Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.
Letzten Endes ist es sehr, sehr wenig Einschränkung für viel Gewinn, sei es Co2, sei es Lärm, sei es Unfallfreiheit, sei es whatever.
Das Beispiel von Sybenwurz habe ich auch oft genug und wiederholbar erlebt, zB rglm. Karlsruhe München, sei es im Golf GTI mit Vollgas wo ging, sei es im VW T3-Bus VollCamper mit massigen 69 TD-PS Tempomat 110 km/h.
Ankunft Bus 10-20 min. später, völlig entspannt. Für den Fall eines Staus Bier im Kühlschrank. Nein, naturlich Kaffee gekocht und gemutlich aufs Bänkchen geluemmelt.
Im GTI erstmal 1-2h von der Anspannung runterkommen. Im Stau gekotzt.
Das war damals.
Heute fahre ich dank Stromer eh sehr selten mehr als 130-140 km/h, ist einfach um Welten entspannter und nicht wirklich langsamer.
E. Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.
Die neueste Bundesumweltamt Studie benennt Zahlen.
Jährlicher Ausstoß von CO2 beim Privatverkehr (PKW und kleine Nutzfahrzeuge): knapp 40 mio Tonnen CO2. Mögliche Einsparung bei Tempolimit: 100km/h: 5,4 mio Tonnen; 120km/h: 2,6 mio Tonnen; 130km/h: 1,9 mio Tonnen.
Bei Tempo 120 ließen sich 5,5% CO2 des Individualverkehrs einsparen.
In meinen Augen ist das nicht "wenig Nutzen".
Darüberhinaus glaube ich, daß Rauchverbote in Restaurants, Ämtern, am Arbeitsplatz etc. für Raucher eine deutlich größere persönliche Einschränkung war. Da hat es aber auch gut geklappt!
Vielleicht sollten wir parallel Entwöhnungskurse für notorische Raser à la Schwarzfahrer fordern.....
Wer hat noch zufaellig diesen Montag "Hart aber Fair" zum Thema "Wie veraendert die Klimakrise unseren Alltag" gesehen? Interessante Diskussion bei dem auch das Thema Tempolimit diskutiert wurde. Ich bin aber bei den Aussagen der "Gegner" des Tempolimits, in diesem Fall Bundestagsabgeordnete der CDU und stellvertr. Fraktionsvorsitzender der FDP, beinahe vom Stuhl gefallen. Solange die Entscheidungstraeger in unserer Gesellschaft so eingestellt sind, wird das Thema Tempolimit so schnell nicht kommen, denke ich. Von hohen Kosten, wenig Nutzen, starken Einschraenkungen der persoenlichen Freiheit etc ist da die Rede.
__________________ Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
-Albert Einstein
Darüberhinaus glaube ich, daß Rauchverbote in Restaurants, Ämtern, am Arbeitsplatz etc. für Raucher eine deutlich größere persönliche Einschränkung war.
Derlei Diskussionen gibts doch allenthalben vor einschneidenden(?) Massnahmen.
Egal ob Gurtpflicht in den Siebzigern, Helmpflicht beim Motorrad, selbst unsre geliebten Fahrräder kennen die Thematik, sei es dass Stahlrahmen durch Alu, die dann etwas später durch Carbon ersetzt werden, sei es die Elektronik, die Bowdenzüge ablöst.
Und darüber, ob die persönliche Freiheit, sich herzhaft mit Corona infizieren zu dürfen, höher anzusiedeln sei, als die des Pflegepersonals, das rundläuft, um einen im Bedarfsfall am Leben zu erhalten, darüber hat man sich vor kurzem auch genug gestritten.
So lange aber natürlich irgendwelche Lobbyisten oder lobbygesteuerte Politikusse in irgendwelchen Streitsendungen ne Plattform kriegen, Plattitüden zu verbreiten, die nicht ausschliesslich in der Dummenklasse dann als Argument herhalten sollen oder von der Blödzeitung zur Welle oder Fakten stilisiert werden, ists müssig, sich nicht Klugschnacker anzuschliessen und zu glauben, es würde sich was ändern.
__________________
Irgendwo, irgendwann, begegnest auch du mal dem Sensenmann. Und in dem Moment denkst gewiss nedd ‘Oh! Ich hätt im Leben viel öfter ins Büro gesollt!‘
Hm.
(...)
