Vielleicht müssen wir den Schutzgedanken jedoch erweitern und auch seelische Beeinflussung kritisch hinterfragen. Und zwar bezüglich aller Ideologien wie Islamismus, Katholizismus, Kapitalismus, Kommunismus, Nationalismus und so weiter. Alle diese "Ismen" haben bei Kindern, die sich mit diesen Dingen nicht kritisch auseinandersetzen können, nichts verloren.
Gute Idee. Das machen wir dann in einem zweiten Schritt.
Zitat:
Zitat von silbermond
Dafür das es eine Woche nach dem Urteil des Gerichtes gebraucht hata hier diskutiert zu werden, kann es nicht sonderlich wichtig sein.
Ich wollte das eigentlich schon zum Urteil gemacht haben, hab aber nochmal geguckt, was danach so passiert. Und mit Blick auf Post Nr 14 hat wohl manch einer das Thema für zu heikel gehalten.
Zitat:
Zitat von Willi
Und der Versuch, Menschen jahrtausendealte Tradition mit Gewalt auszutreiben hat in Deutschland traurige Tradition - es gab eine Zeit, wo man dies mit gelben Sternen an der Jacke praktiziert hat.
Post Nr 14 mit dem ersten Bezug zum Holocaust. Nicht schlecht...
Zitat:
Zitat von qbz
Eine Änderung der Einstellungen der Eltern zugunsten des Kindesrechtes ist halt vermutlich nicht über den Weg der Bestrafung zu erreichen, nach Meinung der meisten Fachleute.
-qbz
So wird es sein. Nichts desto trotz finde ich es richtig, formal den Weg zu weisen.
Zitat:
Zitat von tri-guy1
Ich sehe eben bei der Beschneidung neben der Dimension der Körperverletzung, die religiöse Selbstbestimmung. Somit würde ich die Beschneidung von Kleinkindern gemeinsam mit der Taufe zur Debatte stellen.
Interessanter Aspekt. Wobei ich da schon noch einen qualitativen Unterschied zwischen mit Wasser bespritzen und Beschneiden sehe.
Zitat:
Zitat von qbz
Ich würde mir aber vor allem von den geeigneten Stellen viel mehr Information, Aufklärung und Beratung der Eltern wünschen und eine aktivere Zusammenarbeit mit denjenigen Moslems, welche ihren Jungs die Entscheidung ab 14-16 selbst überlassen.
-qbz
Das sehe ich auch so. Die Ausübung des Glaubens wird von einer Verschiebung der Beschneidung meiner Meinung nach in keinster Weise behindert oder unterbunden.
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One week without training makes one weak.
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Im Endeffekt geht es doch um was anderes: Das Bestimmungsrecht über Kinder - wer entscheidet über das Wohl des Kindes? Die Eltern oder der Staat?
Zuerst war es ganz klar so, dass die Eltern ohne wenn und aber für das Kindeswohl verantwortlich sind und der Staat nur Exzess-Schutz betrieb. Der erste Schritt von dem Prinzip weg war die Einführung der Schulpflicht - da hat der Staat gesagt: Wir wissen es besser als die Eltern.
Der nächste Schritt ist derzeit am Horizont - Pflicht zur Ganztagsschule und Kindergarten/Kita-Pflicht. Die häufigste Begründung für das ist das Kindeswohl. Man traut es den Eltern nicht zu, alleine für das Wohlergehen der Kinder zu sorgen.
Genauso ist es mit der Beschneidung (die ich als Laie eher von der Schwere des Eingriffs eher beim Ohrlochstechen als bei der oben erwähnten Mandel-OP einordne) - die Eltern finden, dass ihrem Kind eine religiöse Erziehung angedeihen soll und möchten, dass das Kind in die Gesellschaft der Gläubigen aufgenommen wird. Ganz plump gesagt: Mädchen kriegen dann ein Kopftuch und Jungs die Vorhaut ab.
Was ist nun besser für das Kind? In der Gemeinschaft der Gläubigen integriert zu sein oder der 100%ige Schutz der körperlichen Integrität? Ich weiß es nicht. Wer von Euch war mal bei einer traditionellen (!) jüdischen Säuglingsbeschneidung dabei? Viel mehr als bei einer christlichen Taufe schreit das Baby da auch nicht. Bin aber wie gesagt auch kein Mediziner.
Für mich persönlich ist das alles religiöse Brimbamborium und ich käme auch nicht im Leben auf die Idee, meinem Kind zwangsweise Ohrlöcher zu stechen, ... aber ich bin stark dafür, dass dies nicht der Staat sondern die Eltern entscheiden sollten.
Wenn ich es mal übertrage, dann füge ich meinem Kind auch bewusst Schmerzen zu und setze es einem Risiko mit Fieber etc aus: Durch Impfung. Ich finde impfen wichtig und denke, dass es das beste für mein Kind ist.
Wenn ich der Überzeugung bin, dass Gott mein Kind ohne Vorhaut lieber hat, dann würde ich das Vorhautabsäbeln auch für das geringere Übel halten.
