Zitat:
Zitat von LidlRacer
Entweder liegt es an meinem schlechten Gedächtnis, oder ich habe noch nie davon gehört.
Quellen?
Namen?
|
Die Verbindung Leder/Boelts duerfte ja jedem bekannt sein und jeder weiss wo Hundertmarck vorher gefahren ist.
http://www.triathlon.de/newsarchiv/2..._unterwegs.php Und da gibt’s ja auch ein Bild mit jenen, die er spaeter mal irgendwie vergessen hat je gekannt zu haben.
http://www.interpool.tv/index.php?op...1&limitstart=0
Und da war Lothar Heinrich bei bei Tridubai offiziell Mannschaftsarzt. Wer fuhr denn da so alles mit? Und so ginge es dann weiter, wenn man ein bisschen tiefer bohrt.
Das hatten wir doch aber schonmal und das heisst natuerlich alles noch immer nichts und noch weniger beweist es irgendwas, zumindest nicht mehr als es die Vermutungen bei den Hawaiidamen tun. Denn mit den Freiburgern haben ja viele was zu tun gehabt, die ich z.T. auch persoehnlich kenne und nun nicht unbedingt zu den Schwerstverdaechtigen zaehlen wuerde.
Aber wenn denn eine durchaus erstaunliche Leistungssteigerung einer Dame in Hawaii auch ohne weiteres Hintergrundwissen schon eine Diskussion ueber Doping wert ist und die Spanier so schlimm, dann waerens ein paar andere Details aus Innerdeutschland wohl auch. Da gibt’s ja bei naeherem Hinsehen ja durchaus auch ein paar gleichwertige Anhaltspunkte, die einen zumindest auch die Stirne runzeln lassen koennten. Und nur darum geht’s, mir zumindest.
Denn was passiert denn schlussendlich wenn man den Zwist so gefuehrt zu Ende denkt? Die Spanier zeigen doch zurecht zurueck auf den bei uns ebenfalls unaufgearbeiteten Freiburgskandal (unter dem vor allem jene leiden, die da ueberhaupt nichts zu verbergen haben, moeglicherweise eben die betreffenden Triathleten) und andere von Deutschen verdaechtigte Athleten/-innen auf Kraft, den dubiosen Fall Schumacher, Leder, usw. Und was ist denn dann gewonnen? Glaubwuerdigkeit? Auf welcher Seite denn?
Vielleicht daemmerts ja frueher oder spaeter dem einen oder anderen, dass man im Glashaus nicht mit Steinen werfen sollte, sondern vielleicht, wenn man denn schon meint ueberall rumstochern zu muessen, besser mal auch im eigenen Vorgarten das Unkraut zu beseitigten versucht. Aber daran scheint ja niemand wirkliches Interesse zu haben. Im eigenen Sumpf stehen und anderen vorwerfen sie stuenden im Sumpf, das scheint ja viel schlauer zu sein. Man ist dann so abgelenkt wahrscheinlich. Und unterdessen soll wohl hueben wie drueben die Verjaehrung drueberwachsen und alle Involvierten, die in gewissen Kreisen durchaus bekannt sind, mal schoen mal erst ihre Karriere beenden. Also gibts nun bloss 2 Moeglichkeiten: Entweder wird nun das Ding erledigt, oder dann vergessen wirs halt. Aber dann bitte auch auf beiden Seiten.
So von ausserhalb betrachtet kommt es mir manchmal fast so vor, wie wenn in Deutschland versucht wuerde, Sport ernsthaft losgeloest vom Rest der Welt zu betrachten, obwohl die eigenen Helden von jedem Verdacht freizusprechen, trotz mindestens gleichwertiger Indizien wie sie gegen die hoechstverdaechtigen Aulaender vorliegen, schon an Farbenblindheit der Extraklasse grenzt. Die Art der Auseinandersetzung mit diesem Thema ist in Deutschland schon ziemlich einmalig wie mir scheint. Denn lustigerweise kommt ja italienischen Medien nicht in den Sinn, nur immer auf dem verplemperten Fall Freiburg rumzureiten und auch in der Oeffentlichkeit findet die Diskussion so nicht statt. Zumindest krieg ich das uebers Jahr so nicht mit. Ich denke Dude kann das auch aus Sicht der Amis aehnlich bestaetigen. Was aber im mir geographisch naeherliegenden Fall natuerlich auch z.T. daran liegen mag, dass die landeseigenen Razzien hier im Sueden genug Dreck ans Tageslicht foerdern worueber diskutiert werden kann. Wann gab’s grad noch in Deutschland die letzte davon? Ah ja, ich vergass, ueber entsprechende Gesetzesgrundlagen muss ja seit 1998 erst noch diskutiert werden. Und Razzien alleine machen den Sport ja auch nicht sauberer, es werden bloss ein paar Suender mehr erwischt. Da muss sich ja nun auch keiner was vormachen.
