Ich weiß, was du meinst, in diesem Forum wirst du aber vermutlich schrittweise argumentativ zerlegt. Natürlich ganz zivilisiert mit Statistiken, links, Fakten usw.
Was wäre daran falsch, sich mit Fakten auseinanderzusetzen?
Und am Ende den Fakten zu folgen und nicht Gefühlen?
Deutschland ist sicher kein Paradies, ich kann mir aber viele Länder vorstellen, wo es Menschen viel schlechter geht. Auch das sollte man zuerst sehen, bevor man hier alles verteufelt.
(...)
Nun wundert man sich warum die AfD plötzlich so beliebt wird. Klar, wenn man den Leuten nicht zuhört. Ich hab heute eine informative Dokumentation von Reichelt geguckt, da wurden interessante Gründe dargestellt. Ich hab das nicht geguckt, weil ich die AFD, oder die Bild oder reichelt gut finde, sondern weil ich wissen will was los ist. Das erfährt man nicht im Ortsverband der Grünen oder bei Dunya Hayali.
Jens, blöde Frage. No offense, einfach ehrliches Interesse:
Welchen Erkenntnisgewinn oder welchen Mehrwert erhoffst du dir aus einem Reichelt Video? Und wie ordnest du die Inhalte des Videos anschließend ein?
"Den Leuten zuhören"? Das wurde lang genug versucht.
Was bitte willst du Leuten wie diesen zuhören? klick
Oder mit Leuten, die bei einer Pegida Demo bei einem Redebeitrag zum Thema Migration "Absaufen, Absaufen" skandieren? klick
Ich will diesen Leuten zuhören , damit weiß ich was und wie sie denken. Ansonsten wäre ich jetzt ratlos und das mag ich nicht. Ich spreche weiterhin mit meinem Schwager, ich habe 3 Bekloppte in meiner FacebookFreundesliste, ich bin in einer unappetitlichen Facebookgruppe und lese häufig öffentliche Kommentare unter öffentlichen Nachrichten.
Dies bedeutet nicht, dass ich diese Leute mag oder ihnen zustimme. Wenn ich Lust und Energie habe, widerspreche ich auch. Gewöhnlich ist das erfolglos, weil sie ähnlich wie Zeugen Jehovas mit Masse kontern. So viel Zeit besitze ich nicht.
Bei Reichelt kann man aber auch Leute sehen, die keine Coronaleugner, Rassisten und Putinversteher sind, trotzdem AFD wählen. Um diese Leute geht es momentan, und das finde ich interessant.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Was wäre daran falsch, sich mit Fakten auseinanderzusetzen?
Und am Ende den Fakten zu folgen und nicht Gefühlen?
Deutschland ist sicher kein Paradies, ich kann mir aber viele Länder vorstellen, wo es Menschen viel schlechter geht. Auch das sollte man zuerst sehen, bevor man hier alles verteufelt.
Ich wohne gerne in Deutschland, und werde Deutschland nicht schlecht reden. Fakten und seriöse Quellen sind natürlich besser als Fakenews, Propaganda und Hatespeech.
Man muss aber aufpassen, also immer wieder reflektieren und überprüfen. Die Rhetorikbücher aus den 90ern funktionieren nicht mehr um mit Neurechten zu debattieren.
Zudem sind nicht alle AFD Wähler Neurechte, wenn ihr die jedesmal direkt mit der Gesamtkeule antirassistischer Gegenrede umhaut und beschimpft, erzielt ihr das Gegenteil eurer Intention. Das ist dann nicht Politik, sondern Psychologie.
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OUTING: Ich trage Finisher-Shirts beim Training, auf der Arbeit, in der Disco, auf Pasta-Partys, im Urlaub und beim Einkaufen
Jens, blöde Frage. No offense, einfach ehrliches Interesse:
Welchen Erkenntnisgewinn oder welchen Mehrwert erhoffst du dir aus einem Reichelt Video? Und wie ordnest du die Inhalte des Videos anschließend ein?
"Den Leuten zuhören"? Das wurde lang genug versucht.
Was bitte willst du Leuten wie diesen zuhören? klick...
Ich mache das auch. Ich kenne alle Argumente der AfD-Wähler bzgl. Zuwanderung, Ukraine oder unserer unfähigen Regierung ;-) Ich würde wetten, dass jeder führende Politiker innerhalb von einer Sekunde arguementativ das Lager wechseln könnte.
Es ist doch von Vorteil, wenn du die Argumente der Gegenseite bereits kennst.
Und am Ende den Fakten zu folgen und nicht Gefühlen?
Da is theoretisch (und wahrscheinlich auch praktisch - da bin ich aber nicht ganz so sicher) nix falsch dran
Die allermeisten Menschen sind viel mehr durch die eigenen Lebensläufe und Weltbilder geprägt (kurz durch das eigene Ich) als durch Argumente. Es geht letztlich darum gut im Jetzt der eigenen Welt zurecht zu kommen. Fakten und Argumente sind etwas durch kulturelle Überprägung, Ausbildung und Bildung Hinzugekommenes.
Der Mensch ist zwar ein vernunftbegabtes Wesen, jedoch bedeutet das nicht, das Menschen per se vernünftig sind.
Zudem sind nicht alle AFD Wähler Neurechte, wenn ihr die jedesmal direkt mit der Gesamtkeule antirassistischer Gegenrede umhaut und beschimpft, erzielt ihr das Gegenteil eurer Intention. Das ist dann nicht Politik, sondern Psychologie.
Jens, die AfD ist nicht (mehr) diese Anti-Euro / Pro-DM Partei.
Es gibt zahlreiche Beispiele verbaler Entgleisungen von AfD-Leuten. Es gibt zahlreiche frei zugängliche social media Posts, es gibt belegte Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen etc.
Mir kann niemand mehr erzählen, die Partei aus Protest zu wählen.
Die Zeiten, als man bei 5-10 % auf Bundesebene die Partei belächelte und meinte, sie würde sich von selbst "entzaubern" sind rum.
Ich halte es da wie Sabine. Mit AfD Wähler*innen will ich nichts zu tun haben. Die werden aus meinem Telefonbuch gelöscht, bei den Socials aus der Liste entfernt und auf der Straße nicht mehr gegrüßt.