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Mir ist bewusst, dass auch die noch Atomstrom anbieten, aber zumindest investieren sie überdurchschnittlich in erneuerbare und bieten einen Tarif mit "100% Ökostrom".
Ist 100% Ökostrom denn überhaupt realistisch? Kann irgendein Unternehmen wirklich nur Strom aus erneuerbaeren Energiequellen gewinnen? was ist, wenn die Windräder stillstehen? wenn die Sonne nicht genüngend Energie liefert? wer bezahlt die ganzen Investitionen?
ich denke, dass hier ziemlich viel Schindluder betrieben wird...
Der Jimmi pendelt seit 5 Jahren täglich 70 km zur Arbeit und 70 km wieder zurück. Bin aus Kostengründen seit einem Jahr auf die Bahn umgestiegen. 1x pro Woche im Sommer nehme ich mein Rad mit auf Arbeit und nutze den Rückweg als Trainingseinheit.
2x pro Woche fahre ich mit einem Kollegen möglichst nahe an die Schwimmhalle ran und bewältige die restlichen 5 Kilometer mit meinem Klapprädchen. Nach Hause komme ich mit meiner Fruendin (nochmal 20 km), falls die nicht da ist wiederum mit dem Zug. Will damit sagen: Wo ein Wille ist ist auch ein Weg.
Zur Fotovoltaik: Soweit ich weiß hat ein Liter Sprit einen Energieinhalt von ca. 10kWh. Schon mal jemand nachgerechnet wieviel qm Solarzellen mach braucht, um selbst unter optimalen Bedingungen überhaupt vorwärts zu kommen? Das kann man vergessen und gleich das Rad nehmen. Der individuelle PNV ist IMHO zum Sterben verurteilt und man sollte dann doch mal dauerhaft umdenken.
Ist 100% Ökostrom denn überhaupt realistisch? Kann irgendein Unternehmen wirklich nur Strom aus erneuerbaeren Energiequellen gewinnen? was ist, wenn die Windräder stillstehen? wenn die Sonne nicht genüngend Energie liefert? wer bezahlt die ganzen Investitionen?
ich denke, dass hier ziemlich viel Schindluder betrieben wird...
Ja, die Grundlast ist eines der Probleme.
Rein theoretisch müsste man "nur" einen sehr geringen Prozentsatz der Fläche in Afrika mit Solarmodulen zupflastern und hätte genug Energie, den kompletten weltweiten Bedarf zu decken. Wenn es doch nur so einfach wäre...
Wir haben uns für die Hessen entschieden und bezüglich Strom erstmal ein reineres Gewissen.
Will damit sagen: Wo ein Wille ist ist auch ein Weg.
Exakt.
Zitat:
Zur Fotovoltaik: Soweit ich weiß hat ein Liter Sprit einen Energieinhalt von ca. 10kWh. Schon mal jemand nachgerechnet wieviel qm Solarzellen mach braucht, um selbst unter optimalen Bedingungen überhaupt vorwärts zu kommen?
Also bei einigermaßen effizienten Zellen kommen wir auf einem Modul mit ca. 1,5m² zu ca. 240W Nennleistung. Abhängig von Intensität und Winkel der Einstrahlung. Ich sag mal, bei fortschreitender Entwicklung und konsequenter Beschränkung auf das Wesentliche plus Leichtbau kommt man damit wahrscheinlich sogar hin. Vor allem auch in Anbetracht dessen, dass so ein Fahrzeug am Tag eine Stunde bewegt wird und im besten Falle 10 Stunden in der Sonne rumsteht (und damit laden kann) Und wenn nix mehr geht, gibts auch noch für den Notfall den Strom aus der Steckdose. Knackpunkt ist momentan der Energie-Speicher...
Rein theoretisch müsste man "nur" einen sehr geringen Prozentsatz der Fläche in Afrika mit Solarmodulen zupflastern und hätte genug Energie, den kompletten weltweiten Bedarf zu decken. Wenn es doch nur so einfach wäre...
an dieser einfachheit hapert es aber, diese verdammte physik, die diese schöne lösung zunichte macht
ökostrom heisst ja nicht nur wind oder sonne. speicherwasserkraftwerken sind in d auf grund der topografie nicht so einfach zu realisiern. biomasse-hkw sind möglich, will aber niemand vor der haustür haben, gegen laufwasserkraftwerke protestiert der bund und andere umweltschutzorganisationen aufs heftigste, da hier in den natürlichen gewässerverlauf korrigierend eingegriffen werden muss. ist aber genauso wie beim autofahren: der umweltschonensde strom ist der, den man einspart. solange fernseher und stereoanlagen permanent im standby laufen, der geschirrspüler für zwei schmutzige löffel angeworfen wird, der computer tagt und nacht am netz hängt und die werte community rechenzentren via youtube zum glühen bringt ist strom einfach noch zu billig. meine hoffnung liegt hier auf der seit ein paar wochen gesetzlich verankerten zwangseinführung von smart metering.
pendlerpauschale ist für mich kein thema, fahrten zum büro zahlt der arbeitgeber. freie auswahl beim geschäftswagen habe ich auch. trotzdem besitzen weder ich noch meine frau ein auto. wir wohnen in der stadt und nutzen das fahrrad oder den öpnv, bei richtig schlechtwetter fährt meine tochter eben mit dem taxi in die schule. immer noch deutlich billiger als ein eigenes auto oder ein firmenwagen. geschäftlich nutze ich 90% die bahn, 5% flieger und 5% mietwagen. am wochenende nehme ich mir einen mietwagen/stadtteilauto wenn was grösseres wie ein wk ansteht oder fahre gegen kostenbeteiligung bei anderen mit.
wer auf den aussiedlerhof lebt kann vermutlich nicht so einfach auf ein (eigenes) auto verzichten. in meiner nachbarschaft werden aber schon reihenweise die zweitwagen abgeschafft.
