eigentlich genau andersherum. jeder, der sich eine pulsuhr kauft, informiert sich ja irgendwie (bekannte, trainer, literatur) auch, in welchen bereichen er trainieren sollte. und wenn ich mir gerade die empfehlungen in der trivialliteratur ("bunte" "fit for fun" usw) ansehe, so sind diese werte doch meist am unteren ende der belastungsskala. kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass dort jemand überzocken kann.
um es kurz auszudrücken, ich halte die gefahr mit pulsuhr zu überzocken für deutlich geringer, als ohne.
richtig, da bin ich deiner meinung. ich hab' auch noch niemanden gesehen, der mit pulsuhr ueberzockt hat.
dafuer aber genuegend (junge!) sportler, die beim sport zwar noch eine vollstaendige unterhaltung fuehren konnten, laut "brigitte", "fit for fun" etc. aber bereits mit einem fuss im grab standen.
allein fuer "trimming 130" braucht aber wiederum niemand einen pulsmesser.
allein fuer "trimming 130" braucht aber wiederum niemand einen pulsmesser.
Trimming 130 wär für mich eh Quatsch - zumindest, wenn ich mich weiterentwickeln will - , da mein Regenerationsbreich beim Laufen lt. Leistungsdiagnostik schon bis Puls 137 geht.
Training mit Pulser macht nur Sinn, wenn man seine individuellen Werte kennt. Nach Brigitte, FitForFun und Men's Health würde mein GA1-Bereich auch schon als herzgefährdend eingestuft
Darum hab ich eine Leistungsdiagnostik gemacht, um Anhaltspunkte zu haben. Sicher ist das auch nicht der Weisheit letzter Schluß, aber mir hat das geholfen, um nach 8 Jahren Sportpause überhaupt wieder einen Einstig zu finden. Denn meine Einstiegsversuche vorher sind immer daran gescheitert, daß ich zu schnell losgelaufen bin und damit nach 5 min kaputt war und Frust hatte. Vermutlich bekäme ich das Laufen inzwischen auch ohne Pulser hin, aber ich liebe technische Spielereien
Und genau das ist der Punkt: Körpergefühl muß sich entwickeln. Der eine kann es besser von außen gesteuert, der andere muß seine Erfahrungen selber machen und sich zur Not von oben her der Grenze nähern (wenn ich geko**t habe, war es zu schnell)
Und ich weiß, daß ich in jungen Jahren eher zweite Möglichkeit gewählt habe, sie beim Wiedereinstieg (vielleicht auch wegen meiner inzwischen aufgetretenen Erkrankung) aber erfolglos war ...
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Denn meine Einstiegsversuche vorher sind immer daran gescheitert, daß ich zu schnell losgelaufen bin und damit nach 5 min kaputt war und Frust hatte. .
Die Selbstdiagnose war doch richtig, warum brauchst Du fuer die Umsetzung der Aenderung einen Pulsmesser?
Aber ich glaube eher, dass die Wahrheit in einem unscheinbaren Zwischensatz versteckt war und auch duer das Gros der Pulsmessernutzer gilt: Spielzeug!
Die Selbstdiagnose war doch richtig, warum brauchst Du fuer die Umsetzung der Aenderung einen Pulsmesser?
Weil mir mein Körpergefühl nicht zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Rückmeldungen gegeben hat - oder ich sie nicht verstanden habe.
Ich war nicht in der Lage ohne Einfluß von außen mein Tempo so zu reduzieren, daß ich länger als 5 min hätte laufen können. Wenn ich HINTERHER merke, daß es wieder nichts war, hilft mir das in dem Augenblick nur sehr eingeschränkt weiter, wenn ich beim Loslaufen schon das Gefühl hatte, erheblich langsamer gelaufen zu sein als beim letzten Mal, das Ergebnis aber das gleiche war. Nach dem 10. Fehlversuch OHNE Pulsmesser war ich genauso gefrustet wie die Leute die Du kennst, es MIT Pulsmesser waren.
Für mich war es damals kein Spielzeug sondern ein nützliches Hilfsmittel.
Ich will Dir Deine Meinung nicht ausreden.
Genausowenig wirst Du mir meine Erfahrung ausreden können ...
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Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (J.W.v.Goethe)
Das gilt übrigens auch für Weitsprungversuche (= Idee) und Achillessehnenrisse (= Erfahrung) ...
Ich finde Deine Erfahrung allerdings recht beeindruckend. Ich versuche mir gerade die Hilflosigkeit vorzustellen, die Dich befaengt, waerend Dich mal wieder der Geschwindigkeitsrausch packt. Lernen durch Schmerz scheint bei Dir ja nicht auf Anhieb funktioniert zu haben.
Sinnvollere Technikalternative waere dann doch wohl ein GPS, der Dich bei Uebertreten der Geschwindigkeitsbegrenzung blitzt und dann Knoellchen schreibt.
....die dann fuer dich wissen, welche pulswerte zu was fuehren? Ein guter Coach wuerde nie fuer sich herausnehmen, die Fitness eines Schuetzlings anhand dessen Pulswerte zu definieren. Der Ami wuerde sagen: recipe for desaster.
Woran, oder wie definiert man denn die Fitness noch?
Zitat:
Zitat von dude
mir sind jedenfalls nur breitensportler bekannt, die durch ihre pulswerte voellig verunsichert sind. die haben teilweise pulswerte, nach denen sie, wenn man den gaengigen 'laufbibeln' folgt, kurz vor dem kollaps oder klinisch tot sein muessen. wenn man ihnen dann langsam beibringt, nach gefuehl zu trainieren, wachen sie ploetzlich auf und entdecken ausdauersport neu.
wie sind deine erfahrungen damit?
Immer wenn ich das lese, stellt sich mir die Frage wie man das anfängt, nach Gefühl zu trainieren?
Gibt es da eine Methode?
Ich bin letztens von jemandem gefragt worden, worauf man achten sollte, wenn man mit dem laufen beginnt.
Hab dann so die allgemein üblichen Tipps weitergegeben, womit ich auch angefangen, habe.
Hinterher habe ich mir dann aber noch richtig den Kopf zerbrochen, ob das weitergeben von allgemein eingefahrenen Methodiken so richtig ist. Es gibt da doch noch einiges mehr.
Wie erklär ich z.b. einem Anfänger wie man nach Gefühl trainiert?
Und macht es sinn, wenn man bisher nach HF trainiert hat, dass mitten in der Saison abzubrechen und umzustellen?
Wie gewöhn ich mir die Pulsuhr ohne schlechtes Gewissen wieder ab?
Ich glaub ich hätte so mittendrinnen, ein schlechtes Gefühl dabei, weil da auch der Gedanke eines Leistungsabfalls mitspielt.
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,,Alles hat seine Grenzen, nur der Mensch hat keine. Für die menschliche Natur ist es ein essentieller Faktor, sich kontinuierlich selbst zu übertreffen, keine Grenzen zu akzeptieren. Die Freiheit, die wahre Einmaligkeit des Seins, lässt sich nicht konditionieren. Sie kann nicht auf Ziele und Wünsche verzichten. Das ist der Grund dafür, warum ich diesen Sport betreibe...
Es ist das Meer, das mich gewinnen lässt."
(U. Pelizzari)