LD Triathlon ist extrem zeitaufwendig. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Ja, es gibt diese HaFus und Felix Ws dieser Erde, bei denen das aus irgend welchen Gründen zu funktionieren scheint. Bei den meisten LD Athleten die ich kenne ist das aber permanent Spannungspotential in der Beziehung - viele haben einen Lebensentwurf (oder eine Erwartung daran), der nicht unbedingt zu Beruf, Familie mit Kindern und LD Training passt.
Hübsch das Bild mit der Maus (bei uns hiesse das eher: das schläckt ke Geis wäg!). Und recht hat der Helmut.
Standardantworten und -rezepte gibt es nicht.
Wir sollten uns allerdings bewusst sein, dass
1. die reine Trainingszeit ja keineswegs der Bruttozeitaufwand darstellt - ein paar Stündchen werden wir da schon noch draufschlagen müssen für Materialpflege, Internetrecherchen und Forum-Besuche, mit Trainingskollegen klönen und dem Materialfetisch Futter geben. Und Regenerationszeit - das fällt jedenfalls mir als 48jähriger zunehmend auf - will auch einberechnet werden.
2. ein Zeitaufwand von >10h/Woche für ein Hobby alles andere als "sozialadäquat" ist - zumal sich die Hobbyzeit zwingend mit Arbeits- und Familienzeit überschneidet (eine Briefmarkensammlung kann ich auch nachts pflegen).
3. es neben Beruf, Familie und Triathlon auch noch andere interessante Dinge im Leben gibt, die wir nicht vernachlässigen sollten, weil es vielleicht auch solche Eigenschaften sind, die die uns Liebenden an uns schätzen. So sehr mir der T-Shirt Spruch "swim-bike-run-eat-sleep" gefällt so wenig möchte ich eigentlich mich selber darauf reduziert sehen (jedenfalls nichts ganzjährig ;-)
Ich gönne jedem Familienvater und jeder Familienmutter die richtige Mischung für LD-Aktivitäten. Und vielleicht ist es wie mit dem Training: Den Körper mit neuen Reizen überraschen müsste vielleicht auch im Familienleben der LD-Traithleten gelten.
Der Satz könnte von mir sein. Und auch alles andere das du geschrieben hast gilt auch 100% für mich.
Das mit dem Ausgleich zum Job am Computer habe ich ja auch schon geschrieben.
Ich war auch noch nie in einem Trainingslager. Ferien sind für mich für die Familie reserviert. Doch wir kombinieren oft einen Wettkampf mit Ferien/verlängertes WE oder umgekehrt.
Felix
Auch ich kann das nur unterschreiben!!
Ich gehe sonst auch kaum in ein Trainingslager. Ich war in den 8 Jahren nur 2x. Einmal alleine und das zweite Mal mit meiner Frau, die somit auch das warme Wetter geniessen konnte. Dieses Jahr mache ich meine erste LD und bin überzeugt, dass ein Trainingslager etwas bringt für die Vorbereitung. Meine Frau würde mich auch sofort alleine gehen lassen, wenn ich das wollte. Aber im Wissen, dass auch sie eine Woche an der warmen Sonne verdient hätte, gehe ich nicht und mache eine Woche Trainingslager zu Hause. Diese Ferienwoche ist auch schon reserviert - egal bei welchem Wetter.
Im August freue ich mich dann auf die 2 Wochen Ferien gemeinsam mit der Familie, wo ich (wie immer) praktisch keinen Sport mache.
Ah geh! So ein Schmarrn! Wenn Du von nem LD Radtraining nach Hause kommst, leuchtet da gar nix mehr.
Warum nicht? Dann hast du eventuell das falsche Hobby oder trainierst zu intensiv.
Klar bin ich danach etwas müde aber ich hatte Spass und meist sehr gut aufgelegt. Und ich habe kein Problem bald darauf etwas mit der Familie zu unternehmen.
