Aber genau das war meine Frage. Gibt es irgendeine Beleuchtung (sei es Kerze, Fackel, Leuchtfeuer, Glühbirne oder Xenon-Lampe), in der die Geringschätzung der Frau göttlichen Status hatte und gerecht war? Gab es irgendein Jahr, irgendeinen Zusammenhang, irgendeinen Umstand, der die Geringschätzung der Frau göttlich machte?
...
Du sagst, man muss den Zusammenhang betrachten -- dann würde ich Dich gerne ermuntern, diesen Zusammenhang herzustellen. In welchem Zusammenhang ergibt das Gebot einen Sinn, "Zauberinnen nicht am Leben zu lassen"? (2. Buch Mose) Du müsstest doch mindestens einen Zusammenhang nennen können.
Jesus Christus hat in seinem Handeln und Wirken keinesfalls die Frau gering geschätzt. Ganz das Gegenteil war der Fall, wie an einer Vielzahl an Beispielen dokumentiert. Ein solches Verhalten war zu seiner Zeit ganz und gar nicht üblich und er war somit seiner Zeit weit voraus.
Selbstverständlich enthält das alte Testament eine Vielzahl an sperrigen, unverständlichen und auch nicht immer schlüssigen Passagen. Für einen Christenmensch ist es aber ohne das neue Testament und das in die Welt kommen von Jesus Christus nicht vollständig. Insofern muss man das Bild als ganzes betrachten und nicht ein einzelnes Puzzleteil.
Die Zauberin könnte als Sinnbild für Verführung, Abweichen vom rechten Pfad, Anstiftung von bestimmten Taten etc. gedeutet werden. Im historischen Kontext möglicherweise ein Anstiften zu Dingen die existenzbedrohend für ein Volk oder eine Gemeinsschaft sein könnten. Im heutigen gedacht z.B. das Anbieten von Dopingsubstanzen im Startbereich eines Triathlons. Und das wird eben sanktioniert bzw. bestraft.
Im übrigen steht nur drei Verse weiter dieser beachtliche Vers, der ganz unmittelbar im hier und jetzt gedacht und gelebt werden kann:
Zitat:
Die Fremdlinge sollst du nicht schinden noch unterdrücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen
Könntest Du den genannten "historischen Kontext" einmal konkret ausdrücken? Warum war die Verschleierung der Frauen im 7. Jahrhundert nachvollziehbar?
Du sprichst von "Berechtigung" und "Notwendigkeit". Woraus ergab sich diese Berechtigung im Kontext des 7. Jahrhunderts? Welche Not wurde gewendet? Welche Not wäre entstanden, wenn sich die Frauen nicht verschleiert hätten?
Genannte Fragestellungen können kompetenter von Islamwissenschaftlern beantwortet werden.
Eine weitere tradierte Überlieferung besagt, dass die Frauen des Propheten mitunter gezwungen waren, nachts ein stilles Örtchen außer Hauses aufzusuchen. Leider waren sie dabei von Nachstellungen besonders dreister Männer nicht sicher, die versuchten, die Frauen zu belästigen. Deshalb beschwerten sich die Frauen bei Muhammad, worauf die Beschuldigten sich damit herauszureden versuchten, dass sie sich geirrt und die Frauen für Sklavinnen gehalten hätten. Um solchen ‚Irrtümern' künftig vorzubeugen, entschied Muhammad, dass freie Frauen sich künftig bedecken sollten, damit man sie so von Sklavinnen unterscheiden könne.
Zitat:
So erwähnt eine Überlieferung, dass Omar, der zweite Kalif, einmal in seinem Hause einer Frau begegnete, die eine Dscholbab, ein weites Überwurftuch trug. Höflich wartete er, bis sie gegangen war, bevor er das Zimmer betrat, in dem sie sich aufgehalten hatte. Er fragte seine Frau, wer das gewesen sei. Als sie ihm erzählte, dass sie die Sklavin einer befreundeten Familie sei, regte Omar sich auf und verbot den Sklavinnen, sich so zu kleiden wie die freien Frauen. Dieses Verbot fand später in ganz Medina Anwendung. Die Anordnung des Kalifen trug zur Verbreitung der Verschleierung - des Hidschab - bei, und führte dazu, dass die Frauen in zwei Gruppen eingeteilt wurden: die Freien, die den Hidschab trugen, und die Unfreien, die ihn nicht tragen durften.
Ich kann den Argumentationen durchaus folgen, finde aber, dass Worte wie Schwachsinn und Unsinn hier unterbleiben sollten.
Bei der Gelegenheit: Der Thread nahm seinen Anfang mit dem Thema "Verein propagiert "Heilung" von Homosexualität". Dafür hat der Titel "Da fasse ich mir echt an den Kopf…" wunderbar gepasst. Wir werden bestimmt noch viele Themen finden, die in diese Rubrik passen.
Ich finde es aber unpassend, dass diese "Hinriss"-Themen mit Fragen nach dem Ursprung des Universums und Glaubens-Diskussionen in einem Thread diskutiert werden - noch dazu mit diesem provokanten Titel.
Ich kann dir nicht folgen, denn hat nicht Jesus mit dem Gesetz der Nächstenliebe der Sklaverei entgegen gewirkt?
Du argumentierst, dass Jesus mit seiner Nächstenliebe gleichzeitig auch die Sklaverei abgeschafft hat.
Das trifft nicht zu. Warum nicht?
