Ich finde auch kein moralisches Argument für den Fleischkonsum....
Es ist ja nicht das Töten an sich welches unmoralisch ist, sondern prinzipiell das Leid, was zusätzlich den Tieren noch angetan wird. (Haltung, Medikamente, Transporte, Angst).
Zusätzlich noch die Menge, die das Tier isst, und welches dann (grob verallgemeinert gesprochen) als Schlachtabfall weggeworfen wird.
Das war für mich der Auslöser Vegetarier zu werden.
Und ja, Pflanzen töte ich auch. Das ist der Selbsterhaltungstrieb. Wie beim Löwen die Gazelle. Das hat mit Moral dann wieder nichts zu tun.
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Ich will nicht perfekt sein, sondern glücklich.
Die Frage, ob es moralisch vertretbar sei Tiere zu essen ist untrennbar mit der Frage verbunden, ob es moralisch vertretbar ist, sich selbst eine artgerechte Ernährung zu verwehren, die unbestritten im Laufe der Evolution zu einem nicht unwesentlichen Teil aus tierischen Quellen besteht und nur so eine optimale Versorgung mit allen essentiellen Nährstoffen gewährleistet. Das ist m.E. die Antwort auf RunningNerds Ausgangsfrage: Es geht um die moralische Pflicht der Selbstfürsorge und der Selbstachtung, indem man seinem Körper (und Geist) das gibt, was er zu einem langen und gesunden Leben braucht.
Abgesehen davon wär die "Menschwerdung" ohne den Konsum tierischer Nahrungsquellen als solche nicht denkbar gewesen - wo soll hier also das grundsätzliche moralische Dilemma sein, wenn man sich seiner Art gemäß ernährt und dies eben auch Fleischkonsum einschließt?
Ich führe als Mangelrisiken lediglich die Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA, Vitamin B12 und Eisen an, die auch von überzeugtesten Vegetariern normalerweise als kritisch anerkannt werden, wenn man sich ohne tierische Lebensmittel ernährt. Die Frage, ob zB B12 evtl durch bestimmte Symbionten im Dickdarm verfügbar gemacht werden könnte, ist wissenschaftlich noch nicht abschließend geklärt. Die Praxis der "íntelligenten" Kombination von pflanzlichen Proteinen verschiedener Quellen kann erst seit dem Neolithikum realisiert werden - ein klarer Beleg dafür, dass Vegetarismus auch aus dieser Sicht über eine Zeitspanne von 95% der menschlichen Evolution unmöglich als Dauerernährung hat stattfinden können. Und in der Tat ist kein einziges Naturvolk bis in unsere Zeit bekannt, das sich völlig vegetarisch ernährt hätte.
Die wesentlich gewichtigere Frage ist m.E. wie die Tiere gehalten werden, deren "Produkte" und deren Fleisch wir verzehren und zwar nicht nur in Hinblick auf deren Lebensqualität, sondern auch in Hinblick auf unsere eigene Gesundheit.
Eine Rückkehr zu reinem Jäger&Sammler-Dasein, was einem Verhältnis von "Jäger Mensch"- Beute moralisch in etwa gleich kommt wie das bei einem Raubtier im Verhältnis zu seiner Beute der Fall ist, ist angesichts der blosen Zahl der Weltbevölkerung illusorisch. Der (vermeintliche) Rückschritt vom Menschen als Herr über die Natur, der dieser seiner eigenen Einschätzung nach durch Technik entrückt ist, zum Menschen als integraler Teil der Natur, zu der er de facto gehört, würde die Frage, ob es moralisch zu rechtfertigen sei, wahrscheinlich recht schnell als Luxusproblem zivilisatorisch verweichlichter Postmodernisten entlarven, wenn der Hunger nur groß genug wird.