Denn eigentlich muesst ja jedem klar sein, dass die Gesellschaft aus der all die Athleten kommen auch in Deutschland nicht nur aus eigenen Guten und auslaendischen Boesen besteht. Denn selbst wenn’s neben Meik sicher noch -zig loebliche Ausnahmen gibt, dass diese wackeren Mannen und Amazonen die groessere Mehrheit an Ehrlichen ergaeben als im Rest der Society, das wage ich ja mal stark zu bezweifeln. Waer das so, dann gaebs in Deutschland auch kein Goldman Dilemma. Gibt es aber, denn Studien von u.a. Perikles Simon von der Uni Tuebingen zeigen, dass auch bereits ca. 10% der 16-jaehrigen, deutschen Nachwuchsathleten aller Sportarten hemmungslos in den Giftschrank greifen, egal mit welchen Folgen. Und schaut man sich das Drumrum in dem der Sport stattfindet mal an, dann kommt man ja vielleicht sogar drauf, warum man dem Problem Doping in allen Sportarten nicht Herr wird und auch nie Herr werden wird. Dazu sind die Prioritaeten in der dazugehoerenden Gesellschaft ganz einfach ein ganz klein bisschen falsch verteilt. Wenn ein Fake wie Hundetaler bereits mehr Aufmerksamkeit erregt als ein erfolgreicher Athlet ohne Skandale je erlangen kann, dann ist es schwierig einem Wankelmuetigen zu erklaeren, warum er nicht auch ein bisschen nachhelfen soll. Vielleicht halt mit was anderem als nur Silikon.
Sich darum Sport als eine heile Welt vozugauckeln und zu wuenschen, damit der Rest der Welt weitermachen kann wie gehabt, das alleine grenzt ja schon an Selbstbetrug. Wollte man wirklich die Denke der Menschen veraendern, dann gehoerten zuerstmal richtigerweise auch alle Politiker an den Pranger gestellt, die mit Ehrlichkeit und Wahlspenden auch nicht grade zimperlich sind, wenns ums gesetzesumgehende Deklarieren geht, Ehrenwort. Aber die werden ja dann wieder gewaehlt und sogar noch geehrt und kommen als Vorbilder in der Tagesschau noch lange vor den Sportlern zur Sprache. Und bei dieser speziellen Spezies ist es ja sogar so, dass sich der eine oder andere fuer 4 Jahre zu Wahl stellt, und dann diewaehlerverarschenderweise vorher zuruecktritt. Und Schwups ist einer Minister, der gar nie zur Wahl stand. Darueber lamentiert aber bloss die Opposition. Fast wie bei Stallregie in der Formel 1, ueber die man sich dann so trefflich aergert. Aber auch nur wenn Vettel deswegen Punkte verloren gehen und nicht Schumacher davon profitiert. Von betruegenden und verantwortungslosen Bankern fangen wir nun lieber gar nicht an. Und dass jemand dem Profit zuliebe alle Regeln der Vorsicht z. B. beim Oelbohren ausser acht laesst, und dann im Falle des Supergaus halt eine groessere Umweltueberschmutzung in Kauf nimmt, das tun wir wohl besser auch nicht vertiefen! Das kommt aber in der Tagesschau alles immer noch lange sogar vor den allerwichtigsten, moeglicherweise verwetteten Fussballspielen. Und wen wunderts, dass nach all den netten Meldungen aus aller Welt selbst boese, dopende Radfahrer kein Entsetzen mehr ausloesen? Aber zum Ende der Sendung soll der Sport dann doch noch eine besondere Vorbildfunktion ausueben und da soll man mal einen ganz speziellen Massstab anlegen, vor allem an den Spaniern, oder wie? Wie weltfremd ist das denn?
Auch der groesste Dopingjaeger und –Verabscheuer wird darum an der bestehenden Situation kaum was veraendern koennen, denn Sport wird nie mehr sein als ein Spiegelbild der Gesellschaft. Damit muessen wir leben. Mir persoehnlich ist das unterdessen zwar nicht grad schnurzegal wer was tut, aber irgendwann interessierts halt einfach nicht mehr. Denn schlussendlich muss ja zum Glueck jeder Einzelne nur fuer sein eigenes Tun geradestehen und nicht fuer das anderer. Denn wie schon mal zitiert: Wie clever man sich auch immer an einen Spiegel heranschleicht, es wird immer das eigene Spiegelbild sein, welches einem in die Augen schaut.
Und darauf hab ich einen Einfluss, auf vieles andere nicht.
Amen!