Ich kenne aus meinem Umfeld extrem viele sportlich aktive Frauen. Und egal ob Klettern, (Mountain)Biken, laufen, Schwimmen... ganz wenige nehmen regelmäßig an Wettkämpfen teil.
Die meisten, ich inklusive, sind der Meinung, dass im Job ohnehin schon genug Druck und Stress herrscht. Beim Sport solls dann bitte mit weniger Leistungsdruck zugehen. Was nicht heißt, dass nicht 1000de Höhenmeter überwunden, das Kitzbüheler Horn mit allen möglichen Sportgeräten erklommen, Transalps gefahren usw. werden - nur auf den Wettkampf hat halt kaum jemand so richtig Bock.
Vielleicht liegt das Gen für schneller-höher-weiter auch einfach am Y-Chromosom?
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[leaving] extending the comfort zone
Vielleicht hat es auch damit zu tun, ob Frankfurt eher zu ist als Florida? Ich kenne mich bei diesen zwei nicht aus, aber weiss z.B. dass das Melden in Klagenfurt die wirkliche Leistung ist, nicht das Finishen. Vielleicht gibt es in Florida Frauenquoten?
Daran liegt's sicher nicht: Florida ist seit Jahren stets am selben Tag in kürzester Zeit ausverkauft (das 2013er-Rennen z.B. in weniger als einer Minute), während Frankfurt in jüngster Zeit oft einige Tage braucht, bis alle Startplätze vergriffen sind.
Die Beispiele dieser beiden Rennen waren ja auch willkürlich gewählt. Man kann jedes andere Rennen aus den USA hernehmen (auch 70.3er und Olympische Distanzen) und man findet dort ebenfalls erheblich mehr Frauen (meist prozentual rund dreimal so viel als bei vergleichbaren Rennen in Deutschland und auch auf den britischen Inseln ist Triathlon bei weitem keine derartige Männerdomäne wie in D-A-Ch.
Vielleicht liegt das Gen für schneller-höher-weiter auch einfach am Y-Chromosom?
Und die amerikanischen Frauen haben es auf dem X-Chromosom?
ok, ich kann nur von kanadischen Frauen berichten. Die nehmen vielleicht schon mal an einem Wettkampf teil, aber das Endergebnis ist ihnen egal. Hauptsache ein finish. Ich glaube, wenn Mann nicht nur die absoluten Frauenzahlen anschauen würde, sondern auch die Zeiten, würde man sehen, dass viele Frauen einfach das im Wettkampf machen, was die Mitteleuropäerinnen ohne Wettkampf machen: Spass an der Freude, Spass am sich bewegen, in der Natur zu sein, am sozialen, und so weiter und so weiter.
B, weiblich und muss gerade die Tochter abholen gehen, und damit fällt mein Training für heute flach!
Ich kenne aus meinem Umfeld extrem viele sportlich aktive Frauen. Und egal ob Klettern, (Mountain)Biken, laufen, Schwimmen... ganz wenige nehmen regelmäßig an Wettkämpfen teil.
Die meisten, ich inklusive, sind der Meinung, dass im Job ohnehin schon genug Druck und Stress herrscht. Beim Sport solls dann bitte mit weniger Leistungsdruck zugehen. Was nicht heißt, dass nicht 1000de Höhenmeter überwunden, das Kitzbüheler Horn mit allen möglichen Sportgeräten erklommen, Transalps gefahren usw. werden - nur auf den Wettkampf hat halt kaum jemand so richtig Bock.
Vielleicht liegt das Gen für schneller-höher-weiter auch einfach am Y-Chromosom?
Sehe ich ähnlich. Im Prinzip sind Frauen genauso sportlich wie Männer und machen auch genauso viel. Nur sind viele Frauen weniger der Wettkampftyp, wohingegen bei Männern quasi das ganze Leben ein Wettkampf ist (Wer ist die meisten Knödel zu Mittag, Welches Auto fährt am schnellsten etc.) und Männer sind demzufolge auch mehr bereit mal aus ner Bierlaune heraus ne MD oder LD zu machen. Ich glaube da gibt es kaum Frauen, die aufgrund einer zu großen Klappe mal am Start eines Ironmans stehen.
Zu den Profis: Hier sehe ich den Unterschied zwischen Männer und Frauen eigentlich bei allen Sportarten. Damentennis (zumindest die GS) bestehen nur aus den Williams Schwestern, Frauenfussball ist für jeden Mann ein Graus, Ski Alpin in Zeiten einer Vonn auch nur langweilig und noch extremer ist es beim Ski Langlauf, da hat sich ne Johaus letztens beim 30er am Holmenkollen bereits nach 800m und keinen 2min Laufzeit vom Rest des Feldes abgesetzt - bei den Männern gibt es da mindesten 45km Taktiererei.
Fast jeder hier diskutiert die grundsätzlichen (meist genetisch bedingten) Unterschiede zwischen Männern und Frauen, die es zwiefellos auch gibt, aber bislang geht keiner auf die nationalen Unterschiede im Triathlon ein.
Auch in Großbritannien und den USA bekommen die Frauen Kinder, pflegen Freundschaften, haben noch andere Hobbies zwischen denen sie die zur Verfügung stehende Freizeit aufteilen müssen.
