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Zitat von Cruiser
Die Frage ist doch, ob die Marktwirtschaft das System der Zukunft sein kann? Ich denke, eher nicht.
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Das ist eine gute Frage. Die Auswahl an bewährten Marktsystemen ist allerdings gering. Ich habe ehrlich gesagt keine Idee. Hmmmm ...
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Zitat von Cruiser
Die Marktwirschaft basiert doch darauf, daß es wenige gibt, denen es hervorragend geht, in der Mitte jede Menge Ballungsraum mit Zufriedenen, die aufstreben wollen und sich nach unten absichern und denen unten, die ausgebeutet werden.
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Eher nicht. Die Marktwirtschaft basiert auf Angebot und Nachfrage.
Bzgl. Mitte: Wir haben heute eine Mittelschicht, die Zahlenmäßig zurück geht. Das ist das Thema mit der Schere. Allerdings profitiert die Mittelschicht so wie nie vom "Staat". Man kann das beim DIW und dem dort durchgeführten SOEP (Soziökonomisches Panel) nachlesen.
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Zitat von Cruiser
Soziale Markwirtschaft ist schlicht nicht mehr finanzierbar und wird es auch in Zukunft nicht mehr sein.
Das Rentensystem ist eine Farce, eigentlich auch passe.
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Jetzt nehmen wir mal an, dass ist so. Ich frage mich: Was dann? Freie Marktwirtschaft mit 100%iger Eigenverantwortung? Wo ist der goldene Mittelweg der Systeme? Wollen wir's nochmal mit Kommunismus versuchen aber lassen den gescheiterten Sozialismus weg? Lauter Fragen und keine Antworten ....
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Zitat von Cruiser
Korrekt.
Aber es ist immer schwierig, den ersten Schritt zu gehen, weil der a)besonders schmerzt und b) finanziert werden muss (bestehende Rentner mit Ansprüchen).
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Ne Umstellung vom Umlageverfahren auf das Kapitaldeckungsverfahren ist in der Tat enorm schwer und benötigt viel Zeit. Potentiell wird mind. eine Generation "doppelt belastet". Da es diese Situation durch die sog. "Rentenlücke" ja heute schon gibt, geht man dieses Thema besser heute als morgen an. Insbesondere, weil es kein Problem darstellt sofort von einem Kapitalgedeckten zu Umlageverfahren zurückzukehren (für den Fall eine "Katastrophe" und der "Kapitalstockvernichtung"; Krieg oder ne Megainflation)
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Zitat von Volkeree
...aber bei den restlichen macht es schon einen Unterschied, ob aus einer Familie einmal Steuerklasse 3 oder zweimal Klasse 1 oder 4 gezahlt werden.
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Nein. Bis auf das Thema Ehegattensplitting. Es gilt bei uns (i.d.R.) Steuer(EK) > 2*Steuer(EK/2) - das ist Ehegattensplitting, das hat aber nix mit Kinder zu tun. Ansonsten: Jeder zahlt in diesem Land für gleiches zu versteuerndes Einkommen gleich viel Steuern undzwar unabhängig von der Steuerklasse - spätestens wenn er den EkJa-Ausgleich gemacht hat. Der IIIer kreigt quasi über's Jahr vom FA nen kleinen "Kredit", während der V-er dem FA nen Kredit gibt.
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Zitat von Cruiser
Dem ausländischen Investor/Firmenkonzern ist es wurscht, ob ein Produkt z.B. im europ. Osten oder in Deutschland gefertigt wird...
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Das ist mit nahezu 100%iger Wahrscheinlichkeit den Deutschen Investoren auch Wurscht. Es sei denn es handelt sich um so "halbstaatliche" Häuser, denen per "Satzung" (oder was auch immer) Invests in solche Firmen verboten sind bzw. schwer gemacht wird.
Insgesamt möchte ich gerne in einem Staat leben, in dem die Jungen für die Alten sorgen. Ich bin ein Fan des Konzepts des Generationenvertrags. Die praktische Umsetzung (vor dem Hintergrund der sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen) wie sie jetzt läuft ist allerdings eine Katastrophe. Ich glaube (hoffe) aber nicht, dass dies bedeutet, es kann kategorisch keinen Sozialstaat mehr geben. Egal ob Rente oder andere Sozialsysteme. Hierzu gehört für mich auch "Leistung ohne Gegenleistung für Schwache" - Transferleistung - also auch ALGII.
Ich möchte lieber in einem Staat leben, in dem jeder (aber wirklich jeder) Bedürftige Transferleistungen erhält. Selbst wenn dann ein paar Nutznießer dabei sind, die es eigentlich nicht verdienen. So ist das Leben. Aber auf keinen Fall einen "Unschuldigen" auf der Strecke lassen.