Meine Tour ist zwar schon sechs Wochen her, aber ich schreibe trotzdem mal ein paar Worte darüber, da die Überschrift hier ziemlich gut dazu passt: Supergeile Touren
Diese Tour ist eigentlich ein Rennen und findet jährlich am Ersten Wochenende im Juni statt. 2013 habe ich schon mal daran teilgenommen. Damals war die 162 Kilometer Tour inklusive 2.200 HM, bei durchschnittlich 10 Grad und Regen, eigentlich nur hammerhart. Dieses Jahr bei 25 Grad, windstille und wolkenfreiem Himmel nicht nur hammerhart, sondern auch supergeil. Deshalb passt mein Geschichtchen vielleicht auch ganz gut hierher.
Vielleicht machen wir ein kleines Rätsel daraus, und wer errät über welche Veranstaltung ich hier berichte, der darf mich hier gerne mal auf ein Bier oder eine Tüte Gummibärchen besuchen. Beides würde in Deutschland preislich (je nach persönlicher Neigung) für die Wochenration ausreichen…..
Also los geht’s Samstagmorgen um 6:20 Uhr mit 2.200 anderen Radsportlern.
Die Tour startet in einer europäischen Küstenstadt, und zieht sich von West nach Ost. Der Start befindet sich annähernd auf 0, die Ankunft auf ca. 50 Meter über NN. Dazwischen verteilen sich 2.200 HM über beste Teerserpentinen hauptsächlich auf vier Anstiege von bis zu 18 Km Länge und zwischen 5 bis 12 % Steigung. Dazu feinstes Bergpanorama mit viel Wasser drum herum. In 2013 konnte man dies wegen Nebel und Wolken leider nur erahnen, und so sagte ich mir damals nach dem Rennen, dass ich das nur noch einmal machen werde, wenn das Wetter einigermaßen mitspielt (was hier leider sehr oft nicht der Fall ist) – man sagt, das hier sei die regenreichste Stadt Europas.
Wenn man allerdings das Glück hat einen Sonnentag zu erwischen, dann ist es ohne Zweifel auch eine der schönsten Regionen. Von der Streckenvielfalt (auch für Mountainbiker), und den Straßen- und Verkehrsverhältnissen, würde ich diesem Gebiet jederzeit den Vorzug vor z.B. Mallorca geben. Kein Wunder also, dass hier im nächsten Jahr die Straßen WM abgehalten wird.
Allerdings ist halt, wie oben schon beschrieben, das Wetter hier um einiges kerniger. Seit ich mich hier sportlich betätige, definiere ich 14 Grad als bestes T-Shirt und Freibad Wetter
Naja, vor sechs Wochen hatten wir dann das Glück eines Sonnentags. Die kurze Überlegung, das Rennen wegen einer Erkältung abzusagen, waren dann auch sehr schnell weggewischt. So eine Gelegenheit darf man sich nicht entgehen lassen. Ich habe es nicht bereut, als ich nach ca. 5:30 unbeschadet (!) das Ziel erreichte – zwar nicht als Erster aber auch nicht als Letzter ;-) - und vor allem ohne Blessuren.
Bei allem Panorama-Gucken muss man sich schon auch ein bisschen konzentrieren, denn bei den Abfahrten geht es jenseits der Straße auch gerne einmal ein paar gute Meter steil die Böschung runter. Das sollte man nicht riskieren. Ebenso wenig wie in einem der zahllosen dunklen Tunnels mit einem Mitstreiter zu kollidieren. Übrigens darf man hier auch nur über die Startlinie rollen, wenn man eine ausreichend Beleuchtung am Rad hat. Das soll wohl auch die Elche abschrecken, die ab und zu mal in den Büschen lauern ;-)
Na, wo könnte diese Tour denn stattgefunden haben?
Hier gibt es übrigens auch eine nagelneue Schwimmarena mit 10x50 Meter, oder für die ganz Harten auch unzählige Kilometer im Freiwasser.
Da muss man halt nur aufpassen, dass man nicht von einem Orca verspeist, oder von einem Kreuzfahrt Dampfer gerammt wird

Und wer von Euch noch Härter ist, der kann hier in der Stadt auch den „Steilsten Lauf der Welt“ (so sagt man) absolvieren. 900 Meter, 35,8 % Steigung, Streckenrekord 7:58 Minuten. Wer dann immer noch nicht platt ist, der rennt halt noch weiter auf den 643 Meter hohen Hausberg. Und das alles quasi in Laufdistanz.
Outdoor-Herz was willst Du mehr?
Und wer zum Feierabend auch ein
alkoholfreies Bier trinken kann, und sich die Süßigkeiten abgewöhnt, der wird hier auch noch nicht mal arm