Erstens: Die Nächstenliebe ist keine Innovation von Jesus oder dem Neuen Testament. Sondern sie stammt aus dem Alten Testament (3. Buch Mose, Kapitel 19, Vers 18). Ausgesprochen von Moses. Genau dieser Moses verkündet sehr detaillierte Vorschriften für die Haltung von Sklaven. Das beweist schwarz auf weiß, dass Nächstenliebe nicht als Aufhebung der Sklaverei verstanden werden kann.
Zweitens: Der Ursprung des Wortes "Nächstenliebe" bezieht sich auf das Wort des "Nächsten". Dieses Wort bedeutet im Originaltext ("reah") immer eine greifbare Person, zu der man eine Beziehung hat. Also nicht eine abstrakte Person irgendwo auf der Welt, sondern eine konkrete Person, mit der man konkret zu tun hat. Etwa den Bruder, die Mutter, den Schwager, den Freund in der Gemeinde. Nur darauf bezog sich das Gebot der Nächstenliebe.
Das erklärt auch, warum das Alte Testament eine Aneinanderreihung von Kriegen und Morden sein konnte, ohne dem Gebot der Nächstenliebe zu widersprechen.
Erst etwa 100 Jahre nach Christi erweiterte sich in der jüdischen Auslegung das Verständnis vom "Nächsten". Und zwar als Antwort auf die wachsende Konkurrenz der Paulus-Gemeinde. Paulus hatte (gegen den erbitterten Widerstand von Petrus) darauf bestanden, dass auch unbeschnittene Menschen den Bund mit Gott eingehen können. Bis dahin war dies die äußerste Grenze, die das Wort "Nächster" haben konnte. Unbeschnittene waren auf jeden Fall ausgeschlossen.
Zu der Zeit, als das Alte und Neue Testament geschrieben wurden, war völlig eindeutig, dass mit Nächstenliebe keinesfalls "irgendwer" gemeint war -- und schon gar kein Fremder oder Sklave.
Aus diesem Grund ist das Gebot der Nächstenliebe keine Aufhebung der Sklaverei.
Die Zauberin könnte als Sinnbild für Verführung, Abweichen vom rechten Pfad, Anstiftung von bestimmten Taten etc. gedeutet werden. (...) Im heutigen gedacht z.B. das Anbieten von Dopingsubstanzen im Startbereich eines Triathlons.
Genau! Mit "Zauberinnen sollst Du nicht leben lassen" könnte gemeint sein:
• Frauen, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern! Ta-daa!
• Transvestiten, die sich plötzlich in Männer verwandeln können! Hokus-Pokus!
• Frauen, die einen Bibelvers so auslegen, dass er alles und jedes bedeuten kann! Totale Verwirrung!
Aber das lustigste Beispiel ist dies:
Zitat:
Zitat von Pascal
• das Anbieten von Dopingsubstanzen im Startbereich eines Triathlons
Ist es nicht erstaunlich, was alles in der Bibel steht?
(Mit der Stimme von Norbert Blüm: ) Spaß muss sein.
Ich kann den Argumentationen durchaus folgen, finde aber, dass Worte wie Schwachsinn und Unsinn hier unterbleiben sollten.
Bei der Gelegenheit: Der Thread nahm seinen Anfang mit dem Thema "Verein propagiert "Heilung" von Homosexualität". Dafür hat der Titel "Da fasse ich mir echt an den Kopf…" wunderbar gepasst. Wir werden bestimmt noch viele Themen finden, die in diese Rubrik passen.
Ich finde es aber unpassend, dass diese "Hinriss"-Themen mit Fragen nach dem Ursprung des Universums und Glaubens-Diskussionen in einem Thread diskutiert werden - noch dazu mit diesem provokanten Titel.
Ich würde es gut finden, dass zu splitten.
Irgendwie kann ich erahnen, was du meinst. Andererseits fasse ich mir durchaus häufiger "echt an den Kopf", beispielsweise beim beliebigen Heranziehen oder Ablehnen von Logik bzw. der beliebigen wörtlichen oder nicht wörtlichen Auslegung der Bibel.
Wenn ein Volksstamm an Zauberer glaubt, die auf einem Bananenblatt sitzend über das Dorf fliegen und Pfeile abschießen, fasse ich mir den Kopf.
Genauso fasse ich mir bei vielen Behauptungen christlichen und islamischen Glaubens an den Kopf.
Irgendwie kann ich erahnen, was du meinst. Andererseits fasse ich mir durchaus häufiger "echt an den Kopf", beispielsweise beim beliebigen Heranziehen oder Ablehnen von Logik bzw. der beliebigen wörtlichen oder nicht wörtlichen Auslegung der Bibel.
Wenn ein Volksstamm an Zauberer glaubt, die auf einem Bananenblatt sitzend über das Dorf fliegen und Pfeile abschießen, fasse ich mir den Kopf.
Genauso fasse ich mir bei vielen Behauptungen christlichen und islamischen Glaubens an den Kopf.
Man muss sich nicht bei jedem Aberglauben an den Kopf fassen. Häufig ist das an den Kopf fassen nur ein Folge der Überzeugung der eigenen geistigen Überlegenheit und ein Zeichen von Überheblichkeit. Der Volksstamm wird ihrerseits den Kopf schütteln über die weissen Menschen, die stundenlang kleine Geräte anbeten und erst glücklich sind, wenn diese irgendwelche Herzchen oder andere Symbole ausspucken.
Für mich hört der Spaß dort auf, wo religiöser Glauben dazu verwendet wird, andere Leute zu unterdrücken oder zu bestimmten Verhaltensweisen zu zwingen.