Ultraman Hawaii 2014

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'Trocken von Oben' hatte sich dann allerdings sofort erledigt, leichter Nieselregen ging in starken Dauerregen über! Kalt war es aber zum Glück nicht und mit jeden 100HM runter wurde es ja nochmal 1-2 Grad wärmer!
Ursprünglich wollte ich an Tag 2 vorne mitmischen und idealerweise sogar bestimmen aber das hatte sich freilich erledigt
Ich ging also ohne großen Plan ins Rennen, wollte aber zumindest vorsichtig anfahren, viel trinken und essen, weil mein Körper ja bereits sehr viel verloren hatte, was ich nicht ersetzen konnte!
Die erste lange Abfahrt ist allerdings in meinen Augen geschenkt, so dass ich auch ohne Kraftaufwand vorne dabei war. Tony ging ab wie die Feuerwehr, fuhr alleine vorne raus und war nach einigen Meilen außer Sicht! Apropos Sicht, die war nicht wirklich weit! Mein Visier hochgeklappt fuhr ich mir alle 30sek mit dem Handschuh übers nasse Gesicht! Genießen war nicht angesagt, weil schlechte Sicht + viele Äste und Lavasteinchen auf der Straße + in die Fahrbahn eingelassene Katzenaugen So fuhr ich in einer 3er Gruppe mit Miro an 2, ikke an 3 und Craig an 4 - dahinter keiner mehr in Sichtweite - die Abfahrt bis unten. Dort dann der Orientierungsfehler beim ersten Rightturn - schließlich war es für Miro und mich ja der erste Ultraman wegen dem Sauwetter stand dort kein Zuschauer und wir fuhren mit 50 Sachen weiter geradeaus direkt Richtung Hilo! Ich war dann nach ner guten min unsicher und Craig rief von hinten ob wir noch richtig seien! Da war ich mir dann klar umdrehen. Miro gerade noch zurückpfeifen können, der war nämlich im Tunnel :-)
Ich war ja nun vor einer guten Woche nochmal dort und das war dann ein guter Km runter und wieder rauf - denke 5min waren das !
Dann schlug bei mir auch noch die Ampel an der Unglückskreuzung auf rot, Craig war weg und Miro auch (der kennt kein rot)! Durch den Fauxpas wusste ich natürlich auch nicht mehr wo ich nun liege und meine Frau wusste gar nicht warum ich bei den nächsten Flaschenwechseln immer fluchte und wissen wollte wo ich denn liege
Nach Entledigung von Handschuhen, Arm und Knielingen ging es nun also ans einsammeln! Habe hier mehr Kraft investiert als ich wollte um mich wieder an Miro ranzukämpfen, gelang dann aber kurz vor der Abfahrt zur RedRoad (siehe Bild)

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Auf der Abfahrt hat Miro dann vor mir einen Platten am Vorderrad!
Sein Team ist schon zum Abzweig an der Red Road vorgefahren, der letzen Verpflegungsmöglichkeit für 30km, an dem die Crewfahrzeuge drehen müssen! Ich fahre wie der Teufel um seine Crew zurückzubeordern! Zu dem Zeitpunkt weiß ich nicht, dass meine Crew ihm mit meinem Ersatzlaufrad aushilft, ich dafür aber auch keine Verpflegung mehr bekomme - ABER meine Mädels haben natürlich das einzig Richtige gemacht und ich hatte ja auch noch ein fast volles Fläschle
Auf der traumhaften Red Road war ich dann erst lange alleine bevor ich langsam auf Gary Wang auffuhr und schließlich überholte! War dann Platz 6, wie man mir Ende der Red Road zuruft!

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An der nächsten Abzweigung bin ich durch den ersten Verfahrer plötzlich so unsicher, dass ich 2-3min auf Gary warte der mich dann nach rechts lotst
Auf der Abfahrt nach Hilo, zeigt dann das herannahende Crewfahrzeuge von Miro, dessen baldiges Überholen an. Ich bin überrascht, dass er bereits so schnell wieder dran ist, weil ich ja hier immer noch nicht weiß, dass mein Team ausgeholfen hatte! Miro fährt hier deutlich schneller als Gary und ich, wir haben zum
Glück grüne Welle durch Hilo und am Ortsausgang ist erst Gary weg und einige Meilen später versuche auch ich nicht mehr zu folgen! Es war noch nichtmal Halbzeit und mein komplettes System mitnichten stabil. Außerdem wollte ich noch viele Körner für das anspruchsvolle letzte Viertel aufsparen!

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Die komplette Hamakua Coast ging es dann im
Dauerregen alleine dahin, stets begleitet von einsetzenden Blähungen, die aber dann rechtzeitig entweichen konnten - dank weitere Gas-Ex Tabletten! Den stetigen längeren Anstieg nach Waimea konnte ich recht flüssig fahren! Insgesamt kamen mir den gesamten Tag die kühleren Temperaturen entgegen, weil ich dadurch deutlich weniger schwitzte und mein Flüssigkeitsdefizit nicht so negativ durchschlug! Außerdem gab es bei diesem Anstieg tendenziell Rückenwind, das hatte ich auch schon vollkommen anders
Nun galt es nur noch die Kohalas Richtung Hawi zu überwinden! An meinem Lieblingsanstieg hörte es auf zu Regnen und es gab bei moderatem Seitenwind nur leichten Sprinkle (vom Wind herübergetragen)! Bereits nach zwei Serpentinen wird der Blick nach oben frei! Siehe da, ca 1km vor mir ein Athlet, endlich mal wieder einer! Ich war deutlich schneller und kurze Zeit später, realisierte ich, dass es mein Freund Miro ist! Ich war mir sicher ihn bis oben einzuholen und dachte "wie wunderbar, wie eine Woche zuvor im Training - dann fahren wir zusammen rein"
Holte ihn tatsächlich 1km vor der Kuppe ein, ich sagte "come on Miro, let's finish together" aber er rief nur "go go go my friend"

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Die knapp 20km Abfahrt waren dann aber nicht ganz ohne für mich! Den starken böigen Seitenwind kann ich gut handlen aber gepaart mit nasser Fahrbahn und etwas Niesel war mir etwas too much :
und ließ mich öfter als mir lieb war zur Bremse greifen !
Trotzdem 2km vor Ende der Abfahrt taucht plötzlich Nick vor mir auf und ich rase an ihm vorbei als ob er steht! Verständlicherweise nach einem Sturz am Vortag (bei einer Abfahrt Nähe SouthPoint) und diesen leicht gefährlichen Bedingungen!

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Ins Tagesziel fahre ich somit als 5ter ein, womit weder ich, noch sonst jemand, der mich den Vorabend erlebt hat, rechnen konnte!
Bei der Zieleinfahrt, dann per Geste der Dank an Sprecher Steve King!
Steve hatte mich Tags zuvor eindringlich ermutigt die Nacht abzuwarten

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Im Ziel geht es mir natürlich viel besser als am Vortag! Auch bei der Massage freuen sich alle mit mir! Mir ist aber bewusst, dass alles noch sehr instabil ist und Laufen ist was Anderes als Radfahren! Erschütterungen viel belastender und am nächsten Tag wird es definitiv andere Temperaturen haben

Hier im Ziel - Umarmung mit Miro

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Morgen weiter mit Day 3 - mit weisen Worten - und dann nur noch ätzenden Urlaubsbildern :-(