Der Verbrauch hängt meines Wissens quadratisch von der Geschwindigkeit bzw dem Luftwiderstand ab.
Was bedeutet, dass Dein Auto für die doppelte Geschwindigkeit die vierfache Kraft bzw die achtfache Leistung benötigt, nur um den Luftwiderstand zu überwinden. Dementsprechend steigt der Kraftstoffverbrauch massiv an.
Da scheint mir ein Liter viel zu wenig.
In der Schlussfolgerung hast Du recht, aber (s.u.)
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(...) das im Quadrat macht auch nur Faktor 1,5 - 2 des Luftwiderstandes, nicht des Gesamtwiderstandes. (...)
wenn ich (ebenfalls Ingenieur und deswegen allwissend;-) Euch beide mal korrigieren darf:
Richtig ist, dass die Kraft durch den Luftwiderstand mit dem Quadrat der Geschwindigkeit wächst.
Ebenfalls ist es richtig, dass die vom Luftwiderstand verursachte Leistung kubisch mit dem Luftwiderstand wächst.
Allerdings ist die Energie und damit der Verbrauch, das Produkt aus Zeit und Leistung. D.h der vom Luftwiderstand verursachte Verbrauch wächst kubisch.
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Nein, ich habe kein Flugzeug, sondern ein Auto. Bei dem spielen neben dem Luftwiderstand noch eine Reihe anderer Faktoren eine Rolle (Rollwiderstand, Gewicht, Größe, cw-Wert, ...viel Spaß beim Schmökern). Der Anteil dieser Komponenten schwankt, und sicherlich steigt der Anteil des Luftwiderstandes mit der Geschwindigkeit. Doppelte Geschwindigkeit habe ich übrigens von ca. 60-er Schnitt auf die ca. 125-er Schnitt, der bei schneller Autobahnfahrt herauskommt; zwischen schneller und langsamerer Autobahnfahrt ist der Faktor gerade mal 1,25 - 1,5; das im Quadrat macht auch nur Faktor 1,5 - 2 des Luftwiderstandes, nicht des Gesamtwiderstandes. Das ganze wird (vor allem im unteren Geschwindigkeitsbereich) durch Charakteristiken eines Verbrennungsmotors verkompliziert, da der Verbrauch auch Drehzahl- bzw. Gangabhängig ist; darum spart man bei 30 kaum etwas gegenüber 50, aber merklich bei 80 gegenüber 130.
Alle anderen Fahrwiderstände werden in dem Geschwindigkeitsbereich, über den wir hier diskutieren, vom kubischen Anstieg der Leistung für den Luftwiderstand erschlagen. Deswegen begnüge ich mich für die näherungsweise Betrachtung nur mit der Betrachtung des Luftwiderstands (s.u.)
Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
Wenn's interessiert, ich kann die Verbrauchsdaten der letzten 9 Jahre als Excel zur Verfügung stellen. Hängt sicher sehr vom Auto ab. Unser Touran hat eine Spreizung von ca. 2 - 2,5 l zwischen unter 90/Landstraße (ca. 5 - 5,5 l) und ca. 7 - 7,5 l bei schneller ungebremster Autobahnfahrt. "Normalfahrten" enden mit ca. 6 - 6,5 l im Schnitt.
Ich habe auf die schnelle auch mal Excel-Tabelle gebaut, in der man ein wenig mit den Werten spielen kann. Wie schon gesagt, beim Verbrauch berücksichtige ich einfach nur Den Luftwiderstand. Bei angenommenen 8l/100km bei 120 km/h steigt der Verbrauch bei einer Geschwindigkeitssteigerung auf 180 km/h dann auf 27 l/100km. Motorökonomie, Getriebecharakteristik, Fahrzeuggewicht und was Du dann sonst noch als Argument vorbringen magst, ermöglichen da nur noch etwas Ergebniskosmetik.
Wenn ich mal 400km Gesamtstrecke annehme, eine Normalgeschwindigkeit von 120 km/h und dabei einen Verbrauch von 8 l/100km ergeben sich rechnerisch die folgenden Werte für Anteil Vollgas [%], Zeitersparnis [%] gegenüber alles im Normaltempo, Mehrverbrauch [%] gegenüber alles im Normaltempo
Um 25% der Zeit einzusparen, musst Du also schon drei Viertel der Strecke 180 km/h Vollgas fahren, kommst dafür aber schon in Bereiche, wo Du ungefähr das doppelte an Sprit verbrauchst!
