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Zitat von werner
...wäre eine Scheibenbremse am Crosser technisch die beste Lösung.
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Nee, eben nicht.
Die Scheibenbremse ist am Crosser vollkommen overdosed.
Am MTB ist die Radaufstandsfläche (und die Verzahnungsfläche mit dem Boden), auf der man die Bremskraft übertragen kann, um ein Vielfaches grösser als am Crosser.
Bei dem genügt wirklich bereits die gut eingestellte Cantibremse, um das Rad zu blockieren.
So gesehen wär ne Disc vollkommener Schmarrn, da unnütze Vorteile zunächst erstmal mit deutlichem Mehrgewicht erkauft würden.
Dass das Ding das Nonplusultra wär, behaupten nur immer die, die das Gerät auf der Strasse spazierenfahren und bergab die Eisen zum Glühen bringen...
Wobei: geiler iss natürlich schon, wenngleich auch an der Gabel ein ganz anderer Bauaufwand erforderlich ist, um die benötigte Stabilität ohne Vibrationen aufzubringen.
Das Eigenleben der Cantis ist eigentlich der einzige Grund, weswegen sie nicht so klasse sind: durch die Verzögerung biegt sich die Gabel ein wenig nach hinten, wodurch der Bremszug sich etwas stärker spannt (iss ja oben am Steuersatz eingehängt) und die Bremse etwas zuzieht, was sich der Dosierung des Fahrers entzieht.
Die Begründung jener, die dennoch darauf schwören, würde mich wirklich interessieren.
Wenn ich mich nicht vollkommen täusche, ist Elmar Schrauth auch recht angetan von Mini-V und der ist einer der wenigen, denen ich den Blick übern Tellerrand zutraue.
Mini-V dagegen (wie allg. V-Brakes) stützen sich gegenseitig an den Schenkeln ab, machen jedoch die Einstellung etwas heikler wie einige hier schon richtig bemerkt haben, und schleifen tendenziell eher, wenn Dreck oder Nässe im Spiel ist.
Zitat:
Zitat von Lui
Irgendwie komisch, daß Ex-Weltmeister oder andere, die Jahrzehnte Erfahrung haben alle Unrecht haben.
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Nee, iss völlig normal.
Die unterliegen irgendwann alle nem gewissen Altersstarrsinn und kriegen derweil nix bis nur wenig von den Segnungen der Neuzeit mit.
Wir hatten früher so nen Typen bei den Prüfungen dabei, der hat, während die Delinquienten an ihren Aufgaben bastelten lauthals drüber referiert, dass er neulich ne Schaltung von Shimano gehabt hätte, bei der "einer die Feder andersrum eingehängt hatte" und die deswegen andersrum funktionierte (er meinte eines der inversen Schaltwerke, die es zu diesem zeitpunkt schon ziemlich lange gab).
Wir hatten ein wenig Argumentationsprobleme, als einer der Prüflinge später fragte, wie so einer (ua. Inhaber eines Fahrradgeschäfts, Innungsobermeister und Zweiradsachverständiger...) zu so nem Posten als
Prüfungsbeisitzer bei Gesellenprüfungen käme.
Ich habs an anderer Stelle schon mehrfach geschrieben: Jungs, die ihre Reputation alleine aus ner Vergangenheit als Radsportler oder nem Job als Schreiber fürn Fahrradheftchen beziehen, nehm ich erstmal gar nix ab. Dazu kenn ich einfach zu viele Flachzangen aus deren Reihen, lese und erlebe genug, um mich zunehmend in dieser Haltung bestärkt zu fühlen und zu wenig, um diese Meinung zu ändern.
Womit ich nicht gesagt haben will, dass nicht auch hier Aunsahmen die Regel bestätigen könnten.