Kritische Stimmen gibt es nicht mehr (Es gab ja immer verschiedene Strömungen innerhalb der KP, zwischen denen es einen gewissen Ausgleich gab). Daher haben die Chinesen, die ich kenne, Angst, dass Xi diese Machtfülle ausnutzen wird und wirklich den Angriff auf Taiwan wagen wird.
Das sehe ich auch problematisch. Das wichtigste Korrektiv sind 1,4 Mrd. Menschen. Wenn die nicht mehr mitspielen, ist es auch mit der KP vorbei. Das hat man beim Ende der Corona Maßnahmen gesehen. Solange das Aufstiegsversprechen gehalten wird, wird man Xi auch vieles durchgehen lassen. Sollte er nicht mehr liefern, ist es auch vorbei. Ob dann Demokratie oder Autokratie auf dem Etikett steht, macht dann auch keinen Unterschied mehr. Zumindest halte ich das für das wahrscheinlichste Szenario in solch einem Case.
Das sehe ich auch problematisch. Das wichtigste Korrektiv sind 1,4 Mrd. Menschen. Wenn die nicht mehr mitspielen, ist es auch mit der KP vorbei. Das hat man beim Ende der Corona Maßnahmen gesehen. Solange das Aufstiegsversprechen gehalten wird, wird man Xi auch vieles durchgehen lassen. Sollte er nicht mehr liefern, ist es auch vorbei. Ob dann Demokratie oder Autokratie auf dem Etikett steht, macht dann auch keinen Unterschied mehr. Zumindest halte ich das für das wahrscheinlichste Szenario in solch einem Case.
Autoritäre System fußen auf mehren Säulen:
- Belohnung
- Bestrafung
- schöne Aussichten
Kommt es zu großen Unwuchten der Säulen, tendieren die Systeme zum "Nachbessern": da sich das System nicht von selbst stablilisert, stabilsieren die Machhabenden nach.
Wie stellen die sich denn die Konsequenzen vor, vor denen sie Angst haben?
Sofern die Freunde/Familienmitglieder von denen du sprichst in Taiwan leben, kannst du die Frage ignorieren.
Danke
Familie ist in der VR, Freunde in beiden Ländern.
Ich denke auch den Chinesen ist klar, dass ein Konflikt um Taiwan sehr schnell eskalieren kann. Keiner von denen will eine direkte Konfrontation mit Taiwan, aber noch weniger mit den USA.
Auch die aktuellen Tendenzen, sich unabhängiger von China zu machen, wird durchaus registriert und als Gefahr für den wachsenden Wohlstand in China angesehen. Wobei da noch genug Stolz dabei ist zu sagen, dass dies eher dem Westen schadet als China. Die Chinesen, die ich kenne sind da sehr pragmatisch: Wenn es der eigenen Geldbörse, der Aktienbörse und der Immobilienbörse gut geht, dann sollte es auch China gut gehen.
Dass China sich so automatisch zur Wirtschafts- und Weltmacht Nr.1 entwickelt ist aber auch in deren Selbstverständnis.
Wie passen denn dazu der Ausbau von Militärbasen im Südchinesischen Meer dazu. Irgendwelche Atolle zur eigenen Landmasse zu erklären und dann dort Militärbasen aufzubauen wird von den Anrainerstaaten bestimmt nicht als friedliche Co-Existenz betrachtet.
Kommt es zu großen Unwuchten der Säulen, tendieren die Systeme zum "Nachbessern": da sich das System nicht von selbst stablilisert, stabilsieren die Machhabenden nach.
Ich weiß nicht, ob eine Demokratie so viel stabiler ist. Wenn ich mir anschaue, wo wir vor zwei Jahren in Washington standen, kommen Zweifel auf. Wenn ich mir die Volatilität in der Italienischen Regierung betrachte, bekomme ich ebenfalls Schnappatmung.
Nur weil ich lieber in einer Demokratie lebe, bedeutet das nicht, daß diese auch stabiler ist. Und um mal auf Taleb zurückzugreifen... von antifragil ist sie mindestens genauso weit entfernt wie die Autokratie.
Ich kann auch nicht beurteilen, ob eine Demokratie für jede Entwicklungsstufe einer Gesellschaft das geeignetste Mittel ist.
Ich kann aber sagen, daß es die anstrebenswerteste Form ist. Zumindest sehen das viele, die hier leben genauso. Es ist aber (leider) kein Selbstläufer.
Ich weiß nicht, ob eine Demokratie so viel stabiler ist. Wenn ich mir anschaue, wo wir vor zwei Jahren in Washington standen, kommen Zweifel auf. Wenn ich mir die Volatilität in der Italienischen Regierung betrachte, bekomme ich ebenfalls Schnappatmung.....
Unsere Demokratie wird zumindest in Teilen autoritärer. Und längst hat sie große Probleme. Möglicherweise findet sie ein Ende, wenn das "gelbe Zeitalter" anbricht.
Verblüfft konnte ich während Corona feststellen, nach welche autoritären Maßnahmen der eine oder andere laut rief. Gar wurde bewundert nach China geschielt.
Unsere Demokratie wird zumindest in Teilen autoritärer. Und längst hat sie große Probleme. Möglicherweise findet sie ein Ende, wenn das "gelbe Zeitalter" anbricht.
Ersteres ist sicher der Fall. Das "gelbe Zeitalter" ist nur eine Frage der Zeit. Nicht weil sie das bessere System haben. Sie haben eine charmante Mischung aus 1,4 Mrd. Menschen und Momentum. Das halten wir nicht auf. Aber auch dort wird mit steigendem Wohlstand der Drang nach Freiheit größer werden. Ich sehe unsere Modell nicht am Ende. Das Ding ist noch nicht ausgefochten
Zitat:
Verblüfft konnte ich während Corona feststellen, nach welche autoritären Maßnahmen der eine oder andere laut rief. Gar wurde bewundert nach China geschielt.
Wie passt das noch zusammen?
Erstaunlich! Wie schnell sich die Meinung dreht und von jeweiligen Situation abhängt. Faszinierend
China ist eine Diktatur. Dem Diktator ist es egal was mit seinen Bürgern ist. Er scheißt auf die Menschenrechte. Gleichzeitig steuert er auf eine militärische Auseinandersetzung mit Taiwan zu. Er wird nicht den gleichen Fehler wie Putin machen und irgendwen oder irgendwas unterschätzen.
Da gibt es nichts zu differenzieren.
Ja, scheint mir auch so, daß Differenzierung nicht so Dein Ding ist. Eine Autokratie und eine Diktatur gleichzusetzen, ist dennoch sportlich. Aber egal, wenn schon Differenzierung ausschließen, dann konsequent.