Deine Tabelle stellt das vermutlich nicht da, weil solche Vollgasorgien, die 180 km/h über eine Strecke von 300km sind, zum Glück auch auf deutschen Autobahnen nicht realisierbar sind.
Es nervt mich sehr, dass man so einen Aufwand betreiben muss(?), um den Unsinn, den Du hier verbreitest, argumentativ zu widerlegen.
Absolut! Kommt man aus dem Süden und passiert bei Basel die Grenze nach D, wird es unangenehm. Es beginnt das Gerase und Gedränge. 120 wäre für mich ein angebrachtes Tempo auf der Autobahn und ich bin mir auch sicher, dass ein Limit kommen wird.
Ja, die A5 kenne ich als ehemaliger Freiburger auch noch sehr gut. Die Autobahnen um München herum toppen das allerdings nach meiner persönlichen Einschätzung nochmal deutlich. keine Ahnung, ob das an der größeren Dichte hochmotorisierter Fahrzeuge liegt.
Zitat:
Zitat von sabine-g
Ich beobachte allerdings in der heranwachsenden Generation (15-25 Jahre), dass das Selbstverständnis, alles mit dem eigenen Auto zu erledigen, sich deutlich abschwächt.
Möglicherweise wächst sich das also ein bisschen von selbst raus.
Hat aber mit Tempolimit nichts zu tun.
Es ist lustig, daß Du genau diese Stelle als Beispiel bringst. Ich war und bin (eigentlich) überzeugt, daß ein Tempolimit klimaseitig und auch in Bezug auf die Sicherheit einen Nutzen bringt. Der ist allerdings, wenn man die Relation betrachtet, nicht groß. Er ist aber meines Erachtens unbestreitbar. Es wäre also vernünftig, ein Tempolimit einzuführen. Vernünftig wäre es auch, keinen Alkohol zu trinken, nicht zu rauchen keinen Kuchen zu essen, etc. Ich habe bei einem so überschaubaren Nutzen wie beim Tempolimit, keinen Grund gesehen, die persönliche Freiheit einzugrenzen.
Wirklich nachdenklich bin ich aber genau an der von Dir beschriebenen Stelle geworden. Es war wirklich unglaublich auffällig, in welchem Maße das Verhalten aggressiver und der Stress höher geworden ist. Ich bin auf jeden Fall für das Tempolimit. Allerdings widerstrebt mir die persönliche Einschränkung für (vermeintlich?) wenig Nutzen.
Ich denke, mit dem Tempolimit kommen auch unabhängig vom rein geschwindigkeitsabhängigen Spritverbrauch weitere Einspareffekte hinzu. Z.B. ist meine Beobachtung in Italien, Österreich etc., dass der Verkehr deutlich gleichmäßiger fließen kann. Ständige Bremse- und vor allem Beschleunigungsvorgänge, die zu hohem Schadstoffausstoß führen, sind wesentlich seltener.
Übrigens auch ein Punkt, an dem man heute schon ansetzen könnte und das gelegentlich schon tut. Gleichmäßigerer Verkehrsfluss: Ich weiß nicht wie häufig ich das schon gesehen habe, dass z.B. eine temporäre Geschwindigkeitsbeschränkung z.B. Baustelle) aufgehoben wurde, nur damit 1-2km weiter das reguläre Tempolimit wieder zählt. Alle treten natürlich zum Ende der Baustelle kräftig auf's Gas, nur um direkt nach Erreichen der Höchstgeschwindigkeit wieder bremsen zu müssen.
Bei meiner letzten längeren Autobahnfahrt bin ich Tempo 94 (mein Tacho) hinter einem LKW gefahren. Mit Tempomat war das sehr angenehm. Ein kurzes Stück bin ich auch 120 gefahren. Die ewigen Spurwechsel waren nervig.
Ich könnte mich gut auf ein Limit von 100 einlassen wenn die LKW auch so schnell fahren.
Die meisten Autos sind nicht voll besetzt. Wenn es da ein interessantes System gäbe um die Autos voll zu kriegen??
Kfz Steuerliche Vorteile mit Mitnehmer?
Habe von so Mitfahrbänken gehört. Wäre cool wenn es eine vernünftige (staatliche) Plattform gäbe wo Mitfahrer geprüft und ordentlich verteilt werden. Vermutlich lässt sich so einiges einsparen.