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Gehen wir deshalb von der prinzipiell unauflösbaren mikroökonomischen auf die makroökonomische Betrachtungsebene. Hier ist das Bild dann doch deutlich klarer, wenn staatswirtschaftliche und marktwirtschaftliche Systeme mit den darin befindlichen Unternehmen verglichen werden. In den letzten Jahrzehnten ist es mittlerweile common sense, dass es bzgl. Wohlstand, Volkseinkommen, Innovation etc. einen klaren Vorteil der marktwirtschaftlich orientierten Systeme gegeben hat und es heute faktisch keine ernstzunehmenden, weil substanziell wettbewerbsfähigen staats- bzw. planwirtschaftlichen Systeme mehr gibt. Schau Dir dazu einfach mal die G20 Länder an.
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Es ging mir eigentlich nur darum, ein paar Gründe anzuführen, weshalb die Privatisierung der Autobahn Nachteile für die Bürger bringt und einen Link zu posten mit Informationen dazu. Die Diskussion weitete sich dann in eine Grundsatzdebatte über die Privatisierung der staatlichen Eigenbetriebe wie Post, Bahn, Outsourcing im Öffentlichen Dienst u.a. aus.
Nun sind wir schon bei Planwirtschaft versus Marktwirtschaft . Die Vorteile einer sozialen Marktwirtschaft mit einem Primat der Politik liegen für mich auf der Hand und werden nicht ausgehebelt dadurch, dass Betriebe der Daseinsvorsorge in staatlicher Hand sind oder wenn z.B. Gesundheitsdienste wie Ambulatorien staatlich organisiert wären (Spanien z.B.).
Es ging mir eigentlich nur darum, ein paar Gründe anzuführen, weshalb die Privatisierung der Autobahn Nachteile für die Bürger bringt und einen Link zu posten mit Informationen dazu. Die Diskussion weitete sich dann in eine Grundsatzdebatte über die Privatisierung der staatlichen Eigenbetriebe wie Post, Bahn, Outsourcing im Öffentlichen Dienst u.a. aus.
Nun sind wir schon bei Planwirtschaft versus Marktwirtschaft . Die Vorteile einer sozialen Marktwirtschaft mit einem Primat der Politik liegen für mich auf der Hand und werden nicht ausgehebelt dadurch, dass Betriebe der Daseinsvorsorge in staatlicher Hand sind oder wenn z.B. Gesundheitsdienste wie Ambulatorien staatlich organisiert wären (Spanien z.B.).
Ja, so ist das :-)
Wie geschrieben, an dieser Frage lassen sich sehr gut politische Präferenzen für die Bundestagswahl festmachen, denn da unterscheiden sich die Parteien doch sehr deutlich:
Wer einen möglichst starken Staat und viele staatliche Interventionen möchte, kann sich am linken (Die Linken) und rechten Rand (AfD; da können sie von "Wettbewerb" schreiben was sie wollen, sie vertreten einen interventionistischen Staat) des Spektrums bedienen.
Wer das nicht will, kann in absteigender Reihenfolge einen zurückhaltenderen, moderaten Staat präferieren: Grüne, SPD, CDU/CSU, FDP.
Und eine rot-rot-grüne Koalition wird sich da anders positionieren als eine große Koalition, oder eine mit Beteiligung der FDP.
... (AfD; da können sie von "Wettbewerb" schreiben was sie wollen, sie vertreten einen interventionistischen Staat) ...
Woher hast Du diese Information?
Im Programm der AFD (Kurzfassung, S. 13 steht das Gegenteill:
"die AFD will ein investitions- und innovationsförderndes wirtschaftliches Umfeld. Wir wollen auf breiter Front deregulieren und Bürokratie abbauen. Den Subventionsdschungel von EU, Bund, Ländern, Kommunen und der Sonderfonds wollen wir so konsequent lichten, wie dies eine Prüfung auf Wirksamkeit und effizienz nahelegt. Sofern im Einzelfall Subventionen wirtschaftspolitisch sinnvoll erscheinen, sind sie zeitlich zu befristen.
Unsere Mittelstandspolitik ist Ordnungspolitik. Die AFD lehnt Subventionen generell ab. Wir wollen gleiche regeln für alle – ob groß, ob klein, in jeder Branche. Unser ziel ist ein schlanker, aber starker Staat. "
Die Hauptsache, man kann Linke und AFD gleichsetzen, oder nicht?
Im Programm der AFD (Kurzfassung, S. 13 steht das Gegenteill:
"die AFD will ein investitions- und innovationsförderndes wirtschaftliches Umfeld. Wir wollen auf breiter Front deregulieren und Bürokratie abbauen. Den Subventionsdschungel von EU, Bund, Ländern, Kommunen und der Sonderfonds wollen wir so konsequent lichten, wie dies eine Prüfung auf Wirksamkeit und effizienz nahelegt. Sofern im Einzelfall Subventionen wirtschaftspolitisch sinnvoll erscheinen, sind sie zeitlich zu befristen.
Unsere Mittelstandspolitik ist Ordnungspolitik. Die AFD lehnt Subventionen generell ab. Wir wollen gleiche regeln für alle – ob groß, ob klein, in jeder Branche. Unser ziel ist ein schlanker, aber starker Staat. "
Die Hauptsache, man kann Linke und AFD gleichsetzen, oder nicht?
