Das eine ist die sportliche Strafe. Die kann aus meiner Sicht auch höher sein, als dies momentan möglich ist. Ich befürworte aber nicht, in alle Lebensbereiche des Athleten vorzudringen und ihn sozial fertigzumachen.
Ich sorge mich mit keinem Wort um den Doper. Ich bin, wie schon geschrieben, der Meinung, dass der Sport in Zukunft sehr gut ohne ihn auskommt. Ich bin aber dagegen, eine soziale Hetzjagd in allen Bereichen auf den Sportler und sein Umfeld zu initiieren, wie das hier schon in Ansätzen erfolgt.
Matthias
Gute Einstellung, sehe ich genauso.
Doper gehören bestraft und vom Wettkampfsport ausgeschlossen aber man darf nicht gleich ihr ganzes Leben zerstören.
manchmal habe ich den Eindruck Du verschaukelst uns.
Allerdings. Aber aus einem anderen Grund. Immerhin ermöglicht er es durch das Betreiben dieser Plattform, die in der deutschsprachigen medialen Triathlonwelt quasi ein Alleinstellungsmerkmal besitzt, dass Internetverurteilung und Cybermobbing überhaupt erst stattfinden können. Er ist mitverantwortlich für das was hier steht. Er könnte Beiträge und ganze Threads löschen um dem ganzen Treiben ein Ende zu setzen.
Er ist gegen eine Nachverurteilung, unternimmt aber nichts dafür, dass das auf seiner Plattform nicht stattfindet. Ich versteh das nicht.
ja, wie geschrieben befürworte ich die soziale Ächtung UNTER SPORTKOLLEGEN. Also die Ächtung im sozialen Feld des Sportes. Von einer Ächtung in seinem normalen Leben habe ich bis dato nichts geschrieben, auch wenn ich persönlich nichts mit solchen Leuten zu tun haben will weil ich der Meinung bin, dass es ein grundsätzlicher Wesenszug ist der sich zumindest über den Sport seinen Weg gebahnt hat.
Auch über die Ächtung seines Umfeldes habe ich nichts geschrieben- das hast Du mir unterstellt.
Stimmt, das nehme ich zurück, das kam nicht von dir. Da hab' ich ein paar Aussagen durcheinander geworfen. Über die sportliche Ächtung kann man durchaus diskutieren, ich denke, da sind wir gar nicht so weit auseinander. Mit so jemand möchte ich auch nicht zusammen trainieren.
Zitat:
Zitat von Loretta
Ach ja, mir würden zwei Jahre WK- Sperre extrem weh tun, aber die Gründe warum sind eventuell ganz andere. Ich zumindest liebe es meine eigenen Grenzen ohne Hilfsmittel auszuloten und sehe den Wettkampf als ein faires Miteinander- mit dem Versuch seine persönliche Leistung zu verbessern. Von den anderen sozialen Faktoren spreche ich dabei noch gar nicht.
Wenn du schon schreibst, dass dir die Wettkampfsperre weh tun würde, meinst du nicht, für jemand, der dopt, ist das nicht noch schlimmer? Du machst die Wettkämpfe aus Spass daran, deine Leistung auszuloten. Ich kann auch locker zwei Jahre lang durch den Wald laufen ohne Zeiten zu nehmen. Hab' ich auch schon gemacht. Einfach weil mir der Sport Spass macht. Jemand der dopt, macht das nicht, um einfach laufen zu gehen. Er hat meiner Meinung nach noch ein viel stärkeres Interesse an Wettkämpfen teilzunehmen, denn Doping für's Training bringt nichts. Anerkennung, Aufmerksamkeit etc. gibt's auch nur über Ergebnisse bei Wettkämpfen und nicht über 'ne neue Bestzeit beim Trainingslauf. Insofern gehe ich davon aus, dass eine Wettkampfsperre so jemand schon hart trifft.
Ich bin aber dagegen, eine soziale Hetzjagd in allen Bereichen auf den Sportler und sein Umfeld zu initiieren, wie das hier schon in Ansätzen erfolgt.
Matthias
Zitat:
Zitat von triduma
Doper gehören bestraft und vom Wettkampfsport ausgeschlossen aber man darf nicht gleich ihr ganzes Leben zerstören.
Zitat:
Zitat von Megalodon
Immerhin ermöglicht er es durch das Betreiben dieser Plattform, die in der deutschsprachigen medialen Triathlonwelt quasi ein Alleinstellungsmerkmal besitzt, dass Internetverurteilung und Cybermobbing überhaupt erst stattfinden können.
Ist das schon Hetzjagd, Cybermobbing und Leben zerstören, wenn man sich wünscht, dass ein des Dopings überführter Sportler NIE wieder Wettkampfsport macht und dass seine Ehefrau vorläufig keine "Sportbetreuung / Trainingsberatung" usw. mehr anbietet?
Ich wünsche den beiden ein glückliches und erfolgreiches Leben, außerhalb des (Wettkampf-) Sports!
