Für Zeitabstände ist ein TT einfach viel interessanter & "ehrlicher".
Ein Lutschertyp wie Mister Q kann dann seiner Haupttätigkeit komischerweise nicht mehr nachkommen.
Ich finde ein GC sollte man als kompletter Fahrer gewinnen. Dazu gehört auch, dass man nicht nur bergauf, sondern auch in der Ebene vorwärts kommt.
Die Streckenteile, die ich in der Übertragung gesehen habe, waren allerdings auch ganz schön rauf & runter dabei + technische Abfahrten usw. Ich denke bei einer eher brettflachen Strecke hätten da einige noch viel mehr Zeit verloren.
Der Trend, dass GC-Fahrer einfach nur noch dürr sind wie nur was - wodurch auch immer - kann gerne etwas durchbrochen werden. Natürlich haben "epische Bergetappen" was - keine Frage. Gucke ich auch viel lieber als die xte Sprintankunft, wo 200 km flach rumgerollt wird und die bemitleidenswerten Ausreißer 300m vor Schluss eingeholt werden.
Für mich erhöhen Zeitfahren die Spannung auch in den Bergen, weil die reinen Bergflöhe dann auch mehr Akzente setzen müssen sofern sie im TT Zeit verloren haben. Macht also auch die Bergfahrerei interessanter.
Der Trend, dass GC-Fahrer einfach nur noch dürr sind wie nur was.......
Sagt dir der Name "Miguel Indurain" was?
Der war alles andere als dürr!
5 mal die TdF gewonnen und der war gross und recht gewichtig,
der kam die Berge hoch und war gut im Zeitfahren.
Da haben sich kleinere, leichtere Fahrer wie Ciapucci oder Rominger die Zähne dran ausgebissen.
Aber seitdem Alberto gesperrt wurde und die sog. marginal gains teils überhand genommen haben, werden die Jungs nicht unbedingt muskulöser, aber viel dünner.
Big Mig war aber auch ne andere Generation, die danach eh, usw.
All dem zum Trotz. Ich finde ein Rennen im GC sollte sich eben nicht "nur" in den Bergen entscheiden. Zwar auch und vielleicht sogar hauptsächlich, aber nicht nur. Und deswegen sind Einzelzeitfahren auch nicht unwichtig. Interessant sind sie natürlich nur, wenn die Zeitabstände (real) eingeblendet werden.
Das ganze ist für den geneigten Zuschauer natürlich weniger offensichtlich als bergauf, wo jemand mal richtig ausreißt und auf Risiko geht.
Trotzdem finde ich es schon schade, dass die TT-Kilometer idR immer kürzer werden. Ich meine mal ehrlich: das "lange TT" in der Vuelta nun war eigentlich nicht lang. Dazu werden sie teilweise noch auf Miniaturstraßen gefahren. Man kann da von Radbeherrschung sprechen usw. Ich finde etwas sicherer darfs auch gerne sein, immerhin fährt da ein Teil des Pelotons absolut Anschlag.
Bei Big Mig und auch bei den Jungs danach gabs aber durchaus noch längere Zeitfahren.
Mannschaftszeitfahren sehen zwar toll aus, aber dafür braucht man auch eine sehr gute Mannschaft. Was natürlich auch dafür sorgen kann, dass nicht nur Bergflöhe mitgenommen werden. Trotzdem finde ich MZF wesentlich uninteressanter eigentlich als EZF. Wobei es natürlich schon eine gewisse Faszination hat, wenn die Jungs in 8er Zug da langdonnern... . Stichwort Spektakel.
Ohne den gestrigen Sieger oder seinen Rennstall zu kennen habe ich mit ihm die letzten Kilometer mitgefiebert.
Anderseits waren die Verfolger einfach zu doof ihn noch einzuholen, 2km vor dem Ziel hatten sie ihn fast und dann waren sie sich wieder uneinig und haben sich angeklotzt!