Der ein oder andere hier hat vom Arbeitsmarkt offensichtlich nicht die geringste Ahnung.
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.
Bezweifle ich ja gar nicht. Ist schwierig und nicht schön.
Zitat:
Zitat von F 18
Wenn es keine vernünftige Grundsicherung für solche Leute gibt (der ein oder andere hier fordert ja sogar ganz auf ein Sicherungssystem zu verzichten), besteht natürlich irgendwann der Druck einen Arbeitsplatz anzunehmen der deutlich unterbezahlt ist. Wollen wir so ein System? Und wenn ja was bedeutet das?
Auch nicht schön, will auch bestimmt keiner.
Zitat:
Zitat von F 18
Es ist sehr interressant zu sehen wie hier nach unten getreten wird, macht euch besser mal Gedanken darüber wie Milliarden an Subventionen und Bürgschaften aus Volksvermögen eingsetzt werden, da gibts sicher mehr zu holen.
Ist doch keine Menschenverachtung oder soziale Kälte. Aber Du kannst doch nur Geld ausgeben, was Du hast. Bzw. geliehenes muß zumindest wieder rückzahlbar sein.
Durch die Finanzkrise und die Staatskrisen (Griechenland, PIGS) ist der Schuldenstand nicht mehr kontrollierbar geworden. Natürlich ist das eine Sauerei.
Glaubt ihr ernsthaft, dass die Mehrheit der Hartz IV Empfänger nicht arbeiten will?
Wer mit 45 Plus seinen Arbeitsplatz verliert hat doch (von Führungskräften im mittleren bis oberen Managment mal abgesehen) so gut wie keine Chance mehr einen regulären Job zu bekommen.
Den Teil der nicht will gibt es auch.
Der andere Teil hat häufig einfach ein Problem mit der (Aus)-Bildung. Ein 45jähriger wo die Ausbildung 25 Jahre zurückliegt und der nie groß an Weiterbildungen teilgenommen hat ist leider nicht mehr überall von heute auf morgen einsetzbar. Der kennt sich nur noch mit dem kleinen Gebiet aus mit dem er sich die letzten 25 Jahre in seinem Job beschäftigt hat.
Der muss erstmal viel Lernen. Viele junge Leute kannst du dank fehlender Berufs- und immer öfter sogar Schulbildung nicht mehr gebrauchen.
IMHO liegt DA der Hauptknackpunkt. Bildung anbieten und den Leuten mehr in den Hintern treten die Angebote auch wahrzunehmen. Von nichts kommt nichts.
Den Sozialstaat abschaffen oder nur nach unten treten ist weder erstrebenswert noch zielführend.
Eine Umverteilung ist leider der einzige Weg, wer soll es denn sonst bezahlen. Die "Reichen" sind doch die einzigen die das Geld noch haben. Und das strukturelle Problem dass die Schere immer größer wird und es immer schwieriger wird wenn man einmal unten ist da wieder raus zu kommen. Und von oben wird alles getan damit die Schere größer und die Barriere dazwischen undurchdringlicher wird.
Ist doch keine Menschenverachtung oder soziale Kälte. Aber Du kannst doch nur Geld ausgeben, was Du hast. Bzw. geliehenes muß zumindest wieder rückzahlbar sein.
Aber (öffentliches) Geld ist keines mehr da.
That´s the point!
Und auch hier: Die Masse macht es.
Geld verprasst (aber richtig), dazu kommt die Europäisierung, die ihr übriges zum Arbeitslohn beiträgt.
@ F18
Mal am Rande: Viele Firmen sind doch gar nicht mehr in deutscher Hand.
Dem ausländischen Investor/Firmenkonzern ist es wurscht, ob ein Produkt z.B. im europ. Osten oder in Deutschland gefertigt wird, solange der Preis niedrig und die Qualität grade noch sooooooo akzeptabel ist, daß keine Unsummen an Warrantykosten entstehen.
Das ist modernes Finanzschach...
Und von oben wird alles getan damit die Schere größer und die Barriere dazwischen undurchdringlicher wird.
Nana, nur bedingt, denn die oben wissen auch sehr genau, das nach Schere größer - größer -größer Schere AB kommt.
Das möchten die im eigenen Interesse vermeiden, wissen aber kaum noch WIE.
Aber Du kannst doch nur Geld ausgeben, was Du hast. Bzw. geliehenes muß zumindest wieder rückzahlbar sein.
Durch die Finanzkrise und die Staatskrisen (Griechenland, PIGS) ist der Schuldenstand nicht mehr kontrollierbar geworden. Natürlich ist das eine Sauerei.
Aber (öffentliches) Geld ist keines mehr da.
So sieht der Haushalt aus, vielleicht werden falsche Prioritäten gesetzt.
Sozialetat sieht wie folgt aus:
Wir haben im Staatsetat für 2010 143,2 MRD € für Arbeit und soziales. Bei 3,03 Mio Arbeitslosen und 7,4 Mio Hartz IV Empfängern macht dies pro Kopf 14300 € pro Jahr also 1191€ pro Monat.
Ich würde erst mal die Frage stellen, wieviele Hartz IV bekommen obwohl sie arbeiten.
Danach würde ich mal prüfen inwiefern Leiharbeiter die zeitweise in Betrieben eingesetzt werden in "Leerlaufzeiten" von den Leihfirmen sofort wieder entlassen werden.
Dann wird man feststellen, das die Flexibiltät und Kostensenkung die über diese Instrumente in der Industrie realsiert wurden über den Etat Arbeit und Soziales gegenfinanziert werden. Verfehlte Arbeitsmarktpolitik würde ich sowas nennen.
Das möchten die im eigenen Interesse vermeiden, wissen aber kaum noch WIE.
Ich hab das Gefühl die Erkenntnis ist nicht sonderlich verbreitet.
Warum zahlen sonst Firmen Dumpinglöhne um die Gewinne zu erhöhen wenn es doch viel besser wäre denen mehr zu bezahlen damit die Schere nicht "ab" geht.
Eine Umverteilung ist leider der einzige Weg, wer soll es denn sonst bezahlen.
Sorry, aber auf so einen Sozialismus kann ich verzichten. Und der Staat hat es nicht. Das ist dann eben so, daß das eben keiner bezahlt.
Ich weiß auch gar nicht, wieso so viele Leute (besonders die Deutschen!) glauben, daß der Staat dafür zuständig ist, für den materiellen Wohlstand seiner Bürger von der Wiege bis zur Bahre zu garantieren. Das ist nämlich definitiv nicht seine Aufgabe!!
Zitat:
Zitat von Meik
Die "Reichen" sind doch die einzigen die das Geld noch haben.
Abesehen davon, daß der Begriff oft viel zu polemisch benutzt wird: "den Reichen" nimmt man es dann einfach ab, oder wie? Wie gesagt, wir haben hier (Gott sei Dank) eigentlich (noch) keinen Kommunismus.