Mit der Sorte Gehalt sind Steuern sowieso nicht arg hoch.... Was Beamte nicht zahlen, sind Sozialversicherungsbeiträge (Rente und (gesetzliche) Krankenkasse), und das schlägt in dem Gehaltsbereich schon rein.
Allerdings müssen sie sich privat krankenversichern und das schlägt in dem Gehaltsbereich wieder rein und wird vom Nettogehalt bezahlt.
Z.b. bei 2000 € Brutto wäre man mit einer gesetzlichen Krankenversicherung bei Beiträgen von 150 €(Arbeitnehmeranteil ), dafür bekommst du kaum eine PKV, selbst wenn die Beihilfe 70% zahlt, weil man Kinder hat. Und wenn der/die Beamte Teilzeit arbeitet bleibt auch der PKV Betrag gleich)
Bei höheren Bezügen lohnt sich das eher, weil der PKV unabhängig vom Gehalt immer gleich ist, der GKV Beitrag steigt.
Allerdings müssen sie sich privat krankenversichern und das schlägt in dem Gehaltsbereich wieder rein und wird vom Nettogehalt bezahlt.
Z.b. bei 2000 € Brutto wäre man mit einer gesetzlichen Krankenversicherung bei Beiträgen von 140 € , dafür bekommst du kaum eine PKV, selbst wenn die Beihilfe 70% zahlt, weil man Kinder hat. Und wenn der/die Beamte Teilzeit arbeitet bleibt auch der PKV Betrag gleich)
Bei höheren Bezügen lohnt sich das eher, weil der PKV unabhängig vom Gehalt immer gleich ist, der GKV Beitrag steigt.
MfG
Matthias
Richtig - mir ging es nicht um "lohnt", sondern um "Beamte zahlen keine Steuern".
kullerich, Gatte einer Teilzeitbeamtin...
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Ex-Weiser, Mitglied in Axels 100-Tri-Plus-Club Owner of Post 10,000 im "Leben der Anderen"
Ich arbeite jetzt schon ne Weile in der Behindertenhilfe. Ich habe diesen Job nicht wegen dem Geld, sondern wegen dem Sinn gewählt. Also quasi klassischer Sozialfuzzi... Zuvor habe ich ne Schreinerausbildung erfolgreich absolviert.
Die Anforderungen im Behindertenbereich sind in all den Jahren deutlich gestiegen, während es stetig weniger Personal gibt. In der Alten- oder Krankenhilfe sieht es nicht besser aus. 2 Stellen habe ich deswegen schon gewechselt, da ich feststellen mußte, daß ich mich mit den Anforderungen noch weit vorm Rentenalter abschieße - Stichwort BurnOut.
Nun bin ich im Schuldienst. Gehaltsmäßig deutlich nach unten gerutscht, aber wieder war für mich die anfangs erwähnte Einstellung bestimmende Kraft. Um meinen Arbeitsplatz zu erhalten(der ist auch nicht 100%sicher und ich kam schon in den Genuß nach einem befristeten Vertrag über die Sommerferien einfach arbeitslos zu sein. Folgevertrag hatte ich...) habe ich nun mit meiner dritten Ausbildung begonnen. Von mehr Lohn reden wir dadurch nicht, aber von Arbeitsplatzsicherung und Perspektiverweiterung.
Eine Entwicklung die ich sehr bedauere ist aber jene, daß es auch immer weniger Kollegen gibt, die nicht nur wenig verdienen, sondern auch aufgrund der Belastung gar nicht mehr 100% arbeiten können/wollen. Fachlicher wird es dadurch logischerweise nicht...
Von den aktuellen Tarifverhandlungen bin ich nur indirekt betroffen. Wenn ich aber 1% höre, komme ich mir doch verarscht vor. Das wiegt wohl nicht mal das auf, was diese Mammutrunden überhaupt kosten....
Ich oute mich jetzt auch mal als jemand, der per Urkunde auf Lebenszeit im Dienst ist. Ich arbeite als Revisor und prüfe die Haushalte von diverse Gemeinden (quasi der Bundesrechnungshof auf kommunaler Ebene).
Hier mal so ein paar Denkansätze zum ÖD/Beamtentum:
Im ÖD können nur die Beschäftigten mit den öffentlichen Arbeitgebern einen Tarifabschluss erwirken. Für die Beamten gibt es die Besoldungsgesetze, welche die Besoldung regeln. Für Hessen bestimmt also das höchste Organ (der Landtag) über die Besoldung der Landes- und Kommunalbeamten. Und in den vergangenen Jahren musste die Beamten trotz Lohnerhöhung für die Beschäftigten öfter eine "Nullrunde" in Kauf nehmen. Da ist nix mit Inflationsausgleich.