Ich habe das Geblubber gelesen, aber hier glaube ich, dass das Papier sehr geduldig ist ... :-) Wenn ich das, was ich aus allen anderen Quellen zu verschiedenen Themen höre und lese, dann ist meine Beobachtung zur Haltung der AfD in den meisten Themen: Interventionismus und Ordnungspolitik. Und deshalb würde dann im Zweifel der im Wahlprogramm so lapidar hingeschriebene "starke Staat" auch in der Wirtschaftspolitik zählen.
Und ja, Die Linke und die AfD haben ordentlich Überschneidungen, wenn Du hier auch einmal von programmatischen Papieraussagen abstrahierst. Etliche Aussagen von bspw. Sarah Wagenknecht sind nicht weit weg vom Rechtspopulismus, die Zeit hat dazu zu Recht getitelt: "Sarah Wagenknecht auf rechtem Stimmenfang".
Ich verstehe allerdings, dass das einen Linken auch schmerzen kann..
Die Hauptsache, man kann Linke und AFD gleichsetzen, oder nicht?
Tse ... nicht provozieren lassen! ;-)
Zitat:
Zitat von captainbeefheart
Etliche Aussagen von bspw. Sarah Wagenknecht sind nicht weit weg vom Rechtspopulismus, die Zeit hat dazu zu Recht getitelt: "Sarah Wagenknecht auf rechtem Stimmenfang".
... und ein paar Monate später gibt es zahlreiche Parteiaustritte, vor deren Hintergrund Riexinger seine Kollegin zurechtweist. Das hat mit Roth und den Grünen nun wirklich nichts zu tun :-) Programmatisch steht bei den Linken auch einiges drin, was durch das konkrete öffentlichen Handeln der Personen zu Recht anders interpretiert werden kann.
Dazu auch heute in der SZ ein Interview mit dem Linguistik-Professor Stefanowitsch:
SZ: Auch die Linken-Fraktionsvorsitzende Sahra Wagenknecht kritisiert die Flüchtlingspolitik scharf. Verschwimmt da schon die Grenze zum rechten Populismus?
Stefanowitsch: Wenn man genauer liest, was Sahra Wagenknecht sagt, dann ist es viel differenzierter als das, was die AfD sagt. Sie übt Kritik an Merkels fehlenden infrastrukturellen Anstrengungen angesichts der hohen Flüchtlingszahlen - vermutlich in der Absicht, diese Leute zu erreichen, die sich eingeredet haben, dass die Flüchtlinge an allem schuld sind und dass Merkel weg muss. Am Schluss bleibt aber doch nur hängen: Die Flüchtlinge sind zu viele und Merkel ist schuld. Deshalb wird Wagenknecht nicht zu Unrecht in eine Ecke mit der AfD gestellt, obwohl sie programmatisch sicher nicht dorthin gehört.
Stefanowitsch: Wenn man genauer liest, was Sahra Wagenknecht sagt, dann ist es viel differenzierter als das, was die AfD sagt. Sie übt Kritik an Merkels fehlenden infrastrukturellen Anstrengungen angesichts der hohen Flüchtlingszahlen - vermutlich in der Absicht, diese Leute zu erreichen, die sich eingeredet haben, dass die Flüchtlinge an allem schuld sind und dass Merkel weg muss. Am Schluss bleibt aber doch nur hängen: Die Flüchtlinge sind zu viele und Merkel ist schuld. Deshalb wird Wagenknecht nicht zu Unrecht in eine Ecke mit der AfD gestellt, obwohl sie programmatisch sicher nicht dorthin gehört.
So so, der Professor vermutet eine Absicht... Daß die differenziertere Botschaft der Frau W., die zu diskutieren wäre, hängen bleibt, schließt er vorsichtshalber aus. Es bleibt: die rechte Ecke. Politischen Diskurs verhindert - nochmal Glück gehabt!
Stefanowitsch: Wenn man genauer liest, was Sahra Wagenknecht sagt, dann ist es viel differenzierter als das, was die AfD sagt. Sie übt Kritik an Merkels fehlenden infrastrukturellen Anstrengungen angesichts der hohen Flüchtlingszahlen - vermutlich in der Absicht, diese Leute zu erreichen, die sich eingeredet haben, dass die Flüchtlinge an allem schuld sind und dass Merkel weg muss. Am Schluss bleibt aber doch nur hängen: Die Flüchtlinge sind zu viele und Merkel ist schuld. Deshalb wird Wagenknecht nicht zu Unrecht in eine Ecke mit der AfD gestellt, obwohl sie programmatisch sicher nicht dorthin gehört.
Zitat:
Zitat von Zarathustra
So so, der Professor vermutet eine Absicht...
Ist doch ein perfektes Beispiel für die verbreitete Unsitte, die Relevanz oder Richtigkeit einer Aussage nicht mehr objektiv am Inhalt der Aussage zu messen, sondern nur noch an der "vermuteten Absicht", bzw. der Zuordnung der Person, die diese Aussage tätigt.
Diese Art der Unterstellung einer "vermuteten Absicht" erinnert mich übrigens irgenwie an politische Überreaktionen im Ostblock, wenn mal die Wettermeldung eine "aus dem Westen heranziehende Schönwetterfront" angekündigt hatte.
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“If everything's under control, you're going too slow.” (Mario Andretti)