Wenn ich das so höre, was hier geschrieben wird: „Du solltest auf Deine Frau hören, frag, was Deine Frau möchte, die Frau hat das Wort, wenn Du Deine Frau behalten willst“ usw.
Könnt Ihr Euch auch gleich die Eier abnehmen und sie in einem Ziploc im Dreisternefach einlagern.
Es geht doch nicht darum, sich gegenseitig im Wachstum zu beschneiden, sondern einander die Verwirklichung der jeweiligen Ziele und Wünsche zu ermöglichen.
Ich habe auf diese Weise eine Ehe ruiniert. Mein damaliger Mann war eben drei- bis viermal pro Woche abends beim Aikido-Training und ich habe an mindestens drei dieser vier Abende eine Fresse gezogen, wenn er nach Hause kam.
Wen wunderts, dass er irgendwann auch gerne noch einen fünften Abend pro Woche zum Training gegangen ist.
Das Problem war dabei nicht, dass ich nicht in der Lage gewesen wäre, unseren Sohn alleine ins Bett zu bringen. Das Problem war vielmehr, dass ich seinerzeit kein Äquivalent zu seinem Sport hatte. Damit fehlte mir nicht nur essentielle Stefanie-Zeit, sondern darüberhinaus das Verständnis darüber, dass man*frau auch innerhalb einer festen Beziehung Zeit für sich braucht, in der man ganz für sich tun und lassen kann, was man möchte (im Rahmen der jeweiligen Abmachungen der Paarbeziehung natürlich).
Wenn ich Samstags meine langen Einheiten absolviere (das sind dann schon mal 8 oder 9 Stunden), sitzt mein Mann nicht einsam und frustriert zu Hause, sondern macht 1001 Sachen, macht Musik, geht laufen, geht shoppen, absolviert Fortbildungen, macht eben Bernhard-Sachen, die ihm lieb und wichtig sind. Keine Ahnung, vielleicht kuckt er auch Netflix oder nen Porno, keine Ahnung, das ist ganz alleine seine Entscheidung. Ohne Freiheit und Luft zum Atmen können sich doch auf Dauer nicht beide Beziehungspartner weiterentwickeln.
Nur um nicht missverstanden zu werden: das ist kein Plädoyer gegen wechselseitige Rücksichtnahme. Das Stichwort lautet aber wechselseitig. Und das bedeutet, dass beide sich entwickeln dürfen und auch sollen.
Wenn ich das so höre, was hier geschrieben wird: „Du solltest auf Deine Frau hören, frag, was Deine Frau möchte, die Frau hat das Wort, wenn Du Deine Frau behalten willst“ usw.
Könnt Ihr Euch auch gleich die Eier abnehmen und sie in einem Ziploc im Dreisternefach einlagern.
Es geht doch nicht darum, sich gegenseitig im Wachstum zu beschneiden, sondern einander die Verwirklichung der jeweiligen Ziele und Wünsche zu ermöglichen.
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Möglicherweise verwechselst du "auf jemanden hören" mit "hörig sein". Natürlich muss man in einer Partnerschaft aufeinander hören. Was denn sonst?
Vorgestern traf ich einen alten Freund, der mittlerweile zweifacher Großvater ist. Mehrmals war er auf Hawaii und beendete das Rennen so um die 9:30h. Selbstredend hörte er immer auf seine Frau. Obwohl auch ich auf meine Frau hörte, zogen wir Kinder hoch (Plural!), ich finishte nebenher den einen oder anderen Eiermann (mehr schlecht als recht ;-) und Silberhochzeit haben wir längst hinter uns.
Es fragte sich, wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umschaue, ob derjenige, der auf seinen Partner hört, letztendich nicht mehr Eier in der Hose hat (um in deinem Sprachgebrauch zu bleiben).
Ich habe mich gerade erinnert.....
Was ich nicht so richtig verstehe:
Ich habe euch ja auf Hawaii getroffen, da habt ihr berichtet dort eure Flitterwochen (nennt sich das heut noch so?) zu begehen.
Da raff ich nicht so wirklich wie so kurz danach diese Frage aufkommen kann.