Ist das schon Hetzjagd, Cybermobbing und Leben zerstören, wenn man sich wünscht, dass ein des Dopings überführter Sportler NIE wieder Wettkampfsport macht und dass seine Ehefrau vorläufig keine "Sportbetreuung / Trainingsberatung" usw. mehr anbietet?
Ich wünsche den beiden ein glückliches und erfolgreiches Leben, außerhalb des (Wettkampf-) Sports!
Es ist sogar noch widerwärtiger... du willst die Frau obwohl Sie bisher nachweislich nichts zu schulden hat kommen ein Berufsverbot erteilen, etwas was bisher nur in den dunklen Zeiten unserer Geschichte vorgekommen ist....
Der Mann hat womöglich gedopt, was wie steht hier noch nicht fest, trotzdem veurteilst du ihn bereits.
Die Frau hat nichts gemacht und du willst sie bestrafen... du stehst damit moralisch und juristisch deutlich unter einem Doper... ,
Grundsätzlich muss ich mich immer wieder wundern wie man sich hier um einen Täter sorgt und diejenigen, die fair sind und von ihm betrogen worden sind dabei vergisst.
Keiner vergisst hier die Opfer. Allerdings ist es wichtiger, sich mit dem Taeter zu beschaeftigen, aus zwei Gruenden:
Zum einen liegt das an unserem Rechtssystem, wir sind nicht darauf aus, dass die Opfer sich Vergelten koennen, Genugtuung erfahren oder das der Taeter leidet, sondern es geht darum, den Taeter in seinem Verhalten zu aendern und wieder ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu machen. Im Sportrecht sehe ich da keinen Unterschied, die Prinzipien und Ziele sollten die selben sein.
Zweitens besteht beim Taeter viel mehr die Gefahr, dass man den gesunden Grad verlaesst. Man hat keine Sympathie mit dem Taeter, dafuer mit den Opfern, und ist oft auch zu sehr Egoist und denkt nur daran, was der Taeter fuer einen selbst bedeutet (er betruegt mich) und vergisst dabei sowohl Punkt 1 als auch das Gesamtbild. Daher muss man sich beim Taeter viel mehr Gedanken machen, den guten Willen fuer die Opfer gibt es dann gratis.
Zitat:
Zitat von Megalodon
Er ist gegen eine Nachverurteilung, unternimmt aber nichts dafür, dass das auf seiner Plattform nicht stattfindet. Ich versteh das nicht.
Wirfst du gerade Arne vor, dass er keine Zensur betreibt?!? In einer offenen, demokratischen Gesellschaft muss jeder das Recht haben, offen seine Meinung kund zu tun, solange dies nicht gegen geltendes (natuerliches) Recht verstoesst. Ob man das dann moralisch verwerflich findet, ist Privatsache.
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Zitat:
Zitat von captain hook
Heute wird ja schon zum Bikefitter gerannt, bevor man überhaupt weiß, wie man ne Kurbel im Kreis dreht.
Der Mann hat womöglich gedopt, was wie steht hier noch nicht fest, trotzdem veurteilst du ihn bereits.
Selbstverstaendlich hat er gedopt, sonst haette er niemals eine Zweijahressperre bekommen. So jemanden wie MARKUS HILSHEIMER will ich im Leistungssport nicht mehr sehen.
Das, aber nur das sollte das Ziel sein. Statt ihn wie ein Kinderschaender zu behandeln sollten wir uns darauf fixieren, dass er nie mehr im Leistungssport auftaucht. Dafuer sollten wir ihm aber auch ganz klar eine zweite Chance im uebrigen Leben geben, damit er seine Energien sinnvoll anders einsetzt. Wenn er in zwei Jahren wieder im Leistungssport auftaucht, wird er von mir zu hoeren bekommen, was ich davon halte.
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Der Mann hat womöglich gedopt, was wie steht hier noch nicht fest, trotzdem veurteilst du ihn bereits.
Der Mann hat nicht "womöglich" gedopt, sondern er ist wegen Doping rechtskräftig verurteilt und hat damit mit der absoluten Sicherheit, die unser aktuelles Rechtssystem hergibt, gedopt! Das Erteilen einer Sperre steht ganz am Ende eines monatelangen Sportrechtsverfahren.
Vorher hat der Beschuldigte die Möglichkeit, sich im Detail zu den bei ihm aufgefundenen verbotenen Substanzen zu erklären, er hat die Möglichkeit, Atteste nachzureichen, die Antidopingkommission tagt mehrmals und muss sich mit dem Fall befassen, der Beschuldigte hat die Möglichkeit in seinem Beisein oder dem seines Rechtbeistandes die B-Probe öffnen und untersuchen zu lassen und erst dann, wenn sich keine entlastenden Umstände finden, die Zweifel an der Schuld des Angeklagten nähren, kommt es zu einer (in diesem Fall gemessen am damaligen Code maximalen) Sperre und der Veröffentlichung des Namens auf der Webpräsenz des Sportverbandes.