Was Du da tust und wie Du schreibst, da läuft es mir eiskalt den Rücken runter und ich habe Tränen in den Augen.
Besser kann ein guter Film nicht sein - und das hier ist die Realität...
Ich hoffe ganz doll, dass es viele solche tollen Menschen wie Dich gibt, die mit Herz und Seele helfen und pflegen.
Riesenrespekt und einfach mal ein großes Danke!
Die Sofa-Kleb-Phase habe ich auch gerade.
Unlust, Unzufriedenheit -grundlos oder es sind Kleinigkeiten die runterziehen.
Vielleicht war es die letzten Wochen einfach zuviel für Kopf und Seele (mein Freund hatte einen Schlaganfall - wenn das auch relativ gut ausging -man quält sich aber doch mit Folgen oder Gedanken was ist wenn wieder u.s.w.).
Jedenfalls ist meine Energie ziemlich flöten gegangen.
Bis Mitte Dezember habe ich noch ordentlich trainiert, dann kam der Einbruch.
Nicht täglich, aber immer mal so 3-4 Tage am Stück. Dann packt`s mich wieder und ich denke ich muss nachholen und dann gibts einen höllischen Muskelkater. Komisch, ich laufe schon viele Jahre und dennoch habe ich jetzt gerade das Gefühl meine Muskeln nehmen übel.
Vielleicht sollte ich auch mal wieder den Eisenwert checken lassen. Ist die Schwachstelle... und 1-2x im Jahr nötig.
Ich hoffe ja noch das die Sonnenstrahlen und der kommende Frühling einen guten Einfluß haben.
Heute in den frühen Morgenstunden ist Maria M. gestorben.
Als ich am Vormittag hinkam, um Absprachen wegen einer ambulanten Sterbebegleitung durch einen Hospizverein zu treffen, lag sie noch in ihrem Bett und sah friedlich aus. Der Arzt war gerade da.
Ihre Tochter war morgens auch schon bei ihr. Sie versteht nicht, dass die Mutter tot ist, sagte, dass "die Mutti schläft".
Als ich bei ihr am Bett stand und ihr über den Kopf strich, sagte ich, was mir durch den Kopf ging: "Gut gemacht, Frau M.!" und niemand der Anwesenden hat mir widersprochen.
Jetzt ist ein 86 jähriges, ich glaube nicht leichtes Leben zu Ende gegangen und mir bleibt nicht mehr viel zu tun: Die Urkunde über die Bestellung zur gesetzlichen Betreuerin zurück zum Gericht schicken, zusammen mit einer Sterbeurkunde und einem Vermögensverzeichnis (sie hat natürlich keins, außer dem angesammelten Taschengeld). Es gibt wohl noch einen Sohn, aber niemand weiß, wie man ihn erreicht und es bestand kein Kontakt mehr.
Frau M. wird ein Armenbegräbnis bekommen, das ist ein bisschen traurig.
Ich bin jetzt erleichtert, dass sie schnell und scheinbar friedlich gestorben ist und bin echt froh, dass diese Baustelle für mich nun weg ist. Hört sich doof an, als ob ich froh sei, dass ein Mensch tot ist. Bin ich auch, aber nicht so, wie es sich anhört... irgendwie... Ich will einfach nur sagen, dass ich jetzt mal wieder durchatmen kann und vielleicht ein bisschen zur Ruhe komme.
Viele Grüße, bis bald
J., ganz entspannt eigentlich.
Ich denke du kannst Deinen Einschätzungen vertrauen und bist durch Deine Arbeit besser qualifziert als die meisten Menschen für eine solche Aufgabe.
+1
So schlimm es ist einen Menschen zu verlieren, irgendwann ist jedes Leben zu Ende. Für sich selbst wünscht sich jeder so friedlich einschlafen zu können, wenn es so weit ist, darum sollte man es auch seinen Lieben gönnen können. Es ist furchtbar Menschen zu betreuen die lange leiden müssen und nicht sterben können, es aber gerne wollen. Dann mischt sich meist Erleichterung unter die Trauer. Leider traut sich das kaum jemand einzugestehen. Erst recht nicht wenn der Verstorbene "nur" dement war
LG
Bine
versteht dich voll und ganz
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Ausdauer ist der Sieg des Willens über die Bequemlichkeit
Und jetzt?
Jetzt hoffe ich, dass mein Blog mal wieder etwas sportlastiger wird. Darum gehe ich nun laufen, zum ersten Mal seit ich weiß nicht mehr wann. Ich hatte dafür in den letzten Wochen keine Zeit und Muße.
Es wird aber auch Zeit, mal wieder die Laufschuhe zu schnüren, denn schließlich steht am 10.3. ein Swim& Run an, wo ich 5 km laufen muss und im Juni ein Swim & Run, wo ich 21 km laufen muss. Puh...
Ich freue mich jetzt darauf, mit schöner Musik in den Ohren eine Stunde durch die Gegend zu laufen.
Sobald ich dann noch Marie von den Hacken habe (in schlappen 3 Wochen...), werde ich hoffentlich wieder mit Disziplin und Regelmäßigkeit schwimmen.
Wobei: Dann rückt der Sommer näher und damit meine geplante Alpenüberquerung zu Fuß, und das Wetter wird besser und ich werde lange Ausritte mit Pandor machen wollen. Mmh, ob ich in diesem Jahr noch ernsthaft Sport treiben werde, bleibt abzuwarten.
Aber wusstet ihr schon, dass ich am vergangenen Wochenende in beim Sifi Schwimmtreffen eine neue 1000m Bestzeit geschwommen bin? Es ist mir zwar nicht gelungen, Arne zu schlagen, was ich ihm zuvor großspurig angekündigt hatte, aber immerhin ist eine 15:41 Min. draus geworden. Toll, was?
Kommt das öfters vor, dass kein Kontakt mehr besteht in solchen Situationen?
Ja!
Soweit ich das von der vorherigen Betreuerin weiß, war es schon lange schwierig. Frau M. hatte mal 7 Kinder, von denen die meisten tot sind. Die Tochter ist wie gesagt behindert und lebt selbst im Heim. Als meine Vorgängerin Frau M. kennen lernte, lebte sie völlig verwahrlost in einer Wohnung in einem unfassbaren Zustand. Fast verhungert, überall Müll, Ungeziefer, Ratten, die durch die Wohnung liefen. Ihr Sohn wusste das, er brachte ihr Lebensmittel in Dosen. Die wärmte sie auf einem Plattenkocher auf, in einem Topf voller Schimmel. Sie war damals schon dement und hilflos. Ob der Sohn selbst psychisch krank ist, weiß ich nicht, ist aber anzunehmen.