- Das Kompromiss-Geeier kenne ich von meinen Urlaubsreisen. Jedes Training muss ich neu verhandeln, jedes Training ist kürzer als gedacht, sobald ich heimkomme fallen Frau und Kind wie die Geier über mich her bevor ich luftholen kann. Koppeleinheit undenkbar. Mittlerweile hake ich große Wettkämpfe wie Langdistanz oder Herbstmarathon unmittelbar vor dem Urlaub ab und regeneriere dann. Da reicht 600m schwimmen im See oder 5 km joggen vorm frühstücken. Für 1-4 Wochen in Ordnung, aber wenn die ganze Saison so aussieht
So ähnlich ist es hier auch mittlerweile... im Alltag krieg ich es ganz gut hin, im Urlaub fällt es halt voll auf wenn ich mal länger weg bin
Hab dazu im Scheidungsthread schon mal was geschrieben- ich denke, ich bin in der Lage jetzt recht erfahren. Kinder werden dich nicht ändern, aber sie werden euer Leben ändern. Unsere Kinder sind 3 und 6, wir haben vorher beide Triathlon gemacht (auch LD), wobei meine Ambitionen immer stärker waren als die meines Partners. Nach K1 wollte ich so schnell wie möglich wieder eine LD machen, also hab ich 18 Monate nach Geburt den IM Hamburg gemacht. Mein Mann hat dabei viel mitgetragen, ob er es richtig cool fand, ich weiß nicht. Dann kam K2, durch Corona gabs erstmal nix mit Wettkämpfen. Aber ich hab für mich gemerkt, dass ich a) meine Ehe gefährde wenn ich den Egotrip LD-Training weiter fahre und b) mir etliche viele kostbare Momente entgehen. Ich bin 35. Ich kann in 10 Jahren auch noch wunderbar eine LD machen.
Ich habe tolle Dinge erlebt in den letzten 6 Jahren. Etliche MD, 2 LD, zahlreiche Wettkämpfe und das allerbeste: Ich habe meinen Kindern vorgelebt, dass das unser Leben ist und Bewegung, Spaß am Sport und Durchhaltevermögen wichtige Faktoren sind. Mein Sohn hat dieses Jahr seinen ersten Triathlon gefinisht. Gleichzeitig hab ich für mich entschieden, mich aus den oben genannten Gründen erstmal ein paar Jahre aus dem Sport auf diesem Niveau zurückzuziehen. Mein Wochenschnitt dürfte so bei 12h/Woche liegen. Das ist mit Kindern komplett nicht vergleichbar zu einem Leben ohne Kinder. Man braucht permanente Absprachen. "Darf ich nochmal ein Stündchen...?" Ohne flexiblen Job eh nicht machbar.
Zusammengefasst habe ich für mich herausgefunden: Alles im Leben hat seine Zeit.
Ich werde IMMER Sport machen. Aber das müssen und können nicht 12h/Woche oder die LD sein. Dieser Spagat zwischen Arbeit (hier Vollzeit), Kindern und Training kann einen kaputt machen. Und es ist ein Hobby. Zusätzlich ergeben sich dann ggf noch Diskussionen wieso man so viel Kohle aus der Familienkasse raushaut. Bei uns weniger ein Thema, aber ich könnte Protest verstehen, wenn ein Wochenende beim Ironman mal schnell in Richtung 2000€ geht mit allem drum und dran. Und über den Rest brauchen wir ja gar nicht sprechen. Kinder sind sehr teuer. Ein Familienurlaub ist wertvoller als ein tolles Trainingslager.
Mein Fazit ist nicht, dass du es direkt lassen solltest. Ich würde dir nur raten, deine Prioritäten richtig zu setzen. Noch ist kein Kind da- aber wenn, dann wird sehr wohl vieles anders. Vielleicht könnt ihr den Deal aushandeln, dass du noch einmal, für dich, eine LD machst, das sollte auch während der Schwangerschaft gehen (WK nicht zu nah am ET, versteht sich), und dazu dein Versprechen, es die nächsten Jahre ruhiger angehen zu lassen.
Alles Gute
PS: Kinder machen das Leben tausend mal bunter als jeder Wettkampf.
Ich habe mich gerade erinnert.....
Was ich nicht so richtig verstehe:
Ich habe euch ja auf Hawaii getroffen, da habt ihr berichtet dort eure Flitterwochen (nennt sich das heut noch so?) zu begehen.
Da raff ich nicht so wirklich wie so kurz danach diese Frage aufkommen kann.
Ja könnte man wohl so nennen, war halt die längere Reise nach der Hochzeit im Juni, dementsprechend auch nicht direkt danach.
Daher für mich recht normal vom Zeitpunkt - erstmal die Events / Erlebnisse aus dem Sommer verarbeiten, etwas Off-season und dann mit Plänen für 2025 beschäftigen.