wünsche euch in 10 Jahren viel Spaß
meine Töchter (15+16) sind im Hochleistungsbereich und Schwimmen der Mama davon.
Triathlon finden sie in der Staffel sehr gut.
Blos wenn die Kinder so gut werden dann hat Mama vor lauter fahren kaum noch Zeit zu Trainieren.
Die ganzen schönen Geschichten haben wir auch schon alle erlebt und haben sie in guter Errinerrung.
Sonntag Vormittag. Alle sind angezogen und präpariert. Sohnemann hat gut gefrühstückt, denn er habe ja nachher ein Rennen, hat er gesagt. Da ich meinen Pappenheimer kenne, sage ich mal so ganz beiläufig und prophylaktisch „Ach, wir fahren erst mal hin und dann gucken wir mal, und wenn du willst, läufst du mit und wenn nicht, dann nicht. Is egal.“ „Doch, Mama, ich laufe mit!“ tönt der Zwerg mit dem Brustton der Überzeugung. So weit so gut. Bis zum Start läuft alles prächtig, nur, dass ich keine richtigen Fotos machen kann, weil der Junior in der Mitte der ersten Startreihe steht und eine Dame der Rennleitung ein rotes Fähnchen immer direkt vor seinem Gesicht hin und her schwengt. Erstaunlich. Bei mir flippt der schon wegen ganz anderer Dinge aus.
Bis zum Startschuss haben sich aber ohnehin noch einige der Großen vorgedrängelt. Als es knallt, entdeckt er sofort die Lücke und geht außen vorbei. Nur nicht abreißen lassen, recht so. Kaum verschwindet die gesamte Kindermeute hinter der ersten Kurve, ertönt auch schon lautes Geheul. Das wird doch nicht meiner sein? Die ersten 250 Meter steilauf zum Wendepunkt womöglich zu rasant angegangen? Alle taktischen Überlegungen vergessen und am nur drei Jahre älteren Vordermann fest gebissen? An der Wendemarke steht Papa und wartet und erklärt das Ganze später. Der Kleine habe unter aufsteigenden Tränen gefightet, aber als er den Papa gesehen habe, seien alle Dämme gebrochen und er habe laut los geheult. Papa begibt sich in sein Schicksal, nimmt den Athleten an die Hand, sagt „Das machen wir jetzt zu Ende“ und gemeinsam laufen sie den Maulwurfshügel wieder runter.
Im Ziel nehme ich den Junior in Empfang und tröste ihn mit der Fehlinformation „Hey, du bist fünfzehnter – das ist doch suuuuper!“. Daraufhin brüllt er aus Leibeskräften „Ich will aber nicht FÜNFZEHNTER sein!!!!“. Boah, ist das peinlich. Mittlerweile ist sein bester Kumpel auch im Ziel und verkündet ihm strahlend: „Ich war ganz hinten. Da hab ich dich gar nicht mehr gesehen.“ „Ja,“ denke ich, „wie schön, dass es auch Kinder gibt, denen Sport einfach nur Spaß macht.“
Am Ende ist alles gut. Er ist zweiter in seiner Altersklasse, der Zwerg ist glücklich. Gern wäre er auch aufs Siegerpodest gestiegen, aber diese Ehre bleibt den Gesamtsiegern vorbehalten. Zum Trost hat er ja noch den Zettel, wie er die Urkunde nennt. Und als ich ihn abends beim Zubettgehen frage, was denn heute am schönsten war, antwortet er glücklich „MEIN Lauf!“, beißt seinem Schmusehasen noch einmal bekräftigend in den Kopf und kuschelt sich ins Bett. Na dann gute Nacht.
der kleine Wettkämpfer ist nach eigener Aussage "dreidreiviertel".
Freut mich, dass dir die Berichte gefallen . Den ersten Text hatte ich eigentlich nur mal so aus einer Laune heraus geschrieben. Mal sehen, je nach Resonanz wird´s vll. doch noch mal ein Blog. Den kann ich ihm dann ja zum 18. Geburtstag ausdrucken