Ich habe den Überblick verloren. Es läuft nämlich schon Block 15. Leider bin ich aktuell sehr schlampig, was das Dokumentieren meines Trainings angeht. Getreu dem Motto: Mehr geht nicht und muss langen.
Meine Jugendgruppe hat demnächst schon wieder Wettkampf. Also verschwende ich keine Zeit mit Technikgedöns und konzentriere mich auf die 100 m Strecken. Die 50er laufen ja im Bereich 35-45 Sekunden und werden somit zirka zur Hälfte ohne Beteiligung des Stoffwechsels komplett und direkt aus dem ATP der Muskulatur bewältigt. Dafür muss man auch konsequent in diesem Bereich trainieren und das geht dann für alles ab 100 m schon mal gewaltig schief.
Die Idee heute ist, auch im Kopf zu wissen, dass man einen Endspurt auf 100 m hinbekommt, wenn man sich die Strecke gut eingeteilt hat.
400 Ein
4 x 150: 100 B auf Zug – 25 B Tempo – 25 R locker20-30“ Pause
100 locker
4 x 150: 100 R auf Zug – 25 R Tempo – 25 B locker 20-30“ Pause
100 locker
2 x 150: 100 K auf Zug – 25 D Tempo – 25 B locker 20-30“ Pause
100 Aus
2000 m
Nebenher muss ich die Gruppe mal dahingehend eichen, dass die Wenden möglichst weit auf der Seite der Gegenfahrbahn zu erfolgen haben, um nicht mit den Schwimmern im Schlepptau zu kollidieren.
Vorhang auf: Auftritt der Mastersschwimmer
Heute ist es wieder voll. Ortrud (alles Gute zum 80. Geburtstag!), Klaus und Conny machen ruhiges individuelles Programm auf der 4, auf der 1 tummeln sich die 3 Gesundheitsschwimmer. Sabine stuft sich als langsam ein, Sina ist langsam und Laura Triathletin. Also kommt es auf der „schnellen“ 2 zum Showdown. Und das mit olympischem Programm. Und alles auf Zug.
Ina Wunder: Cheftrainerin, Schwimmwunder und Ergebnis der Bemühungen von 5 Trainern im Leistungszentrum Gera
Yvonne: Zahnärztin, Schwimmwunder und trotz 4 Kindern mit einem gertenschlanken Körper, der nötigen Länge und einer guten Technik gesegnet
Christoph: Chemielaborant, Schwimmwunder und in der Lage bei 24 Stunden-Schwimmen aus der Kalten heraus unglaublich viele Meter zu schwimmen
Jimmi: Techniker mit einem Hang zur Selbstüberschätzung
400 Ein: Abtasten der Gegner. Was hat Christoph drauf? Wie läuft es bei Yvonne? Ist Ina wieder in Form?
25 D Be / 25 D / 25 D Be / 25 D je 15” Pause
Erste Einsortierung. Wer schwimmt vorne, wer hinten? De Be kann ich gut und bin deutlich schneller als Christoph. Delle gesamt bin ich lange nicht und noch länger nicht im kontinuierlichen Bewegungsablauf, sondern nur in Strecklage geschwommen. Oh Gott, oh Gott, oh Gott. Das ist schon anstrengend. Christoph mit seinem Bud-Spencer-Oberkörper bügelt das einfach so runter. Immerhin halte ich mich tapfer auf Position zwei.
4 x 50 R je 30” Pause
Ivonne will nach hinten. Nach den ersten 50 bin ich dann hinten.
Rückenwende ist ja hohe Kunst und zusammen mit den Defiziten beim Abstoß bin ich nicht wirklich konkurrenzfähig. Immerhin bleibe ich bis zum Ende hin stabil, während die anderen etwas nachlassen. Kann man gelten lassen.
4 x 100 B
Brust kann ich auch nicht so gut.
Im Wasserschatten könnte ich mich vielleicht festsaugen, wenn einer da wäre. Für Leute wie mich haben FINA und LEN, jetzt wohl unter
World und European Aquatics firmierend, die Regeln für den Beinschlag beim Brustschwimmen deutlich entschärft. Schere ist seit kurzem erlaubt. Trotzdem komme ich kaum hinterher und muss die Pausen abkürzen.
2 x 200 K
Ha! Endlich! Ich kann ich zeigen, was ich kann! Christoph vorne, dann ich, dann die Damen. Die ersten 50 m halte ich noch gut, dann muss ich abreißen lassen. Eine Befindlichkeit im Zeh lässt mich für 3 Sekunden in den Seilen hängen. Alle ziehen vorbei. Ein Debakel. Jetzt also von hinten.
Zweiter Durchgang: Christoph macht nach 50 m schlapp. Wir alle vorbei, Ina mit mir im Schlepptau und hinter Yvonne, aber für 40 m im gefühlten Bummeltempo, nach 125 m dann große Lücke zu Yvonne nach vorne, welche sie zu schwimmt, mich aber nicht abhängen kann. Die letzten 50 gehen ebenfalls locker von der Hand. Passt.
4 x 100 L
Delfin geht schon besser als zu Beginn. Und egal, wie sehr ich auf den ersten 75 m japse, die letzten 25 m K erhole ich mich trotzdem immer.
300 B Ar – K Be
400 Aus
2600 m. Schon fertig? So kurze Einheiten bin ich gar nicht mehr gewohnt.
Nach dem Schwimmen:
Laura will trotz des nicht auf Trias abgestimmten Programms weiter zum Training kommen. Und warnt mich dringend vor bösen Würmern, welche sich in tropischen Gewässern durch außenliegende Körperkanäle der männlichen Schwimmer einen Weg in ein neues Habitat suchen könnten.
Katja ist leider schon weg.
Christoph kommt noch mit in die Pizzeria und will morgen mit 4 x 5 km das ernsthafte Training für den MST beginnen und nach der Einheit auch gleich wieder abschließen
Es ist wieder ein Kind viel zu spät abgeholt worden. Wir können die Kinder aber nicht im Dunkeln allein vor der Kaserne stehen lassen. Wenn was passiert, sind wir dran. Und in diesem Fall war die Mutter komplett uneinsichtig.
Und meine Katzen haben schon wieder in die Waschküche gekackt.
Gruß aus Eisenach
Matthias