Nach ein paar Tagen Abstand ein kleiner Rennbericht mit bissel drum herum von mir.
Unterkunft: Am Freitag in die im Dezember gebuchte Unterkunft im Hotel Novum Continental gegenüber dem HBF eingecheckt. Doppelzimmer Standart Plus (Vorzimmer fürs Fahrrad und den Rennkrempel) für 209 Euro für drei Nächte mit Frühstück. Zimmer gut, leider ohne Klima, was aber vielleicht gar nicht schlecht war wegen Rotzgefahr, Aussicht auf Skyline und HBF, ABER, der Straßenlärm die ganze Nacht war für den Schlaf nicht so gut. Frühstück war auch nichts. Nicht wirklich empfehlenswert, lieber dann beim nächsten mal einen hunderter mehr ausgeben.
Organisation: Fand ich durchgängig gelungen und Reibungslos sowie Stressfrei, Rad sofort gefunden, gehört auch ein wenig Glück dazu.
Der Wettkampf: Ziel für die erste LD war die 11h zu unterbieten, wenn es sehr gut laufen würde hatte ich mir auch eine 10:30h zugetraut.
Nachdem ich beim Swimday zwei Wochen vor dem Wettkampf eine 1.12h geschwommen war, war die 1.10h das Ziel. Entsprechend in den Korridor eingereiht schnell den Rhythmus gefunden und einfach mal geschwommen. Ab und an Kontakt mit anderen Schwimmern gehabt aber alles entspannt. Gegen die tiefstehende Sonne war die Orientierung schwierig. Auf der zweiten Runde sind vor mir mindestens 50 Athleten an der letzten 90 Grat Boje vor dem Ausstieg deutlich an der Boje vorbei geschwommen. Der Kanufahrer hat durch Handzeichen die folgenden Schwimmer wieder justiert.
Nun, ich bin nach 1.09,45 aus dem Wasser, war zufrieden und habe relativ gemütlich den Wechsel vollzogen.
Beim Radeln hatte ich mir eine 5.30h vorgenommen ohne irgendwie zu überziehen. Es rollte doch recht locker die ersten 20km, die Radstrecke war nicht besonders voll was mich gerade am Anfang überraschte. Auch war ich erstaunt wie flach die Radstrecke doch ist, in meinem Trainingsgebiet Kraichgau und Löwensteiner Berge bin ich doch andere Hügel gewohnt. Ab und an zog dann doch mal eine größere Gruppe an mir vorbei, ich fuhr aber auch mal auf Gruppen auf. Man konnte fair fahren, klar es geht nicht immer, es gibt aber auch welche die fahren nur am Hinterrad.
Besonders frech fand ich vier Spanier die eine Art Belgischer Kreisel fuhren. Bestätigt schon meinen Eindruck, dass Fair Play im Spanischen Sport nicht so beherzigt wird. Den Hammer schoss aber schräg 15 Meter vor mir Ricardo mir der Nummer 1487 ab, der so glaubte ich zuerst Wasser aus der Flasche verloren hat. Auf Nachfrage bei seinem Hintermann erfuhr ich aber dass er gepisst hat. Bin dann neben Ihn gefahren und habe Ihn heftig geschimpft, auch mit dem Italienischen A- Wort, hat er bestimmt verstanden, Sorry, aber das ist eine Drecksau.
Die letzten 20km waren dann etwas zäher, das einfahren in die Stadt Frankfurt ist aber ein absoluter Genuss. Mit der Zeit von 5:20h bin ich dann in T2 gekommen. Bin dann mit dem Laufbeutel in den Nackig Bereich gelaufen da ich mich komplett umgezogen habe. Als ich dann Blank gezogen habe, habe ich mich über meinen Nachbar auf der Bierbank gewundert weil der eine Nachricht auf dem Handy geschrieben hat. Hab mich dann leicht erschreckt als es Norman Stadler war. Der ist den Radpart bei einer Staffel gefahren.
Gut, raus auf die Laufstrecke, Beine sofort da gewesen und locker los gelaufen. Die KM Zeiten erstaunten mich, die waren zwischen 5.15 und 5.40 min. Eigentlich zu schnell aber es ging halt locker, also weiter solange es so gut geht. An jeder Station ein paar Meter gegangen um richtig trinken zu können.
Bis Km 20 lief es richtig gut weiter, dann wurde es allerdings Zäh und mit jeder Minute baute ich weiter ab. Okay, darauf war ich eingestellt, also Tempo runter und wenns geht durchlaufen. Ab Km 25 musste ich doch gehen, erste leichte Selbstzweifel kamen hoch. Immer wieder Gehpausen und langsame Laufabschnitte, versuche mental positiv zu bleiben, drei erfolglose Pinkelversuche auf dem Dixie, das 11h Ziel in großer Gefahr.
Bei Km 38 war klar dass ich das nicht schaffe, hab mich dann aber immer mehr auf den Römerberg gefreut. Letztlich bin ich nach 11.04,x durchs Ziel gejoggt. Wasser konnte ich nicht mehr sehen, so habe ich nach dem Duschen erstmal 2 Paar Frankfurter und 2 Stücken Pizza gegessen. Dann kam die Lust auf Holsten Alkoholfrei.
Die letzten 2 Stunden habe ich dann bis 22 Uhr auf der Zieltribüne verbracht.
Resümee: Insgesamt haben die 4 Tage in FFM Spaß gemacht, den Wettkampf konnte ich sogar teilweise genießen, tolles Event, tolles Wetter, tolle und viele Zuschauer und natürlich die vielen freiwilligen Helfer denen immer ein großes Dankeschön geschuldet ist.
Durch meinen eher schlechten zweiten Halbmarathon bin ich leicht enttäuscht und doch insgesamt zufrieden, gleichzeitig angefixt es beim nächsten mal besser zu machen, ansonsten verlief das Rennen wie erwartet, eher einen Tick besser. Tendenz geht Richtung Anmeldung 2018, auch wieder Frankfurt, die Stadt gefällt mir, mit der Veranstaltung war ich zufrieden. Ein paar Tage Überlegen tu ich aber noch.
Dank auch an Arne, nach dessen Plänen ich mich orientiert habe, auch aus den Sendungen kann man immer wieder mal das ein oder andere mitnehmen.