Alles was Du schreibst, ist korrekt. Die Kernfragen sind doch aber:
- Warum zieht es die meisten leistungsfähigen eher in andere Länder als Deutschland?
- Warum ist für die meisten nicht arbeitsfähigen oder nicht arbeiten wollenden Menschen Deutschland der Sehnsuchtsort schlechthin?
Disclaimer: mir ist durchaus klar, dass dies überspitzt formuliert ist. Tendenziell ist es aber leider nicht falsch.
Mit der EU verfügt Deutschland über einen riesigen freien Arbeitsmarkt und ich finde es schon sehr erstaunlich, wenn ein Mangel an Fachkräften herrscht, obwohl z.B. Spanien und Griechenland eine erhebliche Arbeitslosigkeit haben (offiziell ca. 10-11 %) und EU weit ca. 6 %.
Aus meinem privaten Umfeld könnte ich einiges erzählen, aber ob es zu verallgemeinern ist? Z.B. über eine spanische Sozialarbeiterin, die es einige Zeit lang in Berlin versucht hat, aber jetzt lieber wieder in Spanien wohnt, weil sie in Berlin quasi nur als Hilfskraft eingestellt und behandelt worden ist von den Leitungen (keine Anerkennung der Abschlüsse und tarifgerechte Einordnung, Sprachprobleme u.a.), oder über Uckermärker, die lieber auf der Montage in der CH stossweise für deutlich mehr Geld arbeiten als hier im lokalen Sägewerk und dieses dann wiederum polnische Kräfte einstellt.
Insgesamt hat heute die weltweite Mobilität der jungen Deutschen sehr deutlich zugenommen und dieser Konkurrenz primär auf dem EU-Binnenmarkt (und darüber hinaus) müssen sich die deutschen Firmen stellen, wenn sie deutsche oder ausländische Fachkräfte wollen.
Ich persönlich bin trotz viel, viel schlechterer Bezahlung aus privaten Kontaktgründen in DE geblieben und nicht wieder in die CH zurück nach dem Studium und häufig während meines Berufslebens mit Erstaunen gefragt worden: Warum arbeitest Du nicht in der CH?
Welche Statistik meinst Du? Und welche Migranten beziehst Du hier ein? Die Migration hat sich in den letzten 10 Jahren deutlich verändert.
Hat sie?
Seit Ende der Anwerbeaktionen in den 60ern und 70ern kamen nur noch Asylbewerber, weil wir waren (und sind angeblich) ja kein Einwandererland. OK es kamen ein paar aus der EU.
Und es bringt halt auch nichts 3 Jahre zurück zu schauen. Das wird seit Jahrzehnten immer wieder getan und dann mangelnde Integration propagiert.
Die Arbeitslosenquote von Ausländern ist seit Jahrzehnten konstant bei ca. 15%.
Auch das zeigt keine angebliche Veränderung in den letzten 10 Jahren.
Und die Quote die natürlich deutlich höher ist als bei deutschen Staatsbürgern hat halt Gründe die oft nicht die Schuld der Menschen ist. Bei vor kurzem eingewanderten liegt sie logischerweise höher und nimmt dann immer mehr ab.
Die ganz überwiegend Anzahl zugewanderter Menschen in D arbeitet, kann man im übrigenauf Google finden wenn man will.
Zugewanderte ist eine große Kategorie, als ganzes sagt die Zahl nichts aus. z.B. leben hier über 11 Millionen Ausländer (nicht eingebürgert), davon sind allerdings 75 % Europäer oder Amerikaner. Diese beiden Gruppen haben natürlich nichts mit dem Thema Flüchtlinge oder Asyl zu tun. Der Rest (Asien und Afrika) zeigen aber eine andere Statistik. Syrer sind zu ca. 45 % nicht in Arbeit, Ukrainer gar zu 80 % (schlußlicht in Europa). Und 38 % der Hartz-4-Empfänger waren 2022 Ausländer; dies kann man optimistisch auf die 11 Millionen beziehen, oder auch nur auf die ca. 3 Millionen nicht-EU/Amerika-Ausländer, da letztere einen sehr niedrigen Sozialhilfe-Anteil haben (alle Zahlen leicht in Google zu finden, keine Lust alle Links reinzustellen). Beides ergibt einen überproportionalen Anteil im Vergleich zu deutschen Staatsbürgern. Ist das für Dich völlig in Ordnung?
