Na dann hast du deine Antwort. Nicht stürzen, nicht demoralisieren lassen und gleichmäßiger Laufen. Mehr als 10 Sekunden zu schnell pro km schmerzen ordentlich und dann ist der Einbruch am Ende bitter böse. Beim HM genau dasselbe, gleichmäßig beginnen und an das Tempo halten!
Das ist mir schon klar - hilft mir aber nicht wirklich weiter, wenn es um die Intervalle geht. Einigen Poster zufolge müsste ich die ja 20-30 sek. langsamer laufen.
Ganz so unklar ist das auch wieder nicht definiert, wenn man im Bereich "Ausdauertraining" bleibt. 10 x 30 sek z.B. ist im Bereich Ausdauersport wohl eher Schnelligkeitstraining, koordinatives Training
Ich will hier gar nicht in das Grundsätzliche der Sportwissenschaft eintauchen, nur so viel:
Dass in der klassischen Lehre 10x30sek als reines Schnelligkeitstraining dargestellt werden, ist meiner Erfahrung und Kenntnis nach überholt. Dafür gibt es inzwischen zu viele Studien, die den Effekt dieser Trainings auf die Ausdauerleistungsfähigkeit belegen (ganz zu schweigen von Weltklasseathleten, die ihr Training sehr viel stärker polarisieren als früher).
Demzufolge teile ich auch diese Aussage nicht:
Zitat:
Zitat von trithos
Daher kann 10 x 30 sek für einen Ausdauersportler nie "All Out" sein - in dem Sinn nämlich, dass für den Ausdauersportler "All Out" bedeutet, dass er an die Grenzen seiner Ausdauerleistungsfähigkeit kommt.
Denn die Grenze der "Ausdauerleistungsfähigkeit" ist weder in 4- noch in 8minütigen Intervallen erreichbar und kann daher auch nicht in diesen abgebildet werden.
Zumal die Definition der Ausdauerleistungsfähigkeit dann eine subjektive wäre und somit keine allgemein gültige.
Was sich im Übrigen auch daran zeigt, dass in die Ausdauerleistungsfähigkeit eine Vielzahl von unterschiedlichen Aspekten einfließt, diese also nicht klar definiert ist.
Ich halte daher eine Beschreibung der Zielintensität über Prozentzahlen der maximal möglichen Belastungsintensität innerhalb eines je nach Athlet und dessen Zielsetzung unterschiedlich zu bestimmenden Belastungszeitraums für sinnvoller und vor allem: praktikabler.
Man muss, wie gesagt den Gesamtzusammenhang sehen.
Ich persönlich finde 5x1000m für einen 10er oder HM absolut ungeeignet. 10-12 Wdh dürfen da schon angepeilt werden. Pause rd. 2-3min, Geschwindigkeit 10k Rennspeed, max. 5s schneller.
Macht man weniger Wdh, muss man diese natürlich schneller machen um eine Wirkung zu erzielen (die dann aber in einem anderen Bereich stattfindet).
Auch könnte man mal 4x2000m oder 3x3000m anpeilen im 10er Speed mit 5min Pause.
Wesentlich wichtiger dürfte gerade für die Unerfahrenen aber ein ordentlicher TDL sein. Einfach um ein Gefühl zu entwickeln, wie sich eine hohe Leistung auch auf Dauer anfühlt und wie man damit umgeht.
Auch lernt man dabei viel übers Pacing und darüber, wie man mit bestimmten Gefühlen umgeht.
Ein sehr guter HM Läufer sagte mal zu mir, dass zu kurze IVs in seinen Augen zwar schön und gut seien, aber über so kurze Distanzen mit Pause könnte er sich immer irgendwie durch-ekeln, was bei einem TDL zB nicht funktioniert.
Also auch ruhig vielleicht mal was ausprobieren. Ich lauf da zB gerne auch mal nen progressiven 10er, wo ich dann auf der zweiten Hälfte versuch die Zielgeschwindigkeit zu rennen (nach lockerem Beginn). Mit fortschreitender Zeit dann auch mal nen 15er nach dem selben Muster. Manchmal hab ich dann auch versucht den letzten KM nochmal ne Schippe draufzulegen.
Ich will hier gar nicht in das Grundsätzliche der Sportwissenschaft eintauchen, nur so viel:
Dass in der klassischen Lehre 10x30sek als reines Schnelligkeitstraining dargestellt werden, ist meiner Erfahrung und Kenntnis nach überholt. Dafür gibt es inzwischen zu viele Studien, die den Effekt dieser Trainings auf die Ausdauerleistungsfähigkeit belegen (ganz zu schweigen von Weltklasseathleten, die ihr Training sehr viel stärker polarisieren als früher).
Demzufolge teile ich auch diese Aussage nicht:
Denn die Grenze der "Ausdauerleistungsfähigkeit" ist weder in 4- noch in 8minütigen Intervallen erreichbar und kann daher auch nicht in diesen abgebildet werden.
Zumal die Definition der Ausdauerleistungsfähigkeit dann eine subjektive wäre und somit keine allgemein gültige.
Was sich im Übrigen auch daran zeigt, dass in die Ausdauerleistungsfähigkeit eine Vielzahl von unterschiedlichen Aspekten einfließt, diese also nicht klar definiert ist.
Ich halte daher eine Beschreibung der Zielintensität über Prozentzahlen der maximal möglichen Belastungsintensität über einen je nach Athlet und dessen Zielsetzung unterschiedlich zu bestimmenden Zeitraum für sinnvoller und vor allem: praktikabler.