Ich meine, jeder sollte das für sich selbst entscheiden, wie er es mit dem Konsum tierischer Lebensmittel hält. Weder sollte ein Fleischesser einen Vegetarier zu zwingen versuchen, sich in seinem eigenen Interesse rational zu verhalten, noch sollte ein Vegetarier mit der zeitgeistig gestylten Moralinkeule auf den Fleischesser eindreschen (was aber in meiner Wahrnehmung deutlich häufiger geschieht). Was ein Fleischesser allerdinsg auf jeden Fall als moralische Frage betrachten sollte, ist wie gesagt die Art der Haltung, Aufzucht und Ernährung der Tiere und ihrer Produkte, die er verspeist. Dies sollte stets mit Respekt, Achtung und Dankbarkeit dem Tier gegenüber erfolgen. Dazu gehört m.E. auch, dass man den Fleischkonsum auf maximal 30% von der Telleroptik beschränkt und dass man den Einkauf so bemisst, dass man nichts wegwerfen muss.
Es lebe der gute alte Gutmensch...dann sind wir hier ja auch bald wieder beim rauchen
Ich esse Fleisch weil es mir schmeckt, mir im Moment beim Abnehmen hilft und weil es BILLIG ist.
Und zwar genau das vom Discounter weil ich mir schlichtweg das teure vom Biobauern nicht leisten kann, hab ich früher gemacht als ich noch die Mittel hatte...
Im Moment esse ich 3-4 kg die Woche.
Die Massentierhaltung ist mir auch ein Greuel und Sauerei, hab bei manchen dieser Filme über den Transport hierzulande und die Essgepflogenheiten der Asiaten geheult.
Aber ich muss sehen das ich irgendwie über den Monat komme und bei Schweinegulasch für 2,99 oder Nacken für 3,29 im Angebot pro Kilo schaffe ich das eben.
Hab früher auch viel geangelt und die Fische selber gegessen.
Nur mein Senf..
Kann mich mal jemand aufklären was Moral ist, wer die definiert, und auf welche Moral wir uns beziehen? Die heutige, die von vor 1000 Jahren, oder diejenige die in 100 Jahren gilt.
Ein Gedanke kam mir zum Thema "Achtung vor Lebewesen", "Achtung vor Tieren":
Wenn jemand aus diesem Grund kein Tier töten mag, um ihn zu essen, kann ich aktzeptieren, wenn auch nicht nachvollziehn. Aber: haben solche Leute auch Haustiere? Wie ernähren sie ihren Hund/Katze? Müssen sich aus Achtung vor dem Leben diese Raubtiere auch vegetarisch ernähren, oder manifestiert man die Achtung vor diesen speziellen Tieren, in dem man ihnen sehr wohl Chappi und Whiskas kauft, weil es ja Raubtiere sind? (eigene fleischhaltige Essensreste gibt es ja nicht). Dafür werden aber dann doch andere Tiere getötet. Dann kann ich diese aber auch selber essen, oder?
Für mich ist das eine moralische Zwickmühle, außer man verzichtet auch auf jegliche Haustierhaltung. Oder gibt es andere Lösungen?
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)
Ein Gedanke kam mir zum Thema "Achtung vor Lebewesen", "Achtung vor Tieren":
Wenn jemand aus diesem Grund kein Tier töten mag, um ihn zu essen, kann ich aktzeptieren, wenn auch nicht nachvollziehn. Aber: haben solche Leute auch Haustiere? Wie ernähren sie ihren Hund/Katze? Müssen sich aus Achtung vor dem Leben diese Raubtiere auch vegetarisch ernähren, oder manifestiert man die Achtung vor diesen speziellen Tieren, in dem man ihnen sehr wohl Chappi und Whiskas kauft, weil es ja Raubtiere sind? (eigene fleischhaltige Essensreste gibt es ja nicht). Dafür werden aber dann doch andere Tiere getötet. Dann kann ich diese aber auch selber essen, oder?
Für mich ist das eine moralische Zwickmühle, außer man verzichtet auch auf jegliche Haustierhaltung. Oder gibt es andere Lösungen?
Sehr gutes Argument! Könnte man erweitern, warum man Hunden und Katzen mitunter gekochte/erhitze Konservennahrung verabreicht obwohl dies nicht artgerecht ist. Führt aber ins OT...