Ob ich nun nachvollziehen kann, dass es Götter gibt, die auf Vorhäute scharf sind, steht auf nem anderen Blatt. Es gibt genug Eltern die meine Sichtweise auf Kindeswohldinge auch nicht teilen. Daher plädiere ich auf Exzessschutz und nicht auf ein staatliches Rundumsorglos-Paket - es gibt im Bereich Kindeswohl dringendere Baustellen.
Es ändert aber nichts daran, dass es ein Eingriff aus religiösen Gründen ist, der aus medizinischer Sicht nicht nötig ist.
Du darfst vom Gesetzt nicht hergehen und Unterschiede bei den Geschlechtern machen.
Warum darf man nicht diskutieren, dass es ja die Möglichkeit gibt eine Beschneidung zu machen, wenn die Jungs volljährig sind ?
Leider wird nur vorgegeben, das es der religiöse Grund sei. Das es dabei um Machtausübung geht ist klar ersichtlich. Auch klar ist, dass dieses schlimme Ritual mit einem Bildungsgefälle zusammen hängt.
Zum Hauptthema: Das unsrige Grundgesetz ist wirklich das einzige worauf man in Deutschland (ohne gleich wieder blöd angemacht zu werden) stolz sein kann. Es wird von vielen Nationen bewundert. Ich finde daher die Förderung der freien Religionsausübung, die sich an das Grundgesetz hält, als den einzig gangbaren Weg. Dadurch würde ein solches Gesetz gar nicht erst notwendig werden und die Frage nach Beschneidung, egal ob Junge oder Mädchen gar nicht erst aufkommen lassen.
Weiß einer, wie die Religionen gegenüber liberalste Nation auf der Erde, die USA mit dem Thema Beschneidungen umgeht?
Leider wird nur vorgegeben, das es der religiöse Grund sei. Das es dabei um Machtausübung geht ist klar ersichtlich. Auch klar ist, dass dieses schlimme Ritual mit einem Bildungsgefälle zusammen hängt.
Eine sehr steile Behauptung.
Zitat:
Zum Hauptthema: Das unsrige Grundgesetz ist wirklich das einzige worauf man in Deutschland (ohne gleich wieder blöd angemacht zu werden) stolz sein kann. Es wird von vielen Nationen bewundert. Ich finde daher die Förderung der freien Religionsausübung, die sich an das Grundgesetz hält, als den einzig gangbaren Weg. Dadurch würde ein solches Gesetz und die Frage nach Beschneidung, egal ob Junge oder Mädchen gar nicht erst aufkommen lassen.
Religionsfreiheit ist elementarer Teil unseres hochgelobten Grundgesetzes. Es gibt in Deutschland meiner Meinung nach nicht zu viel sondern zu wenig Religionsfreiheit (unter anderem auch die "Freiheit von Religion"). Unser Staat ist in weiten Zügen nicht säkular und genau das spüren wir auch in dieser Diskussion. Was die Christen machen ist ok, was die Juden machen wird unter den Teppich gekehrt und was die Moslems machen ist Teufelswerk.
Zitat:
Weiß einer, wie die Religionen gegenüber liberalste Nation auf der Erde, die USA mit dem Thema Beschneidungen umgeht?
Da sind auch sehr viele Beschneidungen, hängt aber von den Bevölkerungsgruppen ab. Es gibt wohl Jahrgänge, in denen die Mehrzahl der Männer beschnitten ist.
Religionsfreiheit ist elementarer Teil unseres hochgelobten Grundgesetzes. Es gibt in Deutschland meiner Meinung nach nicht zu viel sondern zu wenig Religionsfreiheit (unter anderem auch die "Freiheit von Religion"). Unser Staat ist in weiten Zügen nicht säkular und genau das spüren wir auch in dieser Diskussion.
Und das Thema Beschneidung ist ein Baustein auf dem Weg zur Religionsfreiheit.
Mir dreht es sich ja nicht um Verbannung von Religion, sondern um Wahlmöglichkeiten, wenn man alt genug ist, selbst zu wählen und darum, dass ich das Recht auf körperliche Unversehrtheit Minderjähriger höher schätze als die Ausübung von religiösen Riten und den Staat dort in der Pflicht sehe.
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Es ändert aber nichts daran, dass es ein Eingriff aus religiösen Gründen ist, der aus medizinischer Sicht nicht nötig ist.
Hab ich das behauptet?
Zitat:
Zitat von Statler
Du darfst vom Gesetzt nicht hergehen und Unterschiede bei den Geschlechtern machen.
Sicher darf ich / man das. Art. 3 GG läßt eine differenzierte BEGRÜNDETE Betrachtung sehr wohl zu und Gründe gibt es wie ausgeführt hier. Das ist auch offensichtlich. So sind z.B. Differenzierungen aufgrund von Behinderungen grundsätzlich nicht zulässig, es sei denn, sie sind begründet. Dass Blinde keinen Führerschein bekommen, dürfte trotzdem nachvollziehbar sein.
Zitat:
Zitat von Statler
Warum darf man nicht diskutieren, dass es ja die Möglichkeit gibt eine Beschneidung zu machen, wenn die Jungs volljährig sind ?
Sorry, lies mein Posting, ich hab geschrieben, dass man die "Beschneidung" / Verstümmelung von Mädchen nicht diskutieren kann. Gegen die Diskussion bei Jungs hab ich nix.