Ja, ich hab mal wieder rumgeheult. Ist so meine Art, die mich länger kennen wissen drum und reissen gefühlt seit Ewigkeiten ihre Witzchen drüber. Aber gaaanz ehrlich: Ich hatte Bammel vorm Kraichgau. In den drei Wochen davor… ihr kennt die Geschichte, s. oben!
Da ich aber dem Plastikhobel keine Schande bereiten wollte, machte ich ihn Samstag rennfertig: Scheibe & 808er rein, Isoplörre ran ... ääähhhhh und ab die Post.
Was mich aber auf der Strecke erwartet, ich hab keine Ahnung, mir nur grob das Höhenprofil angeguckt. Die Vorbereitung war so professionell, weder ein abfahren der Strecke noch nen auf den Vorbau aufgeklebtes Höhenprofil gab es. Es galt ja sowieso nur, mit den alten Kumpels zwei Tage lang Spaß zu haben. Als dann die Wettervorhersage mit Gewittern um die Mittagszeit aus OF zugerufen wurde, bekam ich noch ein klein wenig Extrabammel, denn schnell fahren kann das CD 0.1, bremsen aber ist seine Stärke leider nicht, besonders nicht bei Nässe! Nun denn, hoffen wir, dass es trocken bleibt.
Als dann unser Schwimmer nach nur 36min aus dem Wasser kommt, geht’s los. Gefühlt verhalten aber dank Rückenwind auf den ersten 15km trotzdem mit 45km/h geht’s los. Dabei fahre ich „langsam“ an, lasse den Puls an die als kritisch für die Lunge scheinenden ~165 Schläge nur langsam ran kommen, das bei so um 300 Watt. Nach ner halben Stunde am ersten Berg dann geht die Nadel erstmals über 170 Schläge, aber die Bronchien bleiben offen. Scheint gut zu gehen.
Auf der ersten Abfahrt wird deutlich, dass hier verdammt viel los ist! Die Staffeln wurden wie immer als letzte losgeschickt. Hier aber, anders als in Wiesbaden, nur mit 15m Rückstand auf die letzten Einzelstarter von denen auch einige in unserer Startgruppe waren. Es macht weiterhin Spaß, nur die Ortsdurchfahrten werden teils kritisch. Wenn Du weißt, dass es im letzten Jahr mit Sebastian Kienle einen der besten Radler im Feld und dazu noch Einheimischer, in einer Ortsdurchfahrt abgelegt hat, bist Du, wenn Du nix kennst, entsprechend vorsichtig! Wenn dann noch in der einzigen Kopfsteinpflasterpassage ne 90° Linkskurve ist und dazu Gegenverkehr… nun denn, passiert ist nix! Es reiht sich Hügel an Hügel.
Die Lunge hält, deshalb macht es macht Spaß und auch der Abfall in der Wattleistung hält sich im Rahmen! Wobei ich wieder feststelle: Wenn ich Staffeln vor den längeren Anstiegen überhole, blasen die in den ersten 100-300m des Anstiegs wieder mit wahnsinniger Geschwindigkeit an mir vorbei, nur um nach spätestens 500m für immer hinter mir zu verschwinden. Liegt vielleicht daran, dass ich die Ansteige mit „nur“ 330-380 Watt anfahre, die aber mit 500. Nun denn, jedem das Seine!
Über die ganze Strecke fahre ich an einem nicht enden wollenden Lindwurm von Radlern vorbei, in dem es öfter mal nicht regelkonform zugeht. Was mir aber wirklich auf den Zeiger geht sind die Zeitgenossen, die permanent – auch wenn die nicht überholen – an linken Rand der rechten Fahrbahn fahren. Wie oft ich „Von links!“ schreien musste, ich will es nicht zählen! Doof finde ich, dass ich bloß auf den ersten 15km mal nen Kampfrichter sehe, danach nie wieder. Trotzdem höre ich nach dem Rennen, dass es ordentlich Karten gegeben haben soll… Striche auf Startnummern hab ich allerdings keine gesehen.
Bei ca. Kilometer 50 überhole ich den ERookie, der sich tapfer im Wind schlägt und hoffe, dass sie meinen Schrei „ Eeeeeentchen!“ zuordnen kann.
Gegen Ende der Radstrecke werden es dann immer weniger Staffeln, die ich einsammle. Trotzdem ist das für den Idealverlauf gesteckte Ziel von 2:15h schon bei km 60 außer Reichweite. Macht nix, macht trotzdem einen Heidenspaß!
Als dann der letzte Anstieg kommt, bemerke ich Seltsames! Mein SRM zeigt komische Werte an. Fahre ich auf dem Auflieger sind’s 170 Watt, fahre ich Basislenker, doppelt so viel. 170 waren es nicht, 340 kommen eher hin. Könnte das daran liegen, dass der Magnet nicht nah genug an der Kurbel klebt. Für Hilfe wäre ich dankbar!
Die letzten 3km gegen den Wind nach Bad Irgendwas – ich hab bis heute noch keine Ahnung, wie überhaupt irgendein Ort an der Strecke heisst, der Kopf war immer unten – noch mal „Feuer“ und dann an den Läufer übergeben.
Dass Alex den Chip als Zweiter übernimmt und diesen Platz sogar mit einem für 3h/Woche Training schier unglaublichen Halbmarathon von 1:31h halten kann, ist eine schöne Geschichte, die aber woanders erzählt werden wird!
Daten der Ausfahrt:
Hier!
p.s. Wo zur Hölle war denn die Bergwertung???