Was läuft bei uns in Deutschland anders (und für sportliche, an Wettkämpfen grundsätzlich interessierte Frauen offensichtlich schlechter) als dort?
(Ich hab' mir darüber schon jahrelang den Kopf zerbrochen und hab' bislang noch keine plausible Antwort gefunden).
Zur Verdeutlichung mal Zahlen der jeweils teilnehmerstärksten Veranstaltung in den USA und in Deutschland (und hier habe ich um den statistischen Effekt kleiner Zahlen vernachlässigen zu können die i.d.R. teilnehmerstärkste AK, nämlich die AK 40 genommen)
1. Ironman Florida 2015: 455 Männer, 163 Frauen gemeldet ==> Frauenanteil also respektable 35%
2.Ironman Frankfurt 2015: 541 Männer gemeldet 73 (!) Frauen gemeldet ==> Frauenanteil in Frankfurt nur 13%!
(die DNS und DNF-Quote in Frankfurt zeigt mit jeweils knapp über 30% übrigens keine Unterschiede, so dass man den krassen Unterschied, der sich auch bei anderen Wettkämpfen und den Vorjahren zeigt, nicht mit dem 2015 heißen Wetter erklären kann)
Naja mit anderen Hobbies neben Triathlon wenn man es wirklich betreibt wage ich zu bezweifeln.....außer essen lasse ich mal noch gelten als Hobby 😃
Ich habe einige sportliche Freundinnen, die hobbymäßig ebenfalls alle drei Sportarten betreiben (oft mit dem Partner oder gemeinsam mit mir) und sich ebenfalls zu Wettkämpfen anmelden.
Diese Frauen sind also durchaus ambitionierter als ich, was die Vorbereitung und Ziele in Bezug auf einen Wettkampf anbelangt. Für mich steht die sportliche Aktivität an sich und der Spaß daran im Vordergrund. Ich habe relativ wenig Verlangen, mich mit anderen zu messen, auch wenn ich mich freue, wenn ich nach einigen Einheiten schneller laufe, radel oder schwimme.
Bei einem Wettkampf würde ich zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich nur mitmachen, um mit Freunden ein spannendes Erlebnis sowie einen schönen Tag zu teilen.
Mir fällt jedoch auf, dass man zwar relativ viele Frauen beim Joggen sieht, aber mir beim Radfahren (im Wald) eher selten allein fahrende Frauen begegnen. In der Schwimmhalle empfinde ich das Geschlechterverhältnis als durchaus gemischt, wobei das Schwimmequipment am Beckenrand sowie der Blick auf die Uhr doch oft zu Männern gehört.
Bei Nachwuchswettkämpfen ist der Anteil ziemlich ausgeglichen.
Jedoch mit zunehmenden Alter, steigt der Anteil der Jungs.
In unserer Triathlonnachwuchsgruppe sind die Mädchen jedenfalls disziplinierter und fleissiger. Was nicht heiss, das man auch sein wilde Natur ausleben kann.
Zitat:
Zitat von Hafu
Was läuft bei uns in Deutschland anders (und für sportliche, an Wettkämpfen grundsätzlich interessierte Frauen offensichtlich schlechter) als dort?
(Ich hab' mir darüber schon jahrelang den Kopf zerbrochen und hab' bislang noch keine plausible Antwort gefunden).
Zur Verdeutlichung mal Zahlen der jeweils teilnehmerstärksten Veranstaltung in den USA und in Deutschland (und hier habe ich um den statistischen Effekt kleiner Zahlen vernachlässigen zu können die i.d.R. teilnehmerstärkste AK, nämlich die AK 40 genommen)
1. Ironman Florida 2015: 455 Männer, 163 Frauen gemeldet ==> Frauenanteil also respektable 35%
2.Ironman Frankfurt 2015: 541 Männer gemeldet 73 (!) Frauen gemeldet ==> Frauenanteil in Frankfurt nur 13%!
Das ist interessant. Ebenso, wieso die Schweiz starke Triathlonfrauen hat und Deutschland bei den Männern stark ist.
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Vizeeuropameister Duathlon EM Alsdorf 2024 AK 45 Racebericht
Kann es sein, dass Frauen mehr Sitzprobleme auf dem Rennsattel haben als Männer - oder evtl. nur mehr fürchten, dass sie welche haben würden?
Ich meine, sowas mal aus kompetenter Schreibe gelesen zu haben.
Aus vielerlei Gründen scheint mir das Kernproblem im Radsport zu liegen.
Die meisten kommen wohl von einer der 3 Einzelsportarten zum Triathlon, und am naheliegendsten dürfte dieser Übergang sein, wenn man schon sportlich Rad fährt.
Aber gerade da herrscht der größte Frauenmangel.
Die Sache kommt zwar allmählich in Bewegung, aber im Radsport gibt es immer noch eine enorme Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, u.a. was Medienpräsenz, Bezahlung, Zahl und Qualität der Rennen angeht.
Dass es in Deutschland mit dem Interesse am Frauenradsport besonders schlecht aussieht, könnte damit zu tun haben, dass es besonders hier an weiblichen Vorbildern mangelt. In anderen Ländern scheinen mir einige weibliche Rad-Pros durchaus breitere Bekanntheit zu genießen, z.B. Kristin Armstrong (USA), Marianne Vos (NL), Emma Pooley (UK), Jeannie Longo (F - ok, ne Weile her und gedopt).