Die kcal Angaben sind ja nur die physikalischen Brennwerte. Was du aber brauchst, sind die physiologischen Brennwerte und die sind a) individuell verschieden und b) viel schwerer zu bestimmen.
Nicht ganz. Die Brennwertangaben für Lebensmittel sind schon die physiologischen, aber die sind in der Tat nicht genau bestimmbar:
Zitat:
Zur Bestimmung des thermodynamischen Brennwerts wird ein Bombenkalorimeter benutzt, in dem das Nahrungsmittel zu Asche verbrannt wird. Für den physiologischen Brennwert wird vom Ergebnis der geschätzte Brennwert der verdauten Überreste abgezogen.
Der physikalische Brennwert ist also etwas objektiv Bestimmbares; der geschätzte Brennwert der verdauten Überreste hängt jedoch vom jeweiligen Lebewesen ab. Der per Kalorimeter ermittelte Wert ist die Energie, die bei Umsetzen des jeweiligen Stoffes mit Sauerstoff frei wird.
[...]
Der physiologische Brennwert ist nur ein grober Richtwert für Menschen. Es spielt das individuelle Verdauungssystem eine Rolle. Auch für einen einzelnen Menschen gelten keine allgemeinen Werte; das Verdauungssystem ist zeitlich wie auch nahrungsmittelspezifisch unterschiedlich effektiv. Zudem unterliegt die Zusammensetzung von Lebensmitteln zum Teil erheblichen natürlichen Schwankungen. Brennwertangaben stellen also nur eine grobe Annäherung an die im Einzelfall tatsächlich extrahierte spezifische Energie dar.
Da stecken also jede Menge Unsicherheiten drin. Wenn man dann noch dazu auch die Menge der Lebensmittel oft nur grob schätzen kann, kann man sich die ganze Verwaltung - egal ob per Zettel oder Software - gleich sparen.
Schon wegen der genannten Ungenauigkeiten ist umstritten, inwieweit der physiologische Brennwert überhaupt Aussagekraft besitzt, etwa für Diäten. Die Kritik in Kurzfassung: Schon der physikalische Brennwert für ein bestimmtes Lebensmittel fällt im Einzelfall höchst unterschiedlich aus, je nach Anbaubedingungen, Verarbeitung etc. Die nach dem Verzehr über die Verdauung ausgeschiedenen Anteile sind nur geschätzt und variieren stark von Person zu Person. Der Rest wird im Körper nicht verbrannt, sondern auf vielfältigste Weise (oft unter Energiefreigabe) abgebaut und umgekehrt (unter Energieeinsatz) wieder neu zusammengesetzt, teils auch mit dem Urin ausgeschieden. Erhebliche Teile der Nahrung werden überhaupt nicht energetisch verwertet, sondern als Bausteine im Körper verwendet.
Alles zusammengenommen sei, so die Kritik, ein für jedermann gültiger, auch nur halbwegs plausibler physiologischer Brennwert überhaupt nicht wissenschaftlich herleitbar. Erst recht ließen die gängigen, oft genug von Quelle zu Quelle stark abweichenden Zahlen keine Aussagen über den Fettstoffwechsel zu. Zudem sei auch der Energieverbrauch eines Menschen, etwa für bestimmte körperliche Tätigkeiten, von Fall zu Fall höchst unterschiedlich. In ihrer radikalsten Form lehnt diese Kritik jegliches „Kalorienrechnen“ als Quacksalberei bzw. Geschäftemacherei statt seriöser Wissenschaft ab.
Also auf den Verpackungen steht der physikalische Brennwert, wie beschrieben durchs Kalorimeter bestimmt.
Das ist aber nicht der physiologische Brennwert. Der ist viel schwieriger zu bestimmen.
Also auf den Verpackungen steht der physikalische Brennwert, wie beschrieben durchs Kalorimeter bestimmt.
Das ist aber nicht der physiologische Brennwert. Der ist viel schwieriger zu bestimmen.
«Vieles von dem, was im Ofen Kalorien liefert, ist für den Körper nicht oder nur wenig verwertbar», sagt er [Udo Pollmer]. Zwar werde in den Nährwert-Tabellen ein «physiologischer Nährwert» angegeben, doch diese Zahlen seien notgedrungen geraten – und deshalb völlig wertlos.
Wo du dir eher mal Gedanken machen solltest, wäre das Verhältnis von KH : Fett : Eiweiß.
Genau da hat mir eine entsprechende Aufzeichnung geholfen. Ob nun 2-5% hin oder her ist ja ertmal egal. Aber ich war bereits nach wenigen Tagen sehr erstaunt wie weit manche Lebensmittel in den Bestandteilen von meinen Vorstellung entfernt waren und dass ich, obwohl ich immer dachte eher Carb lastig zu essen am Ende eher viel zu viele Fette (für mich) zu mir genommen habe. Mir hat es hierbei zu einer einfachen Umstellung verholfen. Seitdem kann ich das Gewicht viel leichter halten und fühle einfach wohler damit.
Ich finde den Ansatz also nicht generell schlecht. Wenn auch dennoch nicht für jeden passend.
Zu Grundumsatz und Brennwerte gebe ich euch recht. Allerdings sehe ich ein Über- oder Unterangebot ja letztlich auf der Waage. Wenn man von dem üblichen Diät gedanken "bestes Ergebnis in 14 Tagen" weg geht kann man hier seine individuellen Werte über die Zeit auch ziemlich genau bestimmen. Das Verhältnis KH:FETT:Eiweis kann man aber dennoch gut erkennen, wenn auch nicht 100%ig genau. Für meine Zielsetzung war es eben ausreichend genau.
Und ganz zum Schluss gebe ich dem Körper auch trotzdem wonach er denn verlangt. Auch wenn es gerade laut Aufzeichnung nicht passt. Das eine schließt das andere ja nicht aus ;-)