Aloha,
Wollte mich eigentlich zwischendurch mal mit Eindrücken vor dem Wettkampf melden, bin dann aber nicht wirklich in Frankfurt/M dazu gekommen.
Ich bin gestern dann spät in der Nacht in Wien gelandet, und mit im Handgepäck einen Slot für Kona 2024
Der lange Weg findet jetzt doch noch mit Hawaii ein Ende.
Aber kurz zur Vorgeschichte. Letztes Jahr bin in Hamburg gestartet um eine neue Bestzeit anzugreifen. Nachdem ich dort aber kurz nach dem tragischen Zwischenfall zur Unfallstelle gekommen bin, sollte das Thema Ironman eigentlich für mich durch sein (hatte mehrere Tage danach mental zu kämpfen).
So lief dann auch das restliche 2023 Jahr dahin, mal mehr, mal weniger Training, ohne Ziel vor Augen. Auch im Frühjahr 2024 dann eher unstrukturiert, zwischendurch mal Intervalle, dann wieder nur locker und in den Semesterferien mal nur Skifahren
Die erste Kehrtwende kam dann mit dem Trainingslager auf Mallorca im März, da hat es dann wieder richtig viel Spaß gemacht und so bin ich auch wieder ins längere Training eingestiegen. Aber weiterhin ohne Ziel vor Augen.
Zwischendurch habe ich mal mit Klagenfurt geliebäugelt, aber der war dann mit April ausgebucht. Blieb also nur mehr Kopenhagen und Frankfurt im Hinterkopf.
Meine Frau hat mich dann Ende Juni nochmals ermutig für die Anmeldung für Frankfurt. Und so hab ich dann über die letzte Möglichkeit am 05. Juli über Nirvana die Registration gecheckt.
Für unsere dreiköpfige Familie auch die einzige Möglichkeit nochmals nach Hawaii zu kommen, denn der diesjährige Ironman fällt in die Herbstferien (Frau-> Kindergartenpädagogin, Kind-> 2. Klasse Mittelschule)
Und so dann Flüge, Quartier usw für Frankfurt klar gemacht und der Rest unspektakulär, bis zum Race Day:
Um 3Uhr schon munter gewesen, und da dann beschlossen gleich zu Früstücken und zum Waldsee aufzubrechen. Habe in Walldorf gewohnt und konnte so dem Shuttle Fiasko entgehen. Hier hat es dann schon mal mehr oder weniger geregnet.
Bin dann mit der ersten Gruppe um 6:38 in die Fluten. Mit Neo schwimme ich normalerweise zw. 1:01 und 1:03, diesmal ohne Neo 1:11

Die Liebe zum Schwimmen kommt bei mir nicht mehr
Dann ab aufs Rad, die ersten Kilometer abspulen und dickeren Gang rein. Und auf einmal Schock, nichts geht mehr bei der Schaltung, nicht rauf nicht runter. Akku war daheim noch voll geladen. Na gut, mal abwarten, vielleicht Kurzschluss durch den Regen und wenn es trocken wird, geht die Schaltung wieder.
So war es dann aber nicht. Bei "The Beast" und "The Hell" war dann Wiegetritt bei 54/13 angesagt. Hatte hier auch schon überlegt abzusteigen und das Kabel am Schaltwerk abzuziehen und wieder rauf zu stecken. Hab ich dann zum Glück nicht gemacht, die Kraft sollte bis zum Ende reichen
Und zur Not wäre ich mal 50m abgestiegen und hätte geschoben
Also waren die weiteren Vorgaben, die steileren Anstiege im Wiegetritt (da wurde ich immer Überholt) und die flacheren Anstiege in Aeroposition, da hab ich meist überholt.
Und bergab hohe Trittfrequenz oder Rollen lassen.
Das Wetter war beim Radfahren sehr bescheiden, erste Runde im Nordosten Starkregen und in der zweiten Runde dann auch immer wieder Passagen mit mal teils stärkeren Regen.
Die Kraft hat mich aber nicht mehr in Stich gelassen und ich hab mich bis zum Ende sehr stark gefühlt.
Nach 4:48 durfte ich dann in T2 am Main einrollen. 175km 1588HM und 176W Schnitt/187NP, denke mal die Höhenmeter stimmen nicht.
Und dann war da das Laufen. Sollte eigentlich als starker Läufer kein Problem darstellen, oder doch nicht so easy?! Musste mich die ersten 3km mal zügeln, weil es sich richtig gut anfühlte. Dann aber ein paar Kilometer mit 4:20-4:25 und Schwups kam der Einbruch. In der dritten Runde konnte ich mich nochmals erfangen, bevor es die letzte Runde wieder Richtung 4:55-5:00 ging.
Nach einem 3:20 Marathon bin ich dann als 12ter in der AK45 mit 9:27 ins Ziel.
10Slots lt. Liste zur Verfügung. Meine Frau war schon am Verzweifeln, wieder nicht direkt qualifiziert.
War dann aber auch erstmal nicht so wichtig für mich, der erhoffte gute Ironman als Abschluss. So konnte es gerne zu Ende gehen.
Dann der nächste Tag, Ironman Bankett um 11Uhr. Wir waren pünktlich dort, gegessen, getrunken und gewartet. Profi- und AG-Siegerehrung, und die Zeit verging.
Unser Flug war für 17:20 angesetzt. Also für eine locker Fahrt mit Gepäck zum Flughafen, war spätestens Abfahrt um 14:00 von der Eisporthalle geplant.
Dann die Damen für Hawaii, 30min.., 40min vergingen, ich dachte inzwischen es soll nicht sein und wir starten Richtung Flughafen.
Dann endlich die Nizza Slots und es wurde nur die Damen aufgerufen, die dorthin wollen. Und im Anschluss die Herren, von oben beginnend.
20min später, AK45. Die ersten 4Slots werden genommen, dann der 5te, es meldet sich keiner, der 6te und wieder meldet sich keiner. Ich bin durch, realisiere es noch nicht richtig. Als ich es endlich kapiert habe, wird schon meine Name aufgerufen. Yeaa, Hawaii ich komme!
Durfte mich dann zum Glück bei den Laptops vordrängen, in 5min war die Bezahlung und Anmeldung durch.
Dann begann der Sprint um den Flug. Den haben wir auch um knapp 30min gewonnen.
Nach dem Secure Check viel dann auch die erste Last ab und ich konnte mich mit Tränen das erste mal richtig freuen.
Was für ein Erlebnis, was für ein Wochenende!
Meine Ironman-Reise hat 2003 in Klagenfurt begonnen und geht mit meinem 15. Ironman auf Hawaii zu Ende!
Ich blicke auf eine unglaublich schöne Zeit mit Höhen und Tiefen zurück!
In Erinnerung bleibt die Heim-Weltmeisterschaft in Zell am See 2016 und hoffentlich die Ironman WM 2024 im Herbst
