Ich finde es auch immer rührend, wieviel angebliche Unwissenheit und Naivität da im Spiel sein soll. Doping ist ja nun im Spitzensport generell kein ganz unwichtiges Thema. Tennis mittlerweile eine der professionellsten Sportarten mit den höchsten Verdienstmöglichkeiten. Dem Physio der Nummer 1 der Welt sollte es an wenig mangeln, vor allem an Wissen oder aber einem Smartphone, wo man in 2 Sekunden googlen kann, was die Inhaltsstoffe einer Wundsallbe sind. so viel Professionalität kann man schon auf dem Niveau verlangen,
Gab vor einigen Jahren auch einen Dopingskandal im nordischen Skisport der Norwegerinnen. Auch da ging es um Clostebol in der Probe. Der Teamarzt der norwegischen Skinationalmannschaft ( wir reden hier von den weltbesten Athleten) hatte das angeblich unwissend in der Apotheke eine Lippencreme gegen Sonnenbrand gekauft und sich auch vom Apotheker versichern lassen, dass da nix drin ist, was auf der Dopingliste steht.
Gut, er hätte auch auf die Verpackung schauen können oder googlen, man findet innerhalb von 2 Sekunden den prominenten Hinweis auf Closteb
ol und selbst, wenn man als Arzt in Biochemie abgeschrieben hat, sollte einen die Endung -ol eher stutzig machen.
Alles wird bedacht, alles wird gemessen und da schaut dann plötzlich keiner mehr drauf.
Ganz ehrlich, manchmal passieren auch so dämliche Fehler. Aber das darf doch keine Einladung sein, jetzt Clostebol zu nehmen und im Zweifel dann eine Salbengeschichte aus dem Hut zu zaubern. Für mein Empfinden ist das einfach Volksverarschung.
Wenn man Regeln definiert, müssen die auch Konsequenzen haben und da sollten dann andere Massstäbe angesetzt werden, wie in einem Strafprozess, wo man im Zweifel für den Angeklagten argumentiert.