Nebenbei sieht es krass aus, wie Alistair Jonny ins Ziel schubst (wohl in der absurden Annahme, dass dies für ein regelgerechtes Finishen nötig ist), und sich dann erst mal nicht mehr für ihn zu interessieren scheint.
Na kommt Jungs, dass sind Brüder die seit 2 Jahrzehnten zusammen trainieren.
Die meiste Zeit räumt Alistair die Sachen ab & sein kleiner Bruder steht ein wenig im Schatten, so auch dieses Jahr bei Olympia.
Dann steht das WTS Final an & Jonny kann Weltmeister werden & sein Bruder tut im Rennen alles (eventuell inkl. ein paar kleiner Schweinereien beim Schwimmen) dafür.
Bis 400m vor dem Ziel geht der Plan auf. Man konnte sehen das Ali seinen Bruderbei der Attacke beim Lauf gewähren ließ 'Ok, Brüderchen jetzt hol dir den Pott'.
400m vor dem Ziel kommt Ali um die Ecke und sieht Jonny da rumtaumeln...
Ich galube nciht an die Variante 'Bring ihn zur medizinischen Hilfe' - im Gegenteil, es war nicht klar das Mola 5ter wird, somit hätte auch noch ein 2ter Platz für Jonny reichen können. Also schleppt er seinen Bruder ins Ziel. Beim Zielschubser war aus meiner Sicht schon eine gehörige Portion 'warum kann der kleine Penner sich das Rennen nicht einteilen'-Wut im Bauch.
Im Ziel sind dutzende medizinische Helfer, was soll Ali da noch zwischenrumwerkeln.
jan
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er wollte halt vermeiden, dass er aus versehen vor JB über die ziellinie tritt, es hätte ja noch um den einzelnen platz gehen können in der wm wertung.
jo klar - nur hätte man das auch ein wenig zärtlicher hinkriegen können ;-)
aber wären doch auch blöde bilder gewesen wenn er seinen Bruder langsam über die Ziellinie schiebt & dann sanft auf dem blauen Teppich bettet und ihm vlt. noch was unters Köpfchen legt ...
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Interessanter finde ich ich die Frage wie groß der 'Beef' zwischen den einzelnen Gruppen in der WTS ist. Es geht um Sekunden & wir alle wissen wie viel Zeit & Energie es kostet wenn einer 10mal hintereinander Dir im Wasser auf die Platte kloppt, über dich rüber schwimmt oder dir sogar die Brille vom Schädel kloppt.
Außerhalb des Wassers ist es dann doch transparenter. Klar gibt es Situation wie in Leeds wo mein eindeutig die Verzweifelung der Kontrahenten sehen kann, weil der eine Brownlee auf den anderen beim Beginn des Radfahrens wartet. Aber solche Taktikspielchen sind aus meiner Sicht das Salz in der Suppe...
Für die Wasserspielchen müsste man sich irgendwas einfallen lassen & ahnden was über das normale Getümmel hinausgeht. 2-3 Drohnen zum Videobeweis?
Jan
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Menschlich ist das Verhalten nachvollziehbar (auch wenn ich ihm die Aussage, er hätte das für jeden anderen auch getan, nicht abkaufe), regeltechnisch ist das in meinen Augen aber ein zwingender DSQ-Grund.
Ein Rennen ist nunmal erst im Ziel zuende und nicht schon bei 99% der Strecke. Und da Triathlon eigentlich eine Einzelkämpfer-Sportart ist (mir ist klar, dass der Eventcharakter mit Windschattenrennen verbessert wird, aber richtig in Ordnung finde ich es nicht)...
Menschlich ist das Verhalten nachvollziehbar (auch wenn ich ihm die Aussage, er hätte das für jeden anderen auch getan, nicht abkaufe), regeltechnisch ist das in meinen Augen aber ein zwingender DSQ-Grund.
Ja, da würde ich auch zu tendieren. Allerdings sind auch im Sport die Regeln nicht immer 100% wasserdicht. Das wird halt alles in Rechtssprache niedergeschrieben & dann wieder interpretiert. Soweit wie ich als Nicht-Jurist das verstanden habe, steht nirgends explizit das 11te Gebot 'Du sollst keinen anderen Athleten schieben/ziehen/tragen' oder 'Jeder Athlet muss eigenständig seinen kompletten Vortrieb leisten' ...
jan
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Soweit wie ich als Nicht-Jurist das verstanden habe, steht nirgends explizit das 11te Gebot 'Du sollst keinen anderen Athleten schieben/ziehen/tragen' oder 'Jeder Athlet muss eigenständig seinen kompletten Vortrieb leisten' ...
Ja, es steht da nicht, weil es bis vor diesem Rennen selbstverständlich war.
Ja, es steht da nicht, weil es bis vor diesem Rennen selbstverständlich war.
Es steht in der ITU-Sportordnung im einen Paragraph explizit drin, dass ein Athlet keinerlei Hilfe von anderen annehmen darf, es sei denn es handelt sich dabei um Offizielle oder Helfer der Veranstaltung.
Zitat:
General conduct (viii) Compete without receiving assistance other than from event personnel and officials;
Weil es wegen dieser Regel aber in der Vergangenheit schon Disqualifikationen gegeben hat, weil ein Athlet einem anderen eine Wasserflasche angereicht hat und im Pannenfall einen Schlauch oder eine Pumpe zugeworfen hat, hat man vor ein oder zwei Jahren noch eine Zusatzregel in einem anderen Paragraphen hinzugefügt, derzufolge sich Athleten derartige Hilfestellung gegenseitig leisten dürfen. Die Beispiele "Weitergabe von Trinkflaschen" "Übergabe von Schläuchen" "Ausleihen einer Pumpe" sind namentlich genannt. Und dann steht da noch (übersetzt) , dass die genannten Beispiele nicht die einzigen seien, in denen Hilfe von Athleten erlaubt sind.
Zitat:
Athletes competing in the same race may assist each other with incidental items such as, but not restricted to, nutrition and drinks after a water station and pumps, tubular tires, inner tubes and puncture repair kits;
Auf den ersten Paragraphen berufen sich die Spanier, er ist auch die höhere Rechtsnorm, da er im Bereich General conduct steht, auf den zweiten Paragraphen, der gegenüber dem ersten gewisse Ausnahmetatbestände definiert, berufen sich die Briten. Wenn man den ganzen Kontext des zweiten Paragraphen betrachtet (und auch berücksichtigt, dass es den ersten übergeordneten Paragraphen , demzufolge man von anderen als Offiziellen und Helfern eben keine Hilfe annehen darf, immer noch im Regelwerk gilt, ist eigentlich jedem klar, dass es bei der erlaubten Hilfestellung immer nur um kleiner Hilfestellungen z.B. im Pannenfall geht oder um die Weitergabe von Getränken, Nahrung und sicher nicht darum, jemanden auf dem Rad einen Berg hochzuschieben oder beim Laufen ins Ziel zu tragen oder zu schleppen.