Ausdauersportler verlieren über den Schweiß wesentlich mehr Eisen als der Normalbürger. Auch an den Fußsohlen gehen beim Laufen rote Blutkörperchen kaputt, die ersetzt werden müssen und dadurch Eisen verbrauchen. Bei Frauen kommen noch Regelblutungen hinzu.
Weibliche Ausdauersportlerinnen gehören daher zur Personengruppe mit der größten Häufigkeit bzgl. Eisenmangel. Wenn ein Arzt das diagnostiziert und eine Behandlung verschreibt, ist das kein Doping. Da Eisen über den Magen/Darm kaum aufgenommen wird, geschieht das am besten per Spritze. Auch das hat mit Doping nicht das Geringste zu tun.
Davon abgesehen geht es nicht um den persönlichen Geschmack. Jeder mag hier anders urteilen. Doping ist für alle gleichermaßen über den WADA-Code definiert.
Grüße!
Arne
Schon klar, dass es sich in dem Fall nicht um Doping handelt.
Mir ist nur das wort "harmlos" etwas sauer aufgestoßen.
Meine Eisenwerte waren auch schon mal ziemlich tief, ich wär jedoch nicht im Traum drauf gekommen, mir Eisen spritzen zu lassen, auch wenn ich Triathlon sehr ambitioniert betreibe.
Apropos Eisen:
Eisen ist natürlich wichtig für die Gesundheit, aber auch erwiesenermaßen sensitiv auf die Ausdauerleistungsfähigkeit - bei Mangel geht nämlich gar nix und also kann man schon auf die Idee kommen es zur Leistungssteigerung auf einen "Normallevel" oder etwas darüber anzuheben.
Nun wird es ja nicht viele Teilnehmer geben welche Eisenspritzen bekommen, soll ja auch nicht das erste Mittel der Wahl sein, sondern nur wenn orale Zufuhr nicht hilft und es sollten ja vorwiegend Frauen sein und die sind ja leider immer noch in der Minderheit.
Aber es gibt auch apothekenpflichtige Eisenpräparate die man sich verschreiben lassen kann.
Das dürfte dann doch ein häufigerer Fall sein.
Ich hab leider auf die Schnelle nicht herausgefunden ab wann (und ob) so was verschreibungspflichtig ist, könnte ja am Eisengehalt liegen ..
Bei der Behandlung eines Eisenmangels handelt es sich um die Behandlung einer Erkrankung, diese Behandlung ist im gleichen Sinn leistunssteigernd wie die Antibiotikatherapie bei Lungenentzündung.
Eine Anhebung der Eisenvorräte über "Normallevel" führt definitiv nicht zu einer Leistungssteigerung im Vergleich zum Normallevel.
Danke für die Klarstellung, das war nicht behauptet, ich war halt unpräzise und hab den Ausgangslevel nicht angegeben.
Klar ist, es gibt nicht nur 3 Zustände auf der Welt: Mangel, "Normallevel" und Überschuss.
Es gibt ja auch Feinabstufungen und sicher ein Optimum, wegen mir auch einen optimalen Bereich und wenn der Wert etwas tiefer ist als optimal, dann erwartet man bei einer Anhebung die nicht über das Optimum hinausgeht eine Leistungssteigerung - ohne jetzt gleich krank gewesen zu sein. Und klar ist dass sich das irgendwann sogar umkehrt, bei Überdosierung erfolgt Leistungsabfall bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen ...
Geändert von Eber (15.11.2013 um 10:51 Uhr).
Grund: präzisiert
Eisenmangel ist weit verbreitet, v.a. bei Frauen, gar nicht so selten aber auch bei männlichen Ausdauersportlern, insbesondere wenn sie sich vegetarisch oder fleischarm ernähren.
Die Behandlung funktioniert fast immer gut mit Tabletten aus den beschriebenen Gründen der verbesserten Eisenresorption im Darm bei Mangelsituationen.
Allerdings weiß ich, dass es trotzdem viele Ärzte gibt, die bei der Eisengabe zur Spritze oder Infusion greifen. Bei Privatpatienten spielen da natürlich abrechnungstaktische Erwägungen eine Rolle, bei Kassenpatienten kann auch eine Rolle spielen, dass man es dem Patienten nicht zutraut, regelmäßig Tabletten korrekt einzunehmen (Eisentabletten sollten unabhängig vom Essen nüchtern, ohne gleichzeitig andere Mineralienm, ohne Milch, Kaffee und Tee, am besten mit Vitamin-C-haltigen Fruchtsaft eingenommen werden).
Spritze oder Infusion ist außerdem spektakulär und stärkt u.U. die Arzt-Patienten-Bindung, nicht zuletzt auch weil der Pat. regelmäßig wiederkommen muss, denn eine einmalige Gabe reicht ja nicht aus.
Auf alle Fälle und da hat Arne recht ist eine Eisengabe als Spritze/Infusion durchaus in der Praxis ziemlich häufig und ganz sicher kein Doping!
Auf alle Fälle und da hat Arne recht ist eine Eisengabe als Spritze/Infusion durchaus in der Praxis ziemlich häufig und ganz sicher kein Doping!
Wenn man wollte, könnte man sich darüber auch schon wieder streiten.
Der aktuelle WADA-Code verbietet ja weitgehend Infusionen, wie wir schon mehrfach diskutiert haben:
Zitat:
Zitat von WADA Prohibited List 2013
The following are prohibited:
[...]
Intravenous infusions and/or injections of more than 50 mL per 6 hour period except for those legitimately received in the course of hospital admissions or clinical investigations.
Wenn ich richtig gegoogelt habe, hat eine Eiseninfusion üblicherweise 100 ml.
Eiseninfusionen waren also nicht das allerbeste Beispiel für harmlose Sachen, die zu Unrecht in dieser "Studie" als Doping gewertet würden.
Apropos Infusionen:
"Alter Schlappen" , ist zwar fast offtopic, aber ich hab eben mal nach "leistungssport infusionen" gegoogelt. Anscheinend werden Infusionstherapien (mit harmlosen Inhaltstoffen) häufig (?) zur Regeneration angeboten und Sportlern empfohlen, ich weiß nicht ob die alle wissen, ob sie da den Wada Code verletzen.