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Die schönste Zeit bei der Mitteldistanz sind die 5 Minuten zwischen
"Warum tue ich mir das nur an?"
und
"Wann ist das nächste Rennen?"
Wie sieht denn der Tarif "100% Ökostrom" aus? Mal angenommen, ein Anbieter hat 50% an Ökostrom und 50% an "Dreckstrom" zur Verfügung. Solange nicht mehr als 50% der Kunden (verbrauchs- nicht kopfmäßig betrachtet) den Ökostrom wählen, kann er bei den anderen 50% der Verbraucher den Ökostrom-Anteil solange runterdrehen, bis der auf 0% ist, ohne seinen Gesamt-Mix ändern zu müssen. Lässt sich aus der Marketingsicht super verwenden. Die einen kriegen 100% Ökostrom mit viel positiven Schlagzeilen, über die anderen wird geflissentlich geschwiegen.
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Die meisten Radwegbeschilderungen wurden von Aliens erschaffen.
Sie wollen erforschen, wie Menschen in absurden Situationen reagieren.
Also bei einigermaßen effizienten Zellen kommen wir auf einem Modul mit ca. 1,5m² zu ca. 240W Nennleistung. Abhängig von Intensität und Winkel der Einstrahlung. Ich sag mal, bei fortschreitender Entwicklung und konsequenter Beschränkung auf das Wesentliche plus Leichtbau kommt man damit wahrscheinlich sogar hin. Vor allem auch in Anbetracht dessen, dass so ein Fahrzeug am Tag eine Stunde bewegt wird und im besten Falle 10 Stunden in der Sonne rumsteht (und damit laden kann) Und wenn nix mehr geht, gibts auch noch für den Notfall den Strom aus der Steckdose. Knackpunkt ist momentan der Energie-Speicher...
Hmmm... 0,24 kW x 10 Stunden sind 2,4 kWh. Macht 2,5 ltr Sprit. Reicht für Nahverkehr. Aber da reicht ja eigentlich auch das Rad. Aber was ist mit Stecken jenseits der 100 km-Grenze? Da hast Du recht, die Batterie dafür muss erst noch erfunden werden. Gibt nur die Variante mit schnellen Batterietausch wie seinerzeit die Pferde bei Wells Fargo. Oder die Bahn. Aber wie man auch rechnet: Die derzeit verfahrene Spritmenge lässt sich nicht durch Strom kompensieren, auch wenn wir die Ostsee mit Windparks zupflastern. Das Verhalten kann, muss und wird sich ändern.
Hmmm... 0,24 kW x 10 Stunden sind 2,4 kWh. Macht 2,5 ltr Sprit.
Ähm, ein Liter Benzin hat knapp 9kWh. Im Jahresmittel werden vermutlich kaum mehr als 3-4h*240W herauskommen. Nicht jeden Tag scheint die Sonne, mal steht das Auto im Schatten, ...
Klar muss ich was ändern. Aber nicht unbedingt beim Verkehr. Es gibt andere Bereiche wo mit weit weniger Aufwand viel mehr erreicht werden kann. Warum aber immer das Feindbild Auto gepflegt wird ...
Beispiel Solaranlage: Ja, wenn E-Auto dann Solaranlage aufs Dach ... warum nicht JETZT schon? Warum nicht den Solarstrom nutzen um Strom aus fossilen Quellen zu sparen? Ist weit effektiver als den Strom für Autos zu verschwenden.
1000€ teureres sparsameres Auto? Was sparen für 1000€ bessere Isolierfenster am Haus? Neuer Kühlschrank oder Kühltruhe?
Wenn ich sehe wie da Milliarden ineffektiv verschwendet werden
Die Frage die ich mir immer Stelle: Wenn volkswirtschaftlich eine Summe X investiert werden kann/soll, wie kann die möglichst effektiv eingesetzt werden.
Wäre dafür sowas wie "Umweltkontingente" einzuführen. Jeder darf so und soviel CO2 und Co. pro Jahr ausstossen. Was darüber hinaus geht kostet einkommensabhängig viel Geld. Da kann dann jeder selber entscheiden was er macht. Find dann immer die Leute ohne Auto lustig die sich als besonders öko darstellen. Und dann in Urlaub fliegen oder sonstwas anstellen ...
Der Umgang mit Energie muss einfach bewusster werden. Beim Auto an der Tanke merkt man das im Geldbeutel sofort. Heiz- und Stromkosten sind weit unbewusster. Man muss nicht 2€ in die Glühbirne stecken damit die abends brennt. 20W-Standbyverbrauch entspricht z.B. fast 2 Tankfüllungen an CO2 aus fossiler Erzeugung! Ein alter Kühlschrank verbraucht 1-2 Tankfüllungen mehr pro Jahr als ein aktueller sparsamer.