Zitat:
Zitat von T1T2
1. die reine Trainingszeit ja keineswegs der Bruttozeitaufwand darstellt - ein paar Stündchen werden wir da schon noch draufschlagen müssen für Materialpflege, Internetrecherchen und Forum-Besuche, mit Trainingskollegen klönen und dem Materialfetisch Futter geben.
Das sind genau die Sachen die man optimieren muss. Ich putze mein Rad sehr selten und andere Materialpflege kenne ich nicht. Trainingskollegen habe ich nur beim Schwimmen (sonst alles alleine) und dort rede ich nach dem Training nicht mehr lange sondern gehe heim.
Zitat:
Zitat von T1T2
Und Regenerationszeit - das fällt jedenfalls mir als 48jähriger zunehmend auf - will auch einberechnet werden.
Das kann ich u.a sehr gut im Büro. Da sitze ich vor dem PC und nur der Kopf und die Hände müssen arbeiten.
Zitat:
Zitat von T1T2
2. ein Zeitaufwand von >10h/Woche für ein Hobby alles andere als "sozialadäquat" ist - zumal sich die Hobbyzeit zwingend mit Arbeits- und Familienzeit überschneidet (eine Briefmarkensammlung kann ich auch nachts pflegen).
Trainieren kann ich auch am frühen morgen. Im Moment bin ich oft um 6:45 im Büro (zu Hause schlafen sie noch) und habe schon 27 Radkilometer gemacht.
Oder früher machte ich einen langen Lauf und war um 7:15 fürs gemeinsame Morgenessen zurück.
Wenn man alles geschickt plant geht es relativ gut. Und ich habe auch noch genug Zeit für andere Hobbies (Kochen, Garten, Wandern). Wenn man aber sieht wie viel der Durschnitt TV schaut weiss ich auch wo ich u.a. meine Zeit gewinne. Im Winter schaue ich pro Woche 0-3h TV, im Sommer teilweise wochenlang gar nicht.
Zu allem muss ich aber auch sagen, dass meine Frau aus einer Läufer-Familie kommt. Wegen denen kam ich auch dazu Wettkämpfe zu machen. Zudem läuft meine Frau regelmässig und startet regelmässig auch an Läufen (und auch die Buben).
Zitat:
Zitat von brunnerkuenzler
Im August freue ich mich dann auf die 2 Wochen Ferien gemeinsam mit der Familie, wo ich (wie immer) praktisch keinen Sport mache.
Das ist bei mir oft nach einem Ironman so.
Zudem wird das Training nach dem ersten LD im Jahr deutlich reduziert.
Felix
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2019: 16.6.Zytturm Tri 23.6. Aletsch HM 6.7.Zermatt Ultra-Mara 11.8. Sierre-Zinal 17.8.Inferno HM ? 7.9.Gemmi Tri 14.9.MD Seeland 21.9. Double Vertical km Chando
Klar bin ich danach etwas müde aber ich hatte Spass und meist sehr gut aufgelegt. Und ich habe kein Problem bald darauf etwas mit der Familie zu unternehmen.
Das glaube ich Dir glatt - was auch immer "bald" bedeutet. 1. Ist das aber ein anderer Schnack als dieses rosarote "leuchten" in den Augen, dass die Kinder animiert das auch zu wollen. Und 2. bist Du sicher kein 08/15 LD Triathlet. Die meisten sind nach einer langen GA1 (oder was auch immer für eine Einheit) einfach platt und wollen ihre Ruhe - zumindest für ne Stunde nach der Dusche oder so.
Du solltest aufhören Dich als Referenz zu sehen. Das wurde Dir ja schon öfters gesagt.
Zu allem muss ich aber auch sagen, dass meine Frau aus einer Läufer-Familie kommt.
Siehst du, was du hier am Rande erwähnst, das kann schon der Punkt sein. Jemand, der aus einer sportfremden Familie kommt, kann ganz andere Ansichten haben. Für den oder die ist es vielleicht schon ein Unding sein, dass du nicht zum Frühstück da bist oder kein Fernseh schaust.
Es ist halt alles sehr individuell und man muß sehen, wie man´s macht.
