"Das Sein selbst ist nicht abhängig von der Welthaftigkeit einer dinglichen Daseinsform! Das wäre eine völlig unzulässige Reduzierung auf ein allzu simples Wirklichkeitsverständnis. ..."
Genau das trifft doch auf bestimmte Bereiche zu, z. B. Zahlen und andere abstrakte Gegenstände.
Dennoch braucht es denjenigen der die Zahlen denkt. Und wer sagt dir jetzt was zuerst da war? Die Zahlen, oder der, der die Zahlen denkt?
Es ist allgemein zu beobachten, dass die Debatte sofort zum Erliegen kommt, sobald man nach Belegen oder Beweisen fragt. Übrigens auch in diesem Thread. Und natürlich in vielen anderen Foren oder Kommentar-Bereichen.
Genau das ist der Unterschied zwischen einer wissenschaftlichen und einer religiösen Debatte: Bei wissenschaftlichen Debatten ist die Frage nach einem Beweis der Anfang einer spannenden Reise. Bei religiösen Debatten ist es das abrupte Ende. (Allenfalls wird das Thema gewechselt, gerne auch hin zu langatmigen Ausführungen, was überhaupt ein Beweis sei; was nur den Zweck hat, die Zuhörer zu ermüden.)
Ich frage mich, ob religiöse Leute überhaupt noch real an der Debatte teilnehmen, oder ob diese Teilnahme nur vorgetäuscht wird. Ich habe den Eindruck, dass die religiösen Leute sich mittlerweile darauf verlegt haben, die Debatte möglichst ins Leere zu steuern, sodass nichts dabei herauskommt.
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Es ist einfach ab einer gewissen Diskussionstiefe, die wir hier längst haben, sehr zeitaufwändig und mühsam, seine Gedanken hier einzutippen. Das grenzt schon an kleine wissenschaftliche Aufsätze. Deshalb steige ich ab einem gewissen Zeitpunkt aus.
Dabei ist jene Fraktion, die am dringendsten an einem Beweis interessiert sein müsste, die religiöse Fraktion. Ich verstehe deswegen nicht, warum die Debatte zuverlässig an diesem Punkt zum Erliegen kommt. Immerhin sind (waren) diese Gottesbeweise auch eine große Disziplin innerhalb der Theologie. Man denke nur an Thomas von Aquin.
Dafür wurde doch das Dogma erfunden. Das Dogma ersetzt in der Religion die Beweispflicht.
Ich denke auch manchmal das wir Atheisten die Religion in ihrem Ursprung einfach missverstehen in ihrer vorgeschobenen Ernsthaftigkeit. Die Religion hat gesellschaftlichen Zusammenhalt gestiftet und ein gesetzliches Rahmenwerk des Zusammenlebens gegeben.
Der mystische Überbau war notwendig um eine Rechtfertigung zu haben um dieses Regelwerk durchzusetzen. Die frühen Verfasser der Bibel würden sich vermutlich vor Lachen kringeln wenn sie sehen und hören würden mit welcher Ernsthaftigkeit wir das heute noch diskutieren.
Das waren damals alles Pragmatiker und Machtmenschen. Klar erkennbar an Religionswechseln und Übernahme bzw. Eliminierung von Heiligen, Dämonen etc. pp.
Auslachen würde der historische Jesus die heutige Kirche.
Dennoch braucht es denjenigen der die Zahlen denkt. Und wer sagt dir jetzt was zuerst da war? Die Zahlen, oder der, der die Zahlen denkt?
Grüße vom Alleszermalmer
Da die Zahlen unendlich sind, gibt es wohl Zahlen, an die weder einer gedacht hat, noch je einer denken wird. Soweit zur Existenzform des Ewigen, Unendlichen, Ideellen...
Gleichwohl ist davon auszugehen, daß das Zählen als materielle praktische Grundlage unserer Erkenntnis der Zahlen einen Anfang in der Geschichte hat.
Aha, aber Du hast schon recht. Du schreibst ermüdend darüber was anderen am Herzen liegen müsste, letztendlich aber vor allem Dein Anliegen ist.
Ständig wird einem vorgelegt, man soll die Existenz von Gott beweisen, im sicheren Wissen, dass das nicht geht, um dann alles in die Irre zu führen. Ungläubige sind oft bibeltreuer als Gläubige.
Dabei ist jene Fraktion, die am dringendsten an einem Beweis interessiert sein müsste, die religiöse Fraktion. Ich verstehe deswegen nicht, warum die Debatte zuverlässig an diesem Punkt zum Erliegen kommt. Immerhin sind (waren) diese Gottesbeweise auch eine große Disziplin innerhalb der Theologie. Man denke nur an Thomas von Aquin.
Wieso sollen die Gläubigen an einem Beweis ihres Glaubens interessiert sein? Um die Atheisten zu überzeugen? Ich habe die religiöse Franktion hier eher als gemäßigt wahrgenommen. Es hat hier keiner versucht, irgendjemand von der Existenz eines Gottes zu überzeugen. Daggeen scheint es aus atheistischer Sicht schwer zu akzeptieren zu sein, dass man ohne Beweis glauben kann, weshalb immer wieder die Frage nach dem (naturwissenschaftlichen) Beweis aufkommt. Da man sich aber mit der Religion (wie in anderne Disziplinen auch, siehe oben: Jura) außerhalb der Naturwissenschaften, wie wir sie kennen, bewegt, kann das nicht funktionieren. Ich habe eher das Gefühl, dass der immer wiederkehrende Verweis auf naturwissenschaftliche Methodik in dieser Diskussion ermüdend, weil wenig zielführend ist.
Ich habe eher das Gefühl, dass der immer wiederkehrende Verweis auf naturwissenschaftliche Methodik in dieser Diskussion ermüdend, weil wenig zielführend ist.
M.
Du fühlst also das es nicht richtig ist darauf zu bestehen das man als wahr behauptete Umstände auch beweisen können muss?