Ganz kurz:
Am Anfang getretene 220 Watt fühlen sich für mich immer schwerer an als 220 Watt später. Aber an Wettkampftagen fühlen sich 220 Watt zu jedem beliebigen Zeitpunkt schwerer an als zu entsprechenden Zeitpunkten im Training, außer vielleicht ganz am Ende (nimm mal eine anderen Wattwert).
Ganz kurz:
Am Anfang getretene 220 Watt fühlen sich für mich immer schwerer an als 220 Watt später. Aber an Wettkampftagen fühlen sich 220 Watt zu jedem beliebigen Zeitpunkt schwerer an als zu entsprechenden Zeitpunkten im Training, außer vielleicht ganz am Ende (nimm mal eine anderen Wattwert).
ok mache ich . Sind ungefähr meine
Aber ich hab leider keine Idee zu deinem Phänomen.
Du könntest mal 1-2 Wochen ohne jegliche Trainingssteuerunggeräte trainieren und dann einen WK auf Gefühl machen. Vll liegt dir diese Form des Wettkampfes besser.
@captain
Interessant, dass Besuche bei Psychologen damals in deinem Umfeld von Spitzensportlern nicht viel gebracht haben. Vieles von dem, was vor 20 Jahren noch gelehrt wurde (z.B. positive Rennverläufe vorstellen), wird heute von einigen Psychologen als kontraproduktiv betrachtet (z.B. Gabriele Oettingen).
Ich habe mich im Selbststudium (und Psychologie hatte ich eh mal kurzzeitig im Nebenfach studiert) schon durch viel einschlägige Literatur gelesen und einige "Interventionen" umzusetzen versucht. Da ist der Erfolg jetzt noch nicht so wirklich gegeben.
Ich kann mir aber schon vorstellen, dass Mentaltraining etwas bringt. Studienlage bei Spitzensportlern ist halt sehr mager bis inexistent (lies: kann mich an keine erinnern). Und ich habe jetzt auch keinen Psychologen des Vertrauens. Will daher auch erstmal versuchen, die Dinge, die ihr hier mir schon gesagt habt, umzusetzen. Bevor ich aus Verzweiflung/ Verägerung aufgeben würde, würde ich es aber schon noch mit einem Psychologen probieren.
Aber wer soll Dir bei Deinem Kenntnisstand tatsächlich weiterhelfen können? Zumal ohne Dich persönlich zu kennen.
Bei mir hat sich das erst geändert, als sich meine Einstellung zum Wettkampf geändert hat. Wird das Ergebnis zu wichtig und dominiert den Spass daran, fängt die Spirale an sich zu drehen. Zumindest bei mir. Manchmal geht es dann trotzdem gut, meistens bekomme ich dann schon auf dem Weg zum Rennen (also in den wochen davor) immer schlechtere Laune. Wenn dann noch jemand kommt und meint mir sagen zu müssen, dass es aber besonders wichtig sei da richtig einen raus zu hauen bin ich kurz davor gewesen ihn zu erschlagen.
Heute freue ich mich meistens auf Rennen. Geh rein, versuch was, hab Bock mich einfach richtig abzuschießen (natürlich schon kalkuliert, aber schon auch mit dem Risiko, dass es schief gehen darf) und schau dann, wozu es gereicht hat. In der Regel ist es so, dass die aus dem Training kalkulierten Werte dann auf den Punkt im Rennen auch aufs Parkett kommen. 30 oder 40W unter dem Zielwert in ein Rennen gehen würde mir NIEMALS mehr passieren heute.
Warmfahrprocedere (im Training Standardisiert): 20min rollen, dann ansteigende 2-4min Belastungen. Erst GA2, dann Schwelle, dann knapp vor Allout. Idealerweise 30min vorm Rennen fertig, damit das Laktat mit der entsprechenden Halbwertszeit sich noch abbauen kann. Ab da nurnoch locker in Bewegung bleiben.
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Bei mir hat sich das erst geändert, als sich meine Einstellung zum Wettkampf geändert hat. Wird das Ergebnis zu wichtig und dominiert den Spass daran, fängt die Spirale an sich zu drehen. Zumindest bei mir. Manchmal geht es dann trotzdem gut, meistens bekomme ich dann schon auf dem Weg zum Rennen (also in den wochen davor) immer schlechtere Laune. Wenn dann noch jemand kommt und meint mir sagen zu müssen, dass es aber besonders wichtig sei da richtig einen raus zu hauen bin ich kurz davor gewesen ihn zu erschlagen.
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Oha, ich dachte, ich wäre der Einzige, der so gedacht hat.
Seitdem ich auch das Ergebnis in den Hintergrund gestellt habe, macht es mehr Laune. Fahre ja Radrennen, da kann man auch andere Ziele haben: Mal einen Teamkollegen unterstützen, gute Gruppe suchen, die harmoniert, Ausreissversuch starten, usw.
Ist eigentlich ein alter Hut mit extremen Druck rausnehmen und befreit Wettkämpfe bestreiten, aber man kommt halt immer wieder in so eine Spirale und das wirkt sich nicht immer positiv auf die Leistung aus.
Zum TE: Würde auch mal was probieren, bisschen Risiko eingehen und schauen, was rauskommt. Wenn es schief gelaufen ist, egal, abhaken, nächstes mal anders machen.
Wenn es schief gelaufen ist, egal, abhaken, nächstes mal anders machen.
Hört sich leicht an sich das selbst so zuzugestehen, kann aber je nach Veranlagung unheimlich schwierig sein. Und je mehr Leute so tun, als wäre das doch total einfach und man soll doch nicht so verbissen durch die Welt laufen und so einen Aufstand drum machen und so, desto schlimmer kann es werden. Aber es ist natürlich der richtige Weg. Man muss es halt schaffen sich das auch zu "erlauben" und braucht das Selbstbewustsein und die mentale Stärke sich nicht verrückt machen zu lassen. Auch dann nicht, wenn von außen dann nachgefragt wird oder dumme Sprüche kommen.
@captain,@adept
Werde ich machen. Nehme in den nächsten Wochen jeweils an kurzen Wk teil, wo ich weiter probieren und testen werde. Ob es mit dem Abhaken klappt, werde ich sehen.
Das "Mindset", dass der captain hier beschreibt, ist sicher vorbildlich. Alles werde ich nicht übernehmen können, dafür nehme ich Ergebnisse zu wichtig (also zumindest das umzusetzen, was man kann).
In anderen Sportarten habe ich aber genau die gleichen Erfahrungen gemacht, die du hier beschreibst, captain.
Zitat:
Zitat von captain hook
Bei mir hat sich das erst geändert, als sich meine Einstellung zum Wettkampf geändert hat. Wird das Ergebnis zu wichtig und dominiert den Spass daran, fängt die Spirale an sich zu drehen. Zumindest bei mir. Manchmal geht es dann trotzdem gut, meistens bekomme ich dann schon auf dem Weg zum Rennen (also in den wochen davor) immer schlechtere Laune. Wenn dann noch jemand kommt und meint mir sagen zu müssen, dass es aber besonders wichtig sei da richtig einen raus zu hauen bin ich kurz davor gewesen ihn zu erschlagen.