Alles Gute,
ich hatte vor nun 18 Monaten auch eine schwere Verletzung und habe daraus Erkenntnisse gezogen:
- selbst ist der Patient in der Reha, da musst du verschiedenen Leuten zuhören und selbst herausfinden was geht. Immer darauf achten ruhig zu bleiben und NICHT zu überlasten
- jeder ist anders, d.h. es kann bei dir schneller gehen als bei anderen, aber auch länger dauern, wichtig ist, dass du immer dran bleibst
- es geht mehr als man denkt, aber es dauert
Gute Genesung, die notwendige positive Einstellung hast du
Es freut mich sehr, dass du mental so kraftvoll und positiv bist!
Meine Erfahrung mit Verletzungen ist:
Ärzte können die zukünftigen Heilungschancen nur sehr schlecht abschätzen,
und sie unterschätzen meistens
1. die Möglichkeiten eines Sportlers in sich hineinzuhorchen und so die Dosis von Übungen zu steuern
2. die Kreativität eines Sportlers Übungen so zu varieren, dass diese am besten helfen
3. die Gewissenhaftigkeit von Sportlern (besonders Triathleten ) Übungen konsequent über einen sehr langen Zeitraum durchzuführen.
4. die Fähigkeit auch mit kleinen Fortschritten zufrieden zu sein, und damit nicht "zu überpacen".
Oje! Das tut mir echt leid, was dir passiert ist.
Hier im Schwarzwald ist Anfang Juni ein Radler beim Bergauffahren!!! in der Kurve von einem Reisebus überrollt worden. Bei dem ist echt alles im A*** . Der liegt hier bei uns in der Klinik seitdem mit einem künstlichen Darmausgang! rum und wird alle Nase lang ein Stück weiter zurechtgeflickt (irgendwann soll der Ausgang auch wier rückverlegt werden).
Ich würde mir an deiner Stelle (das würde mir auch schwer fallen!!) nicht so viel Gedanken über Triathlon machen, sondern dass du wieder in einen Zustand kommst der alltagstauglich ist. Ales andere ist im Zweifelsfall nicht so wichtig bzw. kann durch Fokus auf andere Sportart ausgeglichen werden.
Ansonsten rate ich allen Sportkollegen dazu im Strassenverkehr immer vom Schlimmsten auszugehen und sich auf nichts und niemanden zu verlassen, ausser auf sich selbst. Und auch das hilft nicht, wenn man von einem Volltrottel von hintern überfahren wird.
Ich wünsche dir gute Besserung und eine komplikationslose Wundheilung
Zur 15kg-Beinbelastung: Es gibt übrigens einen Feder-Sensor, den man unter die Ferse im Schuh legen kann, und der ein Signal gibt, wenn man mehr als 15kg (=ca. Beingewicht) auf der Ferse belastet. Die Krankengymnasten kennen das z.T. nicht, weil diese Feder die Kasse nicht bezahlt.
auch von mir aus dem Rheinland die Besten Genesungswünsche
Ich hoffe du bleibst mental stark. Dann wird das wieder.
Ein Bekannter hatte einen ähnlichen Unfall wie du. Er hatte allerdings schon das Hawaii Ticket in der Tasche und konnte dann von zu Hause das Rennen beobachten ... Er macht zwar jetzt kein Triahtlon mehr, aber die 5k kann er wieder unter 19min laufen.
Ich hoffe du bekommst das auch wieder schnellstens hin.
Auch von meiner Seite aus beste Genesungswünsche. So etwas braucht kein Mensch. Ich bewundere auch Deinen trockenen Humor, der wird Dir sicherlich helfen.
Ist seitens des Krankenhaus Sozialdienstes eine stationäre AGM (anschlussgesundheitsmaßnahme) in die Wege geleitet? Eine AGM entspricht einer AHB, beginnt aber nicht im unmittelbaren Anschluss an den stationären Aufenthalt.
Finanziert wird die 3-6-wöchige Maßnahme von der Deutschen Rentenversicherung, die sich aber in deinem Fall natürlich das Geld vom Unfallverursacher zurückholt, so wie auch alle ärzltich verordneten Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Unfall die gegnerische Haftpflicht übernehmen muss. Du solltest dir möglichst nichts an Physiotherapie einfach so dazu kaufen, da es dann für deinen Anwalt schwierig wird, die medizinische notwendigkeit der therapie zu belegen. Lass dir wenn das Kassenbudget ausgeschöpft ist, wenigstens Privatrezepte ausstellen. Für die musst du zwar dann die Kosten vorstrecken, aber dein Anwalt tut sich wesentlich leichter mit einer ärztlichen Verordnung diese Kosten zurückzufordern.
Auf die stationäre Reha-Maßnahme hast du bei deiner Diagnose Anspruch (solltest dich auch nicht abwimmeln lassen, auch wenn es dem antragstellenden Sozialfdienst Arbeit macht) und es macht auch medizinisch Sinn, weil man in einer AHB-Klinik mit den kurzen Wegen und den dort konzentriert vorhandenen spezialisierten Therapeuten eine wesentlich höher Behandlungsqualität gewährleisten kann.
Beginnen sollte die maßnahme aber erst in der aufbelastungsphase also frühestens 6-8 wochen nach der Osteosynsthese, wenn du mit etwas mehr Gewicht auf das Bein treten darfst.
in die Wege geleitet werden muss eine AGM aber jetzt, da qualtiativ gute Kliniken entsprechende Wartelisten haben.
Gute Besserung und einen optimalen Genesungsverlauf!
Vielleicht lässt sich zu deiner Ablenkung hier ja einen privaten Buch-Verleih organisieren
Es haben hier sicher viele interessante Bücher zuhause, die nicht nur den Massenmarkt abdecken. Oder du legst dir einen neumodischen eBook-Reader zu und durchforstest das INet nach legalen Büchern.
Bei alternativem Beschäftigungsbedarf findet sich hier sicher das eine oder andere hilfsbereite Mitglied.