Auf den wollte ich gerade auch noch eine wehmütige Ode verfassen ...
Lustigerweise hatte ich heute Mittag in ganz anderem Zusammenhang an eben diesen gedacht.
Offtopic: Ich kann persönlich die heutige Politikergeneration wie Baerbock halt nur aufgrund ihrer spezifischen zeitgeschichtlichen politischen Sozialisierung in der Wendezeit verstehen. Genschers Politik fusste auf ganz, ganz anderen Erfahrungen. Er musste noch, gerade volljährig, in die Wehrmacht, Kriegsgefangenschaft, erlebte die direkten Folgen des Weltkrieges, mehrjährige (Nachkriegs)Tuberkulose, Studium der Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft, Arbeit als Rechtsanwalt, etc. .
aber es triggert in dem Fall historische Erinnerungen wie an die vor gut 120 Jahren:
wie man leicht aus der Antwort auf Baerbocks auftreten: "Was China am wenigsten braucht, ist ein Lehrmeister aus dem Westen." und natürlich der "Ein-China-Politik" entnehmen kann.
Und dann noch die Hunnenrede Wilhelm II:
Zitat:
Eine große Aufgabe harrt eurer: ihr sollt das schwere Unrecht, das geschehen ist, sühnen. Die Chinesen haben das Völkerrecht umgeworfen, sie haben in einer in der Weltgeschichte nicht erhörten Weise der Heiligkeit des Gesandten, den Pflichten des Gastrechts Hohn gesprochen. Es ist das um so empörender, als dies Verbrechen begangen worden ist von einer Nation, die auf ihre alte Kultur stolz ist. Bewährt die alte preußische Tüchtigkeit, zeigt euch als Christen im freudigen Ertragen von Leiden, mögen Ehre und Ruhm euren Fahnen und Waffen folgen, gebt an Manneszucht und Disziplin aller Welt ein Beispiel […] Kommt ihr vor den Feind, so wird er geschlagen. Pardon wird nicht gegeben, Gefangene nicht gemacht. Wer euch in die Hände fällt, sei in eurer Hand. Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in der Überlieferung gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutschlands in China in einer solchen Weise bekannt werden, daß niemals wieder ein Chinese es wagt, etwa einen Deutschen auch nur scheel anzusehen!
Und genauso haben die Deutschen agiert. Das war der letzte große Auftritt in China. Die Greuel sind Geschichte, aber nicht vergessen. Das nun ein erhobener Zeigefinger nicht gerade als der große Brüller ankommt, kann man sich an 10 Fingern abzählen.
Offtopic: Ich kann persönlich die heutige Politikergeneration wie Baerbock halt nur aufgrund ihrer spezifischen zeitgeschichtlichen politischen Sozialisierung in der Wendezeit verstehen. Genschers Politik fusste auf ganz, ganz anderen Erfahrungen. Er musste noch, gerade volljährig, in die Wehrmacht, Kriegsgefangenschaft, erlebte die direkten Folgen des Weltkrieges, mehrjährige (Nachkriegs)Tuberkulose, Studium der Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft, Arbeit als Rechtsanwalt, etc. .
Ich bin groß geworden mit Helmut Schmidt und Helmut Kohl. Denke bloss mal an François Mitterrand und Verdun! Das war eine völlig andere Politikergeneration.
Auch einer meiner Lehrer lag als junger Mann in Russland halbtot im Schützengraben. Dem Stand NIE WIEDER KRIEG praktisch auf der Stirn geschrieben (Kriegsverletzung am Auge).
Das ist alles längst vorbei. Die heutige Generation, die in Verantwortung steht, ist meist jünger als ich. Und egal ob in Kanada, Deutschland, Italien oder Frankreich: sie ähneln sich. Ich möchte ihnen auch nichts Schlechtes unterstellen, aber manchmal habe ich den Eindruck, sie müssten sich erst noch die Hörner abstoßen. Weder Mitterrand, Kohl oder Schmidt waren mir besonders sympathisch, ich hatte aber letztendlich immer ein gutes Gefühl. Auch bei Merkel war das nicht viel anders.
ERNSTHAFT???
Du kritisierst die Kleidung, das Styling, das Aussehen der Ministerin?
Ich hoffe sehr, dass das ein Scherz war.
Andernfalls: was für eine Anmaßung, was für ein Anachronismus, sich über die Physis Annalena Baerbocks überhaupt zu äussern! Was fällt Dir ein? Wer glaubst Du, zu sein?
Auch wenn er das so nicht geschrieben hat, wäre auch solch eine Kritik durchaus angemessen. Sie ist die oberste Diplomatin des Landes. Zumindest steht das in ihrer Stellenbeschreibung. Kleiderordnung und Auftreten ist ein wichtiges Instrument der Dipomatie. Von einer Außenministerin würde ich erwarten, daß auch diese Klaviatur zu spielen vermag. Sie vertritt dort keine innenpolitischen Themen Ihrer Wähler. Das ist ein entscheidender Unterschied. Aus diesem Grund spielt in ihrer Funktion als Außenministerin die Kleidung durchaus eine entscheidende Rolle.
Das kannst Du anders sehen. Ich bin hier einfach spießig und altmodisch.