Gruß: Michel
Hallo Michel,
bei allem Respekt, wir können uns gerne auf einem Trainingswissenschaftlichen Kongress über allgemeingültige Begriffsdefinitionen unterhalten. Das ist aber wohl kein Thema für ein solches Forum.
Festhalten möchte ich aber schon, dass ich es in diesem Forum nicht für praktikabel halte, praxisbezogene Tipps hochwissenschaftlich zu zerpflücken. Ich kann auch jedem einzelnen meiner eigenen Tipps selbst widersprechen, indem ich nicht nur die Argumente nenne, die dafür sprechen, sondern auch die, die dagegen sprechen. Für jeden Experten, der eine Meinung hat, finde ich sofort einen, der anderer Meinung ist.
Das kann aber wohl nicht heißen, dass wir hier nur sagen: macht´s was wollt´s, es ist eh jeder Körper anders und nicht mal die Experten sind sich einig. Der Expertenstreit soll ruhig toben. Hier würde ich mich aber wirklich auf anwendbare Tipps beschränken, und nicht böse sein, das ist keiner:
"Ich halte daher eine Beschreibung der Zielintensität über Prozentzahlen der maximal möglichen Belastungsintensität über einen je nach Athlet und dessen Zielsetzung unterschiedlich zu bestimmenden Zeitraum für sinnvoller und vor allem: praktikabler."
@ captain hook: Danke. Intuitiv hätte ich in eine ähnliche Richtung gedacht. Denn tatsächlich ist mein größtes Problem wohl, die höhere Leistung über eine längere Zeit durchzuhalten. Würdest Du denn an meiner Stelle (mit Ziel der Verbesserung von 10km- und HM-Zeit) gar keine kürzeren (<1000) Intervalle laufen? Ich trainiere nicht auf einen bestimmten WK hin, sondern starte ab und zu, wenn es mal zeitlich/gesundheitlich/motivationstechnisch passt.
Mir ist klar, dass einige es lächerlich finden, wenn jemand in meiner Leistungsklasse überhaupt Intervalle trainiert. Ich muss allerdings sagen, dass ich erst dadurch schneller geworden bin. Auch weil die Kontrolle durch die Uhr mir hilft, die Komfortzone zu verlassen. Und ausserdem macht es einfach Spass - auch wenn ich in einem Tempo über die Bahn juckele, in dem viele hier einen ganzen Marathon laufen.
Ich hatte den Satz noch korrigiert, damit er evtl. ein bißerl verständlicher wird: "Ich halte daher eine Beschreibung der Zielintensität über Prozentzahlen der maximal möglichen Belastungsintensität innerhalb eines je nach Athlet und dessen Zielsetzung unterschiedlich zu bestimmenden Belastungszeitraums für sinnvoller und vor allem: praktikabler."
Soll eigentlich ganz simpel heißen:
Je nach Athlet und Zielsetzung nehme ich eine Referenzstrecke (das können 400m genauso wie 10km sein), die dieser im maximalen Tempo absolviert hat und leite davon die üblichen prozentualen Abstufungen ab, die dann eine ungefähren Anhaltspunkt für die Belastung/Geschwindigkeit in den hier im Thread erwähnten Intervallen geben.
Also nix Neues.
Ich hatte das lediglich erwähnt, weil es für die quantitative Bestimmung der Ausdauerleistungsfähigkeit nicht EINE Formel gibt (zumindest kenne ich keine UMFASSENDE und Laktat oder VO2Max z. B. beschreiben nur einen Teil der Ausdauerleistungsfähigkeit).
Ansonsten sehe ich es halt tatsächlich so, dass es viele Wege gibt, die nach Rom führen - und jeder Sportler muss für sich herausfinden, welcher davon für ihn am besten funktioniert.
Geändert von dickermichel (27.10.2014 um 13:32 Uhr).
Grund: Missverständliche Ausdrucksweise
Wenn Du davon profitierst wenn Du die Zeiten bei den IVs nehmen kannst, wenn Dich das motiviert und antreibt, dann scheint das ein guter Weg für Dich zu sein.
Ich bin auch so ein Typ. Ich mag Zeiten, Wattwerte und Geschwindigkeiten. Ich kann mich super an sowas hochziehen, gegen mich selber antreten und mich pushen.
Grundsätlich würde ich glaube ich versuchen einen ordentlichen und dem Ziel angemessenen Umfang zu erreichen. Für einen HM können das schon mal 70-80km die Woche sein. Das ist dann auch ne Masse, wo man mit arbeiten kann. Wo man ne Chance hat einen längeren Lauf, einen TDL und einmal schnellere IVs unterzubringen.
Grundsätzlich ist ja 10k und HM beides stark abhängig von der Leistung an der Schwelle. Die kann man verbessern, wenn man seine Ausdauer verbessert (durch L&L) und wenn man diesen Bereich "umspült". Also knapp darunter/daran läuft (wie beim TDL) oder etwas darüber, wie zB bei IVs.
Ansonsten würde ich mal versuchen die 1000er durch 3-4x 2000m zu ersetzen. Nach 3 Wochen würde ich dann ggf wieder zu den 1000er wechseln und mal sehen, ob sich was geändert hat. Die meisten grillen sich bei den 1000er zu sehr und können dann nicht gleichmäßig durchziehen. Manchmal wird das besser, wenn man eine Spur langsamer mit etwas mehr Umfang "vorarbeitet".
Auf lockere DLs hinten drauf würde ich eigentlich jedem empfehlen einfach mal 3 lockere Steigerungsläufe draufzupacken. Ganz einfach ohne zusätzlichen Zeitaufwand zu erledigen und in meinen Augen sehr sehr wirkungsvoll.