wie sagte Carolin Rauscher so schön in der Fragestunde bei Arne? "alle Ernährungsformen, die einen Namen haben, sind mir suspekt" [Anmerkung: kein wörtliches Zitat]
Mir würde jetzt keine Ernährung einfallen, die ohne Bezeichnung auskommt.
Ausserdem sind die ja erstmal wertfrei.
Ich war vor allem in letzter Zeit wahrscheinlich ein bisschen arg unvorsichtig in Bezug auf Vitamin-Präparate.
Wie es der Zufall so manchmal will, fand ich gestern Abend fast zufällig einen Beitrag von Udo Pollmer zum Thema Folsäure bzw. Folat.
Pollmer hat sich mit Studien dazu beschäftigt, die ihn dazu veranlassten vor Folsäure zu warnen.
Das hat direkt jetzt noch nichts mit dem Thema des Fadens zu tun, aber den indirekten Bezug möchte ich jetzt herstellen.
Es ist relativ weit verbreitet, dass es bei veganer Ernährung zu Problemen kommen kann in Bezug auf die Zufuhr von Eisen und Vitamin B12.
Es könnte gut sein, dass die Substitution hier weniger kritisch zu beurteilen ist als die von Folsäure, aber möglicherweise ist die ja doch nicht ganz so ungefährlich, wie man erst einmal denken würde.
In Bezug auf Folsäure ist Pollmer der Ansicht, deren Aufnahme könne im Vergleich zu der von Folaten (die kommen in der normalen Nahrung vor und der Körper kann die Aufnahme sehr genau regulieren) schlecht oder kaum reguliert werden.
Ich habe mir gestern Abend vorgenommen, dass ich nicht mehr so unvorsichtig in Bezug auf Nahrungsergänzungsmittel sein möchte und mich um eine abwechslungsreicher Ernährung bemühen werde.
Udo Pollmer kommt häufig recht provokant herüber und er argumentiert oft ein bisschen umgangssprächlich und er ist ja auch kein Ernährungswissenschaftler, trotzdem glaube ich, dass er in Bezug auf Ernährung schon einiges Wissen hat und ein Lebensmitteltchemiker dürfte da auch durchaus recht viel Ahnung haben durch seine Ausbildung bzw. seine Tätigkeiten danach.
Hier der Beitrag von Pollmer: https://www.youtube.com/watch?time_c...&v=lP6h4uRJsAo
Ich denke schon, dass der Körper an sich weiß, was er braucht. Wenn einem das aber ab frühester Kindheit abtrainiert wird, fehlt das Gefühl irgendwann natürlich.
Was ja dann bei 90% der Konsumnationenkindern so passiert.
Der Felix von www.urgeschmack.de hat schon mal drüber nachgedacht, ob es nicht grundsätzlich gefährlich ist, wenn man auf das Verlangen des Körpers hört. Das sei nämlich noch wie vor x-1000 Jahren in der Steinzeit und da hat der Mensch halt nunmal gefuttert, was gegangen ist, weil er nie wusste, wann es wieder was zu essen gab. Ein paar Kilo zu viel waren im Winter eher von Vorteil, als heutzutage.
Davon abgesehen glaube ich, dass wir unbewusst viel zu sehr beeinflusst sind. Jeder hat doch irgendwo im Unterbewußtsein die alten Ernährungsdogmas abgespeichert. Milch ist gesund, ist z.B. eines davon. Den "guten" Fruchtjoghurt löffelt man aber eigentlich zwecks des Zuckers der drin ist und glaubt auch noch, sich wg. des Milchprodukts was Gutes zu tun.
Wir (sind eignetlich Pesce-Vegetarier) haben uns schon auch mal überlegt, ob wir nicht wenigstens tageweise ausschließlich vegan essen wollen. Es ist halt viel Gewohnheit dabei. Morgens kommt Milch in meinen Kaffee und abends beim Kochen nehme ich gerne Butter oder Ghee wegen des Geschmacks.
Ansonsten schränke ich Milchprodukte wg. meines stark entzündeten Zahnfleischs gerade ziemlich ein. Ich weiß noch nicht, ob es was bringt, das ist wohl eher eine längerfristige Sache bei mir und ich weiß auch nicht, ob ich dann was merke, da man Zahnfleischentzündungen ja eigentlich selber nicht bemerkt.
Ich habe da mal von einem Experiment gehört mit Kindergartenkindern.
Die durften für eine Weile aus einem reichhaltigen Büffet selbst zusammenstellen, was sie für eine gewisse Zeit gegessen und getrunken haben.
Es hätte keinerlei Kontrolle o.ä. gegeben, aber man protokollierte alles genau, was die Kinder so ausgewählt bzw. gegessen und getrunken hätten.
Danach wertete man die Daten aus.
An einzelnen Tagen hätten die Kinder zwar viel mehr Energie zugeführt als es ihrem Bedarf entsprochen hätte und hätten sich auch relativ einseitig ernährt, aber über einen längeren Zeitraum betrachtet hätte sich das erstaunlich gut ausgeglichen.
Vielleicht steckt hinter der Geschichte mehr Wunschdenken als Wahrheit, aber wäre da was dran, fände ich das schon ziemlich erfreulich.
In Sportbüchern las ich auch öfter Sportler würden mit den Zeit eine somatische Intelligenz entwickeln und instinktiv solche Lebensmittel bevorzugen, die ihnen gut tun.
Tja - bei mir selber merke ich davon leider aber relativ wenig.
Jeder hat doch irgendwo im Unterbewußtsein die alten Ernährungsdogmas abgespeichert. Milch ist gesund, ist z.B. eines davon.
Die Milchwirtschaft betreibt einen riesen Aufwand, damit "Milch ist gesund" sich in den Köpfen hält.
Kanada hat Milch aus der "Ernährungspyramide" gestrichen.
Selbst wenn man die ethischen Aspekte der Massentierhaltung bei der Diskussion hier im Thread unberücksichtig lässt: Wenn ich mir anschaue, wie Milch und Fleisch produziert werden, dann müsste einem der Hunger danach doch vergehen.
Selbst wenn man die ethischen Aspekte der Massentierhaltung bei der Diskussion hier im Thread unberücksichtig lässt: Wenn ich mir anschaue, wie Milch und Fleisch produziert werden, dann müsste einem der Hunger danach doch vergehen.
Alles anerzogen. Wir essen auch keine Heuschrecken, obwohl sie wunderbar proteinhaltig sind, und keine Menschen, obwohl wir davon fast noch mehr haben, die wir entbehren könnten, als Zuchtschweine und Hühner. Anderswo gilt fermentierte Fischsuppe als nahr- und schmackhaft ... reine Kopfsache.
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"Wer einen Hammer hat, für den ist jedes Problem ein Nagel; für einen Triathleten ist das ganze Leben irgendwie ein Triathlon."
(Schwarzfahrer hier)