Ah geh! So ein Schmarrn! Wenn Du von nem LD Radtraining nach Hause kommst, leuchtet da gar nix mehr. Vorbildfunktion ist ok und existent. Keine Frage aber der Schluss, dass deine Kinder das dann unbedingt wollen ist schon recht naiv.
Schade, wenn bei Dir nix mehr leuchtet. Muss wohl eine Qual sein.
Natürlich sagt mein Sohn nicht: "Papa ich will auch Langdistanztriathlet werden." Aber er will auch Radfahren und es macht ihm Spass. Letztlich ists mir auch egal, ob er mal Sport in der Dimension betreibt wie ich. Wichtig ist mir, dass er einen Lebensentwurf findet, der ihn glücklich macht.
Zitat:
Zitat von Helmut S
Mindestens genauso wahrscheinlich ist der Ausgang, dass Du irgendwann hörst: "Geh mir bloß mit Deinem scheiß Sport, Du warst ja nie da und wenn Du da warst, warst Du bratfertig."
Damit rechne ich. Die kommen natürlich mal in die Pubsertät und dann kommt das wohl. Tortzdem: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und bratfertig bin ich selten, dafür trainier ich zu wenig.
Zitat:
Zitat von Helmut S
Ehrlich gesagt glaube ich, dass Du persönlich einen Konflikt mit Dir hast und insgeheim weißt, dass es nicht so weiter geht. Jetzt suchst Du nach Strohhalmen. Wenn Du schon schreibst: "Den Burnout habe ich verhindern können, indem ich mich beruflich raus genommen habe" dann zeugt das doch davon, dass Du an der Grenze operierst. Oder auch schon das mit dem schlechten Gewissen zeigt das Du innerlich zerrissen bist. Du fühlst, dass da was falsch ist an dem was Du tust.
Ja, ich bin unsicher. Ich habe letztes Jahr das erste Mal für eine LD trainiert und bin damit tatsächlich an meine Grenzen gekommen. Konnte das vorher nicht richtig abschätzen. Für heuer hab ich das Training anders konzipiert und intelligenter geplant und meine Frau hat mich letztes gefragt, ob ich wirklich wieder eine LD machen will, weil ich sowenig trainiere (es fällt ihr nicht mehr so auf, es ist nur geringfügig weniger, dafür Haufen mehr intensiv). Letztlich interessiert mich in diesem Thread hauptsächlich, wie ganz am Anfang geschrieben, ob ich heuer in Roth mit einer Verbesserung gegenüber Klagenfurt 2010 rechnen kann.
Zitat:
Zitat von Helmut S
Mach Dir nix vor. Wenn Du Dir die Zeit für Dich nimmst, muss Deine Familie mitspielen. Wahrscheinlich träumst Du insgeheim von ner Hawaii-Quali und siehst, dass Dir eigentlich das das nur auf Kosten Deiner Familie zu machen ist und das fühlt sich für Dich gar nicht gut an (was Dich ehrt).
Ich bin anders. Ich mache das alles nicht, weil ich mich für Hawaii qualifizieren will. Ich bewege mich unendlich gern, das war schon lange bevor ich Triathlon begonnen habe. Ich habe viele Jahre ähnliche Umfänge OHNE ZIEL trainiert, einfach weil ich Spass dran hatte. Mir sind nur die Leute auf die Socken gegangen, die immer gefragt haben, warum ich das mache und wenn ich ihnen erklärt habe, dass es mir einfach Spass macht, dann haben sie es nicht verstanden. Heute sage ich: "Um die LD in xyz zu finishen". Dann sind sie zufrieden. Auf Triathlon kam ich erst, als ich 2009 mit erweitertem Freundeskreis auf Mallorca ins Trainingslager gefahren bin und alle gesagt haben: Mensch mach doch Triathlon, du hast alles was man braucht...
Wenn ich laufe, Rad fahre oder schwimme, dann geht immer die Ästhetik der Bewegung vor der Schnelligkeit. Meine Eltern erzählen , dass ich schon als Kind beim Laufen immer auf meine Beine geschaut habe. Eine ästhetische, schöne, runde Bewegung ist alleine ein so tolles Gefühl, da brauch ich nicht Hawaii vor Augen...
