Sie meinte das sie mich gut verstehen könnte und ich eigentlich auf der falschen Station war. Doch die auf mein Krankheitsbild passende Station war voll belegt und auch auf Wochen hinaus war kein freies Bett in Sicht.
bist du da wenigstens angemeldet, auf einer warteliste oder so?
Du hast ja ganz schön was erlebt. Also, auf der "eigentlich falschen Station" einsortiert zu sein, klingt ja echt abenteuerlich. Da weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll.
Über deine Anmerkungen zur Ergo-Therapie musste ich neulich übrigens herzlich lachen: bei den Dingen, die du aufgezählt hast, würde ich schreiend wegrennen. Jede Werkstunde in der Schule war für mich fürchterlich. Naja, es sind halt Angebote, die einem gemacht werden und man muss ja nicht alles annehmen (Gott sei Dank). Aber bei so ´n bisschen Gartenarbeit wäre ich sofort dabei!
Karfreitag... die Sonne weckt mich am Morgen mit ihren Strahlen durch das Wohnwagenfenster. Kaffee trinken im Freien, genau wie in den letzten Tagen. Doch es ist Ostern , Heerscharen von Ausflüglern und Campern überschwemmen die Wege in meinem Domizil.
Gartenarbeit, nee heute nicht da hatte ich genug in den letzten Tagen.
Faul in der Sonne liegen? Dafür umschwirren mich und meine Parzelle zu viele Menschen.
Da kommt tief aus meinem Innern dieser Gedanke, diese Lust auf... ne Runde Rad zu fahren. Kein Training, kein Sport, einfach ne Runde locker am Rhein entlang.
Hab ja nur mein MTB hier, der Rest ist noch in der alten Wohnung.
Ich fahre los, es ist schön, ich lasse die Sorgen der letzten Tage hinter mir, die schwarze Wand der verdammten Zukunft öffnet sich für einen Wimpernschlag um mich durchzulassen.
Ich bin ganz bei mir, nehme das Slalom fahren auf dem Deich kaum wahr, ruhe in mir selbst ohne abzustürzen.
Der Blick geht nach unten, meine Beine arbeiten gleichmäßig und ohne große Anstrengung, ich fahre also bin ich.
Müsste mich mal rasieren doch macht das dieses Jahr überhaupt Sinn? Ich fahre also bin ich...
Der Fahrtwind malt Worte auf meine Haut, die Sonne kitzelt mich auf dem etwas schwitzigen Armen.
Nach ner guten Stunde bin ich dann plötzlich wieder am Campingplatz.
Der Kaffee schmeckt... vielleicht wird alles gut.
Hey, Lutz, gut von Dir zu lesen. Heut war aber auch ein wirklich schöner Tag. Wir waren mit ner Gruppe von Bonn an der Nister, einem Nebenfluß der Sieg. Teilweise ging's natürlich wie immer in der Gruppe ein bisschen zur Sache. Dann aber wieder vor allem an Sieg und Nister einfach nur rollen und die Landschaft genießen durch blühende Rapsfelder, am Fluß vorbei, darüber die Äste der Bäume, die Sonne auf dem Rücken, so schlängelt sich die Straße das Tal rauf. Waren dann noch in nem Biergarten - und haben nur Apfelschorle und Kaffee getrunken - und uns den Fluß angeschaut. Dann nett wieder zurück.
Macht richtig Laune, zuzusehen, wie's in der Natur und mit einem selbst vorwärts geht.
Moin Rhing,
Danke der Nachfrage.
Die Ostertage habe ich quasi komplett draußen verbracht allerdings ohne zu sporteln.
Aber Gartenarbeit ohne Ende, den Schiffen auf dem fast trockenen Rhein zugeschaut, spazieren gegangen und egrillt..
Habe so richtig die Seele baumeln lassen, die Nachwehen der Klinik und die Sonne tun mir richtig gut.
Heute Morgen gings dann nach dem Kaffee auch los mit Hecke schneiden und Rasen mähen...
Hab jetzt aber auch mein für Malle frisch geputztes Rennrad hier und werde wohl demnächst auch mal drauf klettern.
Ansonsten versuche ich mich auf den aktuellen Tag zu fixieren und Zukunft sowie Vergangenheit ruhen zu lassen...