Ich bin nach dem Wochenende immer noch dabei, die Eindrücke zu verarbeiten und hoffe, das für mich wichtigste hier rüberbringen zu können.
Ich möchte mich als erstes bedanken für die vielen sachlichen Updates, die es ständig hier gab. Das hat mir als Frankfurt Neuling echt geholfen.
Durch die Verschiebung des Veranstaltungstermins wegen der Fußball EM hatte ich dieses Jahr die Möglichkeit, dieses Event auf meiner Wunschliste abzuhaken.
Ich wollte möglichst mit einer 12 vor dem Komma finishen, aber auf alle Fälle das Ziel erreichen.
Am Donnerstag hatten wir in Frankfurt nach 5 Runden ums Motel One endlich den Eingang zur Tiefgarage gefunden. Das Hotel war zwar (zumindest für unseren Geldbeutel) nicht billig, aber wir fanden es top eingerichtet. Freundliches Personal und fest in triathletischer Hand.
Noch vor dem Auspacken sind wir mit dem Auto und der "tollen" PDF vom Veranstalter zum Erkunden der Radstrecke gefahren. Wir habens aber nur gefunden, weil die Strecke schon ausgeschildert war und die Absperrungen schon bereit standen.
Danach gings mit einer leckeren Pizza aus dem Bahnhofsviertel zurück ins Hotel.
Freitag haben wir die Startunterlagen abgeholt, die WZ 2 erkundet, sind mal durchs IM Village geschlendert und haben bei Hannes Hallo gesagt.
Der Rest des Tages war Sightseeing.
Samstag waren wir mittags an der Haltestelle vom Shuttle, um zu sehen, wo der Bus losfährt. Da stand bestimmt eine Schlange von 300 Metern aus Teilnehmern mit Fahrrädern, die zum Einchecken wollten. Unser Plan war ohnehin, heute mit dem Auto zu fahren.
Am Waldsee von der Abfahrt Bundesstraße zum Parkplatz gab es ca 30 Minuten Iron Stau. Damit hatten wir aber gerechnet.
Das Einchecken war völlig stressfrei.
17.00 stand das Rad in der WZ, einigermaßen im Schatten.
Ich hab dann auch gleich richtig Luft in die Reifen und die gefüllte Flasche in die Halterung gemacht. Den Computer hatte ich in den Beutel gelegt.
Also war alles komplett fertig - zum Glück, wie man sehen wird!
Ich musste noch einen erschrockenen Helfer beruhigen, das meine schwarz weiß roten Armpolster an meinem schwarz weiß roten Rad kein politisches Statement ist. Über so was hatte ich mir noch nie Gedanken gemacht. Auf alle Fälle sind seit heute schwarz weiße drauf, ohne rot.
Nach einer Runde zum Schwimmstart war alles bereit für morgen.
Es würde auf alle Fälle ohne Neo geschwommen werden.
Also hatte der Plan mit der 12 vor dem Komma schon den ersten kleinen Dämpfer.
Nach einer Nacht mit gutem Schlaf standen wir Sonntag Morgen kurz nach 05.00 an der Haltestelle. Das Shuttle funktionierte trotz einiger negativen Vorhersagen prima ... bis zur Einfahrt am Waldsee. Dort angekommen, ging es Stopp & Go Richtung Parkplatz. 06.00 wurden die Athleten, die mit Luftpumpe und Radflaschen noch in die Wechselzone mussten, langsam unruhig. Der Busfahrer weigerte sich auch konsequent, die Türen zu öffnen. Langsam schaukelte sich die Stimmung hoch. Beschimpfungen in Sprachen aus aller Herren Länder prasselten auf den Busfahrer ein. Als die Weigerung auch auf dem Parkplatz, nun schon 06.10, aufrechterhalten wurde, weil der Bus seine endgültige Parkposition noch nicht erreicht hatte, drohte die Lage zu eskalieren. Als sich immer mehr Athleten laut schimpfend in Richtung Fahrerkabine bewegten, gab der Fahrer dann doch lieber nach. Die Androhung von Gewalt ist also doch manchmal die Lösung.
Ich war gegen 06.20 am Eingang der WZ (die immer noch offen war).
Dort Klamotten aus, Luft anhalten und den Bauch in Größe XL in den zerfledderten uralten Rebel in Größe L hinein gezwängt.
Irgendwie kriegt meine Frau den Reißverschluss zu.
Schnell noch ein Küsschen.
Rein in die WZ, kurz am Rad vorbei, da ist alles okay.
Runter zum Start, der schon in vollem Gange ist.
Ich schaffe es sogar noch, mich abzukühlen.
06.50.
Ich stehe fast ganz hinten.
Kurz vor 07.00 stehe ich unterm Startbogen.
(Ende Teil 1. Rest später)