrt und zwei Kurven sehe ich die zwei (von der Verfolgung ahnungslosen Burschen) tatsächlich vor mir fahren.
Als ich sie erreicht habe brülle ich- adrenalingeschwängert- den Dieb an, was ihm einfällt einfach ein Rad zu klauen. Der ist erst perplex, hält auch an und steigt ab, tischt mir aber gleich unmittelbar eine haarsträubende Geschichte auf, dass sein Kumpel das Rennrad vom Bauhof geholt und ihm überlassen habe, er es also mitnichten geklaut habe.
Ich zwing ihn, mit mir zur Klinik zurückzuradeln, gebe dem armen Touristen sein geliehenes Mountainbike zurück und lass die Kollegin anfunken, die am Montag den Täter beim Diebstahl (bzw. genaugenommen beim Davonradeln) beobachtet hat. Diese kann ihn auch nach ihrer Einschätzung eindeutig identifizieren.
Und was hätte ihr jetzt an meiner Situation gemacht? Primär war ich erstmal zufrieden, das Rad wieder zu haben, aber bei dem ziemlich unverschämt lügenden Rotzlöffel, der vom Alter her auch mein Sohn hätte sein können, kam ich zwangsläufig in eine Situation, in der ich das Gefühl hatte, der müsste dringend auch etwas aus seinem Verhalten lernen.
Hättet ihr
a) ihn einfach davon gejagt ( z.B. mit der Drohung, er solle sich niemehr in der Nähe des Radständers blicken lassen)
b) seine Eltern angerufen, damit diese ihn abholen
c)die Polizei geholt (bei der hatte ich das Fahrrad ja ohnehin am Dienstag schon als gestohlen gemeldet)
oder wäre euch noch eine andere sinnvolle Handlungsoption eingefallen, die mir da nicht in den Sinn gekommen ist?
(ich warte mal euer Feedback ab, weil ich jetzt ohnehin erstmal arbeiten muss, und erzähl dann heute mittag, wie die Geschichte weitergegangen ist)