Wenn Du schon über die Glaubwürdigkeit von demokratischen Entscheidungen philosophierst, dann denk vielleicht mal 13 Monate oder ein bißchen weiter zurück.
In den Wahlprogrammen stand folgendes zu lesen:
CDU: "Wir verstehen den Beitrag der Kernenergie zur Stromversorgung als Brückentechnologie, weil heute klimafreundliche und kostengünstige Alternativen noch nicht ausreichend verfügbar sind."
FDP: "Der Ausstieg aus der Kernenergie ist zum jetzigen Zeitpunkt ökonomisch und ökologisch falsch. Wir brauchen die Kernenergie als Übergangstechnologie, bis erneuerbare Energien in ausreichendem Umfang grundlastfähigen Strom erzeugen können oder die CO2-Abscheidung und -Einlagerung für Kohlekraftwerke im großtechnischen Maßstab zur Verfügung steht. Die Laufzeiten sicherer Kernkraftwerke müssen daher in diesem Sinne verlängert werden."
Der Ausgang der Wahl ist wohl bekannt und die Ankündigungen werden umgesetzt (wenn's denn dabei bleibt...).
Was genau also läßt Dich an der demokratischen Glaubwürdigkeit zweifeln ?
Oder meinst Du etwa die Verläßlichkeit der Politik ? Die Unternehmer wie z.B. Dein Arbeitgeber schon mal zu schätzen wissen, wenn es um langfristige Investitionen geht.
Genau diese Verläßlichkeit, die wird in der Tat gerade beschädigt - durch Stuttgart21 genauso wie durch die Verlängerung der AKW-Laufzeiten.
Aber wehe wenn dann nur noch Zeitarbeitskräfte eingestellt werden, damit man durch die nächste politische Überraschung nicht pleite macht.
Was genau also läßt Dich an der demokratischen Glaubwürdigkeit zweifeln ?
Oder meinst Du etwa die Verläßlichkeit der Politik ? Die Unternehmer wie z.B. Dein Arbeitgeber schon mal zu schätzen wissen, wenn es um langfristige Investitionen geht.
Ein beschlossener Atomausstieg wird gekippt, der Bau von S21 ist nicht mehr abwendbar. Die Bevölkerungsmehrheit dürfte in beiden Fällen nicht hinter den getroffenen Entscheidungen stehen. Das ist für mich demokratische Glaubwürdigkeit die ich anzweifel.
Ich finde nicht, dass sich unsere Politiker durch die Wirtschaft vor den Karren spannen lassen sollten.
wer die entscheidungs- und gesetzgebungsfindung in der bankenkrise und jetzte gerade bei der gesundheitsreform und atomkraftwerklaufzeitverlängerung mitverfolgt hat, weiß wem die jetzigen politiker an der macht verpflichtet sind. nicht der demokratischen basis, sondern den großkonzernen der pharma- und energielobby. mich erstaunt immer öfter, wie oft der staatsbürgerkundeunterricht in der ddr recht hatte........
Die Bevölkerungsmehrheit dürfte in beiden Fällen nicht hinter den getroffenen Entscheidungen stehen.
Da würde ich nicht unbedingt drauf wetten, klar haben gerade bei solchen Protesten die Gegner die lauteste Klappe.
Atomausstieg von heute auf morgen halte ich auch nicht für die ideale Lösung, unter gewissen Auflagen kann man funktionierende Kraftwerke durchaus weiterlaufen lassen und parallel die Ökostromkraftwerke weiter ausbauen. Dann werden die alten AKWs von ganz alleine überflüssig.
Welchen Vorteil Stuttgart und die Region von der neuen Bahnlinie und einem gescheiten Durchgangsbahnhof hat lässt sich auch schwer absehen. Klar ist das erstmal teuer, aber wie hoch ist der langfristige Nutzen durch die deutlich bessere Anbindung?
...nachdem zwei Parteien angekündigt haben, daß sie dies vorhaben, wenn sie an die Regierung kommen.
Wie sollte denn Demokratie Deiner Meinung nach sonst funktionieren.
Alles für immer so lassen wie es gerade ist ??
naja, man wählt ja nicht wegen eines programmpunktes. da findest in jeder partei zustimmungs- bzw ablehnungswürdiges. meine rmeinung nach sollte zu grundsätzlichen bzw wichtigen fragen volksbefragungen durchgeführt werden. dort muss ja nicht die einfache mehrheit entscheiden, aber wenn sich zb 2/3 der bevölkerung für bzw gegen ein projekt bzw gesetz aussprechen, sollte darüber zumindest mal nachgedacht werden.
Aber es ist doch nicht zu bestreiten, dass der Wähler gewußt hat, oder hätte wissen müssen, bzw. wenigstens hätte wissen können, wie sich CDU und FDP in den oben gennanten politischen Fragen verhalten. Sie vertreten die Interessen der Organisationen die sie bezahlen. Wenn der Wähler das nicht will, muss er sie (CDU und FDP) ja nicht wählen.
Trotzdem wurden sie gewählt und werden vermutlich auch bei den nächsten Wahlen nicht so schlecht abschneiden. Klingt komisch, ist aber so.
weiß wem die jetzigen politiker an der macht verpflichtet sind
Allen
Großkonzerne sind genauso wie kleine Firmen und die Bürger Bestandteil unseres Landes.
Frag mal die Bürger was sie lieber haben, billigen Strom aus AKWs oder teuren aus Ökokraftwerken. Wie vielen ist dann Umweltschutz auf einmal egal. Meckern gegen Atom, gegen Kohle und der Strom kommt aus der Steckdose. Das meiste ist in einem Land nicht schwarz und weiß, genau deshalb halte ich mich mangels Hintergrundinfos auch beim Thema S21 ja-nein zurück