Als Revisor kann ich nur sagen, manchmal stellen sich einem die Nackenhaare auf, wenn man sieht, für was Vater Staat unsinnigerweise Unmengen von öffentlichen Geldern (=Gelder, die die Einwohner zahlen) ausgibt. Und dann wird gejammert, die öffentlichen Kassen sind leer.
Ein kleiner Vorteil mag vielleicht die PKV sein. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die PKV nur einen Teil der Ausgaben für die Gesundheit zahlt. Den anderen Teil zahlen die öffentlichen Arbeitgeber über die Beihilfe. Und wenn man sich das System mal genau anschaut, dann kommt man auch zu dem Schluss, dass dies eigentlich eine staatliche Subvention des Gesundheitswesens ist. Bei mir zahlen jeweils die PKV und mein Dienstherr 50% der Arztkosten. Dafür darf der Arzt aber auch ganz grob das Doppelte als bei einem gesetzlich Versicherten abrechnen. Also 50% mehr Arztkosten sind quasi der Anteil, den der Arbeitgeber zahlt.
Und was die fünfstelligen Nettogehälter angeht, so weiss ich jetzt endlich, wofür die EU gut ist...
Die Tarifrunde im öffentlichen Dienst ist seit Jahren ein Ritual.
1. Die Gewerkschaften stellen eine Forderung auf, bei der von vornherein klar ist, dass diese unrealistisch und nicht erfüllbar ist (6% für ein Jahr). Diese dient dazu den immer mehr abnehmenden Mitgliederzahlen entgegenzuwirken und Aufmerksamkeit bei potentiellen Mitgliedern zu erhaschen.
2. Es werden Termine für 3 Verhandlungsrunden vereinbart, bei denen klar ist, dass ohnehin erst in der 3. Verhandlungsrunde eine Einigung zur Nachtzeit erfolgen wird.
3. Die Gewerkschaften wollen unbedingt streiken. Nur so lassen sich Mitglieder gewinnen. Der Arbeitgeber kürzt das Geld für die, die sich am Streik beteiligen; die Gewerkschaft zahlt Streikgeld an Mitglieder, so dass es dazu führt, dass während eines Arbeitskampfes die höchsten Zuwächse an Mitgliedern zu verzeichnen sind.
4. Die Arbeitgeberseite befeuert diese Absicht, indem sie ein Angebot abgibt, welches nur als Einstieg in weitere Verhandlungen zu verstehen ist, aber von den Gewerkschaften zurückgewiesen wird, um den Plan unter 3. zu verfolgen. Es glaubt ja niemand ernsthaft, dass für die Zeit vom 01.03.2016 bis 31.05.2016 keine Tariferhöhung gezahlt werden soll.
5. Es erfolgen Warnstreiks, in denen die Gewerkschaften "ihre Macht" demonstrieren.
6. In der 3. Verhandlungsrunde am 28. und 29. April erfolgt dann zufällig in der Nacht zum Samstag die Einigung, bei der die öffentlichen Arbeitgeber an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gegangen sind und die Gewerkschaften sich die einzelnen Zehntel-Prozentpunkte durch ihre Durchsetzungskraft erkämpft haben.
3. Die Gewerkschaften wollen unbedingt streiken. Nur so lassen sich Mitglieder gewinnen. Der Arbeitgeber kürzt das Geld für die, die sich am Streik beteiligen; die Gewerkschaft zahlt Streikgeld an Mitglieder, so dass es dazu führt, dass während eines Arbeitskampfes die höchsten Zuwächse an Mitgliedern zu verzeichnen sind.
Bedingt, meinem AG wäre es am liebsten wenn ich statt zu streiken Gleitzeit nehmen würde. Dann hat er nämlich keinen Ärger mit der Abrechnung (das mag anders bei wochenlangen Streiks aussehen).
Dazu kommt, dass jemand der 1 Tag vor dem Streik eintritt meines Wissens nicht unbedingt direkt Streikgeld bekommt und die meisten die nicht in der Gewerkschaft sind streiken eh nicht mit.
Aber zum Teil stimmt es schon, dass Arbeitskampfmassnahmen zu Mitgliederzuwachs führen, allerdings nicht im orginären öffentlichen Dienst, das ist eher in kleineren Einheiten zu beobachten oder bei Spezialinteressen wie z.b. den Kiitamitarbeitern.
In der normalen ÖD Tarifrunde, gibt es kaum Mitgliederänderung.