Das Problem ist die momentan nur vorhandene MÖGLICHKEIT einer Gesundheitsgefährdung. Stünde diese zweifellos fest, würde man sich mit Verboten bzw (technischen) Einschränkungen nicht so schwer tun. Aber es ist ja nicht per se der Schuh schlecht, sondern in der Regel der Laufstil zum Schuh, was sich aber eben nicht objektivierbar festnageln lässt.
Ich finde, Material-Verbote wegen Chancengleichheit bringen nix.
Denn Chancen-Unterschiede gibt es doch in allen Bereichen: Der eine hat mehr Talent, der andere mehr Zeit zum Trainieren, der dritte hat gerade Probleme in der Schule und so weiter. Das wird man nie ausgleichen können, und dabei spielt Material eher eine untergeordnete Rolle.
Solche Schuh-Weiterentwicklungen sind doch gerade interessante und spannende Errungenschaften!
Allerdings: Wenn es um Verbote geht, die die Gesundheit schützen, mag das was anderes sein.
Das Problem ist die momentan nur vorhandene MÖGLICHKEIT einer Gesundheitsgefährdung.
Ich vermute, dass hierzu die Athleten auch ihren Teil beitragen. Laufen den Schuh immer ohne Gewöhnung oder sind von der orthopädischen Belastungsfähigkeit oder Regenerationsfähigkeit eh schon grenzwertig aufgestellt (Dysbalancen, Energiedefizit, unkluges Training in Umfang und/oder Intensität ... was einem immer auch einfallen mag) oder oder oder ... und dann kommt noch der Schuh dazu. Zack!
Das Problem ist die momentan nur vorhandene MÖGLICHKEIT einer Gesundheitsgefährdung. Stünde diese zweifellos fest, würde man sich mit Verboten bzw (technischen) Einschränkungen nicht so schwer tun. Aber es ist ja nicht per se der Schuh schlecht, sondern in der Regel der Laufstil zum Schuh, was sich aber eben nicht objektivierbar festnageln lässt.
Völlig richtig. Gilt dann auch für jedes Sportgerät (Skier, Fahrräder, Roller…), das für Ungeübte gesundheitsgefährdend sein kann…
Ich vermute, dass hierzu die Athleten auch ihren Teil beitragen. (...)
Und / oder der Druck auf die Athlet*innen.
Im Profifußball doch ähnlich: schmerzhafte Verletzung, in ein paar Tagen steht aber ein wichtiges Spiel an. Auskurierern, für ein bis zwei Spiele nicht zum Kader gehören, Einsatz- und Erfolgsprämien nicht bekommen, womöglich Stammplatz verlieren? Oder doch lieber "fitspritzen" lassen?
Druck durch Trainer*innen, Sponsor*innen etc. ist da.
Das mag nicht für Hobbysportler*innen im Bereich Laufen / Triathlon gelten. Wenn es aber um Normen geht für Kaderzugehörigkeit, Platz auf dem Podium, Preisgelder etc. dann ist eben Druck da, etwas einzusetzen was ggfs. auch abträglich für die Gesundheit sein könnte.
Allerdings: Wenn es um Verbote geht, die die Gesundheit schützen, mag das was anderes sein.
Unter dem Aspekt würde ich dann eher bei den Rädern mit Reglementierungen anfangen. Wenn heute Athleten, denen es offensichtlich an Radbeherrschung mangelt, im Auflieger mit 35-40 km/h über die Strecke ballern, liegt das Problem bei Unfällen nicht immer beim Veranstalter oder der Strecke.
Und vielleicht noch etwas: Die Älteren werden vielleicht noch Gertrud Schäfer, die Leichtathletin, kennen?
Fr. Schäfer ist eine der größten Kritikerinnen der Trainerkompetenz im DLV was Kraft- und Athletiktraining betrifft. Sie sagt (etwas verkürzt vielleicht): Verletzungen sind vorprogrammiert, so wie dort gearbeitet wird. Wären die Trainer besser qualifiziert, könnten leicht Verletzungen vermeiden werden.
Wie weit das auch stimmen mag, ich mag mir da kein Urteil erlauben. Etwas wird wohl dran sein, sie argumentiert ja durchaus sehr konkret. Auch das ist ein Aspekt, der vielleicht erst bei der gedankenlosen Verwendung der Schuhe hervortritt.
Arne hat ja die Diskussion zur Chancengleichheit mit dem Mittel der Schuhpreisbremse angeregt. Damit verbunden wäre dann ja die Frage, erzielt die Maßnahme die gewünschte Wirkung?
Ich würde vermuten, nein, da andere Themen deutlich erfolgskritischer für die Leistungsentwicklung sind. Zugang zu Trainingsstätten, Vereinen, Infrastruktur, Trainern, Trainingsmethodiken etc. Ein Laufschuh fällt in diesem Kontext sicherlich weniger ins Gewicht.
Und ist es chencenungleich, wenn Starter A mit 500 € Schuhen beim Wald- und Wiesentriathlon startet und Starter B nur mit 50 € Schuhen? Wenn dann beide mit 50 € Schuhen starteten, hätten wir dann etwas gewonnen? Oder hätten wir überreguliert? Es ist halt nur ein Wald- und Wiesentriathlon.
Oder beschränkt sich das Chancengleichheitsprinzip auf ein deutlich leistungsorientiertes Umfeld. Kaderathleten z. B. Sportinternate usw. Dahinter kann ich mich versammeln. Aber nicht hinter den 100 € Schuhen, sondern in der Bereitstellung des bestmöglichen Materials durch die Verbände.
Die Regulierung über technologische Aspekte finde ich hingegen gut. Laufen soll ja auch noch aussehen wie Laufen. Andernfalls hätten wir vermutlich irgendwann Sprungfedern unter den Schuhen.
Eine Preisregulierung hätte in Summe auch negative Auswirkungen, z. B. bei einer limitierten Innovationskraft. Ich finde die Entwicklung im Laufschumarkt jedenfalls total spannend und freue mich über die neue Dynamik. Inzwischen bin ich aber auch so weise, nicht jeden Trend mitmachen zu müssen.
Geändert von Frau Müller (05.10.2023 um 14:26 Uhr).
Grund: Tipo korrigiert.