Man kann natürlich auch noch unter den Eingebürgerten eine entsprechende Statistik nach Herkunft/Kulturkreis zusammensuchen, dazu habe ich jetzt keine Lust.
Zitat:
Zitat von MattF
Und die Quote die natürlich deutlich höher ist als bei deutschen Staatsbürgern hat halt Gründe die oft nicht die Schuld der Menschen ist. Bei vor kurzem eingewanderten liegt sie logischerweise höher und nimmt dann immer mehr ab.
Klingt erst mal plausibel. Aber nach 8 Jahren immer noch 45 % ohne Arbeit bei den Syrern ist auch mit Deiner Erklärung schwach. Die meisten EU-Einwanderer brauchen keine 2 Jahre, bis sie einen Job haben - und das trotz der dämlichen deutschen Arroganz, hoch qualifizierte Abschlüsse aus anderen Ländern kaum oder nur eingeschränkt anzuerkennen (s. auch qbz-s Beitrag). Ich bin auch überzeugt, daß letzterer Punkt qualifizierte Ausländer viel mehr abschreckt, hier zu arbeiten, als die AfD.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Aber nach 8 Jahren immer noch 45 % ohne Arbeit bei den Syrern ist auch mit Deiner Erklärung schwach. Die meisten EU-Einwanderer brauchen keine 2 Jahre, bis sie einen Job haben -
Das sind in der Tat völlig unterschiedliche Sachen. Europäer bekommen z.b. keine Unterstützung (ALG 2). Sie müssen im Grunde schon einen Job haben wenn sie hier her kommen und haben es meistens auch. Sie sind ja frei in ihrem Aufenthaltsort, also gehen sie dahin wo sie Arbeit bekommen.
Ein Syrer kann das nicht. Das spricht im allerersten Moment dafür, dass die Syrer wg. der Sozialhilfe kömen was aber in meinen Augen falsch ist, weil vor dem Bürgerkrieg in Syrien ist so gut wie kein Syrer gekommen. Die flüchten, werden zugeteil auf Landkreise, dürfen nicht arbeiten, sprechen die Sprache nicht usw. usw..
Und die Zahlen wie viel Syrer haben Arbeit und wie hoch ist die Arbeitslosigkeit sind auch völlig andere Zahlen. Bei Familien oder Alleinerziehenden können (meist die Frauen) gar nicht arbeiten andere sind krank, andere arbeiten und müssen trotzdem aufstocken......
Im übrigen preisen ja gerade die Konservativen das traditionelle Familienmodell, wenn es Ausländer aber leben ist es auch wieder falsch
Im übrigen brauchen wir gar keine Raktenwisschaftler sondern wir brauchen ganz normale Menschen, viele im Handwerk und der Pflege und dazu kann man die meisten qualifizieren, wenn man wollte.
Im übrigen brauchen wir gar keine Raktenwisschaftler sondern wir brauchen ganz normale Menschen, viele im Handwerk und der Pflege und dazu kann man die meisten qualifizieren, wenn man wollte.
Am Ende wird es nicht darum gehen, wie großzügig die eine oder andere deutsche Sozialleistung ausfällt. Aber die Bereitschaft selbst, Zugewanderten ähnliche Leistungen zu gewähren, wie den schon immer hier Ansässigen, deren Eltern dieses Sozialsystem schon mit aufbauen halfen, zählt ohne Frage zu den elementaren Pull-Faktoren für die globale Migration nach Deutschland.
Das ist der von Schwarzfahrer angesprochene Anreiz. Und da stimme ich ihm voll und ganz zu.
Im übrigen preisen ja gerade die Konservativen das traditionelle Familienmodell, wenn es Ausländer aber leben ist es auch wieder falsch
Ich finde, dass da ein kleiner Unterschied besteht zwischen dem traditonellen deutschen Familienmodell und der systematischen Unterdrückung und Entrechtung der Frau, wie sie in islamischen Ländern üblich ist.
In dem Zusammenhang könnte man mal das auslandsjournal vom 06.09.2023 anschauen. Da gehts ua um Drogenabhängige in Irak. Ist doch interessant, was diese "Esra" berichtet, oder. Also bei uns werden auch beim Leben eines traditionellen Familienmodells drogenabhängige Töchter nicht umgebracht.