Ist das noch Saltindiät? So wie ich das verstanden hatte, ernährt er sich grundsätzlich mit sehr wenigen Kohlenhydraten, oder? Also nicht temporär vor dem Wettkampf, sondern wirklich in der Basisernährung.
Doch schon, er hat in der WK-Woche vor dem Lauf die ersten 3-4 Tage wohl wirklich noch weniger KH gegessen und dann 3 Tage KH-Mast.
Ich bin da zwiegespalten, habe es einmal vor dem Berlin-Marathon gemacht und es hat gut funktioniert. Aber ich fühlte mich die 3 KH-armen Tage äußerst schlecht.
Vor meiner PB beim Hamburgmarathon hab ich nur 4 Tage die KH etwas runtergefahren und bin dann der Empfehlung von Caroline Rauscher gefolgt, also Fr 10g/Kg Körpergewicht, Samstag noch 5 g/Kg KG, So. WK. Hat auch gut funktioniert.
Ich merke generell, dass wenig KH sich extrem auf meine Regeneration und auch auf das Immunsystem auswirken. Habe mir so auch schon mal nach einer harten Trainingswoche einen Herpes Zoster ( Gürtelrose) eingefangen.
Ich würde es persönlich nur noch in der beschriebenen, stark abgeschwächten Form machen, weil ich Angst hätte vor einem Infekt und das die Nachteile überwiegen. Das liegt aber auch sicher daran, dass ich mich im Vergleich zu Gabius sonst eher High-Carb ernähre. Ich denke, gerade für Low-Carbler ist das eine Option, weil sich da der Körper schon dran gewöhnt hat und die eventuell auch einen stärkeren Reiz brauchen, um die Glykogenspeicher zu überfüllen.
Saltin ist anstrengend. Aber es bringt erheblich was.
Was mich viel mehr umtreibt ist warum er diese "nur Wasser" Strategie im Rennen bis 35 so durchzieht. Da verstehe ich den Sinn nicht ganz.
Ich glaube, da muss man auch die Mentalität von "Nur-Läufern" mit einbeziehen. Schau mal in ein Laufforum rein oder eröffne da mal einen Thread über KH-Zufuhr beim Marathonlauf - und besorg Dir vorher einen Helm. Du wirst da reihenweise Leute in mottenzerfressenen Finishershirts treffen, die den gesamten Marathon ohne KH-Zufuhr laufen - und zwar teilweise auch mit wirklich schnellen Zeiten unter 2:50.
In einem Triathlonforum prahlen die Leute dann eher, wie viele Gele sie sich in 42km reindrücken konnten, ohne zu kotzen.
Ernährung hat, nicht nur im Sport, aber sogar auch im Hochleistungssport, oft viel mehr mit Mentalität und Glauben als mit wissenschaftlichen Studien zu tun. Soviel zum "Thema" Sinn...und Wissenschaft mach ja oft genug nicht wirklich schneller.
Saltin ist anstrengend. Aber es bringt erheblich was.
Was mich viel mehr umtreibt ist warum er diese "nur Wasser" Strategie im Rennen bis 35 so durchzieht. Da verstehe ich den Sinn nicht ganz.
Gabius hat in einem Interview behauptet, dass er seinen Stoffwechsel soweit trainiert hat, dass die Kohlenhydratspeicher bei ihm 42km halten sollen. Begründet hat er das mit seiner LC-Ernährung und seinem Training. Kann mich gerade allerdings nicht genau daran erinnern, wo er das gesagt hat. War wahrscheinlich das Interview in der Sportschau.
ja, ist alles klar. Das Training im low carb Modus ist ja auch komplett nachvollziehbar. Eine harte Sache, aber es eröffnet Möglichkeiten.
KH "reichen" ist ja relativ. Die kann ich auch in 60 Minuten wegballern.
Nur: wenn er doch KH sowieso nimmt (ab 35) warum verzichtet er dann auf die ca. 200 kcal die er vorher auch noch aufnehmen kann?
Beim Halbmarathon würde ich da voll mitgehen. Die Ziet ist so kurz da ist es zweifelhaft. Beim Marathon verstehe ich den Verzicht nicht. Das ist einfach nicht logisch.
Wenn der Gabius schon Vegetarier und dann auch noch die Kohlenhydrahte stark einschränkt, was isst der überhaupt um seine gut 200 Wochenkilometer wegzustecken? Quark, Nüsse, Gemüse?
Ich denke AG kennt seinen Körper sehr gut und kann (noch dazu als Mediziner) sehr gut beurteilen, was er braucht. Für Hobbysportler finde ich eine solche Extremform allerdings kritisch. Hat nicht auch Caroline Rauscher mal erklärt, dass extremes Fettstoffwechseltraining den Kohlenhydratstoffwechsel negativ beeinflusst? Man könne also nicht meinen, mit optimalem Fettstoffwechsel und dann ausnahmsweise vollen Kohlenhydratspeichern noch mal eine Schippe draufzulegen.
Naja, AG hat ja wohl nie ganz auf Kohlenhydrate verzichtet. Er sagte mal, er wolle dem Körper beibringen, Khs seien etwas Wertvolles mit denen sparsam umzugehen ist. Ketogen wird er also nie unterwegs gewesen sein.
Könnte ja auch sein, dass diese neue Ernährungsweise für seinen Körper einen weiteren neuen Reiz darstellt, was ja bei seinem Trainingsalter auch sehr wichtig ist.