Hier liegt mit Einschränkung auch ein Konfliktherd: Meine Frau ist auf den Sport eifersüchtig.
Schade, wenn bei Dir nix mehr leuchtet. Muss wohl eine Qual sein.
Vielleicht liegt es an Deiner prosaischen Formulierung.
Aber: Wenn ich ne 4-5h GA1 Einheit gefahren bin, bin ich zwar innerlich zufrieden und glücklich gewesen - keine Frage. Wenn ich absteige tut mir erstmal der steife Körper "weh" und wenn ich dann aber im Badezimmer vor dem Spiegel stehe und reinschaue, dann sehe ich einen erschöpften Typen. Das war auch bei keinem meiner Trainingspartner anders mit denen ich gefahren bin. Von LD Koppeleinheiten, lange Ausfahrten bei Regen oder sonstigem Dreckswetter und niedrigen Temperaturen oder WK Tempo Abschnitten in der Aufbauphase rede ich gar nicht.
Wer behauptet, er wäre danach nicht erstmal fertig, dem glaube ich schlicht nicht oder er hat's so drauf, dass er eigentlich reizunterschwellig unterwegs ist.
Aus meiner Sicht sollte sich die Frage anders rum stellen, schon alleine deswegen um nicht Gefahr zu laufen die falsche Priorisierung zu haben:
Zitat:
Zitat:
Mich würde interessieren, wie sehr das Leben und die Resultate eines Triathleten sich auf eine Familie mit Kindern auswirken.
Ja, das ist die Sichtweise die ich beleuchten kann.
1. Seit 2 Jahren verheiratet keine Kinder.
3. Es haben schon viele geschrieben, aber ohne Sport bin ich wohl nicht gut zu gebrauchen.
4. Ich habe meine Frau vor 6 Jahren Kennengelernt und habe ihren Wunsch den Heidelberger Halbamarathon zu laufen unterstützt. In etwa so:
Sie: Hach ich will ja schon seit 10 Jahren den HM in HD laufen. Aber immer passt es irgendwie nicht.
Ich: Dann machen wir das nächstes Jahr!
Und so haben wir es dann gemacht. Dann haben wir andere HM gelaufen und das Jahr drauf hat sie meine Triathlon"vergangenheit" ausgegraben und wir haben eine Volksdistanz gemacht. Anschliessend macht sie eine OD und noch ein Jahr später erinnere ich mich daran, daß ich doch mal eine LD machen wollte. Da meint sie ich solle doch erst einmal wieder einen Marathon laufen
Also machen WIR das. Da ich 3 Tage zu spät für Frankfurt 2009 war habe ich dann erstmal Köln gemacht und sie die MD. Am nächsten Tag bekomme ich die Frage gestellt:
Meinst Du ich kann auch so eine LD machen?
Ich: Nur über die Leiche deines Rennrades
So hatten wir 3 Wochen später ein Kalibur und ein Contessa Plasma im Flur
Ich habe dann 2010 Frankfurt gemacht und sie hat die Regensburger Premiere erlebt.
Jetzt schlage ich mal den Bogen zurück zum Thema.
Das ist soweit erstmal sehr harmonisch. Der kleine Haken an der Sache ist daß bei mir durchaus ein Kinderwunsch besteht. Meine liebste fühlt sich mit dem Sport und ihrer Selbständigkeit ganz wohl und hat Befürchtungen, daß der Sport mit Kindern nicht mehr machbar ist Ich bin ebenfalls Selbstständig und würde für Kinder gerne weniger arbeiten und auch trainieren.
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PB
07.08.2011 2:10:31 Summertime Tri Karlsdorf KD
10.06.2012 5:03:16 Challenge Kraichgau MD
08.07.2012 10:38:13 IM FfM
12.03.2017 42:40 Bienwald 10K
12.03.2017 1:30:55 Bienwald HM
29.10.2017 3:15:05 FfM M